ZeitZeichen
15.02.1970 - Erstes Festival des Politischen Liedes
Stand: 03.12.2014, 14:31 Uhr
20 Jahre und eine Gästeliste, die beeindruckt: Angelo Branduardi, Konstantin Wecker, Mikis Theodorakis, Hannes Wader, Mercedes Sosa, Heinz-Rudolf Kunze, Erika Pluhar, Erste Allgemeine Verunsicherung und viele andere. Das "Festival des Politischen Liedes" kann für sich beanspruchen, über 20 Jahre hinweg international bekannte Künstler nach Ost-Berlin geholt zu haben.
Von Thomas Klug
Sie alle eint, sich auch politisch zu engagieren - durch ihre Musik und durch ihre Haltung. Die DDR wollte sich international geben, um die eigene Bevölkerung einen kontrollierten Hauch von großer, weiter Welt zu gönnen. Und um der Welt zu zeigen, wie gut es um den Sozialismus auf deutschem Boden bestellt war. Begründet wurde das Festival vom Oktoberklub, der wichtiger Bestandteil der Singebewegung der Massenorganisation "Freie Deutsche Jugend" war. Natürlich steckten propagandistische Überlegungen hinter der alljährlichen Singeveranstaltung, offene DDR-kritische Töne durfte man nicht erwarten. Doch gab es gerade zur Hoch-Zeit der Friedensbewegung Themen die ideologische Fragen überdeckten.
Im Februar 1990 war Schluss. Die kleine Welt der DDR hatte sich gründlich geändert. Immerhin 20 mal, seit Februar 1970, war die große Welt zu Gast in der DDR.
Redaktion: Michael Rüger