ZeitZeichen
04.12.2000 - Todestag des Dichters H. C. Artmann
Stand: 23.02.2016, 11:29 Uhr
"Es gibt einen Satz, der unangreifbar ist, nämlich der, dass man Dichter sein kann, ohne auch irgendjemals ein Wort geschrieben oder gesprochen zu haben." So proklamiert es in seinem literarischen Acht-Punkte-Plan H. C. Artmann - eine der schillerndsten Dichterfiguren der österreichischen Nachkriegsliteratur.
Von Daniela Wakonigg
Hans Carl Artmann wird 1921 als Sohn eines Schuhmachers in Wien geboren. Im Zweiten Weltkrieg desertiert er mehrfach und gründet nach dem Krieg zusammen mit anderen Schriftstellern die "Wiener Gruppe", um nach Möglichkeiten für eine Erneuerung der Literatur nach dem Nationalsozialismus zu suchen.
Artmann experimentiert mit dem Wiener Dialekt und zeigt 1958 in dem Gedichtband "med ana schwoazzn dintn", dass moderne Dichtung in Mundart möglich ist. Auch wenn die Dialektgedichte noch heute seine bekanntesten Werke sind, schreibt Artmann hauptsächlich hochdeutsche Lyrik und Prosa und übersetzt literarische Größen wie H. P. Lovecraft und François Villon.
Redaktion: Hildegard Schulte