ZeitZeichen
30.05.1548 - Der Todestag von Juan Diego
Stand: 08.04.2016, 16:33 Uhr
Er wurde geboren als Cuauhtlatoatzin - „der mit dem Adler spricht“. Doch unsterblich wurde er, weil die Jungfrau Maria zu ihm sprach. Der mexikanische Indio Juan Diego ist der vielleicht entscheidende Schlüssel zur Christianisierung Lateinamerikas.
Von Matthias Wurms
Im Jahr 1531 soll dem sechs Jahre zuvor getauften Diego die heilige Maria erschienen sein. Es war eine dunkelhäutige Maria, und sie sprach Nahuatl, die Sprache der Azteken. Diese Begegnung ermöglichte die Verschmelzung von alter und neuer Religion. In der Folge wurden acht Millionen Indios des zerstörten Aztekenreiches katholisch.
Ob Diego überhaupt gelebt hat und wirklich am 30. Mai 1548, also vor 465 Jahren, starb, ist umstritten. Was zählt, ist, dass die Legende lebt, und dass sie sich um einen Einheimischen rankt.
Als Juan Diego 2002 von Papst Johannes Paul II als erster Indio heilig gesprochen wurde, war dies ein Festtag für die Ureinwohner Lateinamerikas, denn in ihnen leben die alten Kulturen bis heute fort.
Redaktion: Hildegard Schulte
