ZeitZeichen
13.10.1916 - Dresden führt eine Katzensteuer ein
Stand: 22.08.2016, 15:02 Uhr
Reichskanzler Otto von Bismarck sagte einst: "Wer weiß, wie Gesetze und Würste gemacht werden, kann nachts nicht mehr ruhig schlafen." Zu den Gesetzen, die einem Großteil der deutschen Bevölkerung den Schlaf rauben würde, gehört sicherlich die immer mal wieder angedachte Einführung einer Katzensteuer.
Von Martina Meissner
Hundehalter fordern sie im Interesse einer Gleichbehandlung und Ornithologen wollen sie als "ökologische Ausgleichssteuer" für die Singvogelkiller. Natur- und Tierschützer halten eine solche Zwangsabgabe für das falsche Instrument und Finanzpolitiker denken mit Euro-Zeichen in den Augen an die gut zwölf Millionen zukünftigen Steuerzahler, denn so viele Katzen leben in deutschen Haushalten.
Dabei ist die Katzensteuer gar keine neue Idee: Es gab sie bereits. Als "Maßnahme im Kampf gegen unerwünschte Mitesser in den Notzeiten des Krieges" wurde sie im Oktober 1916 in Dresden eingeführt. Allerdings hatte sie nicht lange Bestand.
Redaktion: Michael Rüger
