ZeitZeichen
10.04.2013 - In Luxemburg wird das Bankgeheimnis abgeschafft
Stand: 23.02.2018, 14:24 Uhr
Es gilt als Durchbruch im Kampf gegen Steuerhinterziehung: Das kleine, reiche EU-Land Luxemburg kündigt 2013 an, künftig am internationalen Informationsaustausch über Zinserträge teilzunehmen. "Wir müssen uns am Kampf gegen Geldwäsche und Steuerbetrug beteiligen", erklärt der damalige Ministerpräsident Jean-Claude Juncker.
Von Thomas Pfaff
Für Privatpersonen ist es seither schwieriger geworden, Schwarzgeld in Luxemburg zu verstecken. Doch die Steuervermeidung internationaler Konzerne - die sehr viel größere Dimensionen hat - geht bisher nahezu uneingeschränkt weiter.
Und auch hier spielt Luxemburg eine zwielichtige Rolle, wie die 2014 ans Licht gekommenen "Luxemburg Leaks" zeigen: Das Land hat es mit aktiven politischen Maßnahmen 343 internationalen Konzernen - darunter Apple, Amazon, Ikea und der Deutschen Bank - ermöglicht, auf Kosten der Nachbarländer aggressive Steuersparmodelle zu realisieren.
Und Jean-Claude Juncker - inzwischen EU-Kommissionspräsident - wird immer wieder von der Vergangenheit eingeholt...
Redaktion: Ronald Feisel