ZeitZeichen
17.02.1904 - Uraufführung "Madame Butterfly"
Stand: 07.12.2018, 13:11 Uhr
Im Jahr 1900 erlebt Giacomo Puccini in London eine Aufführung des Schauspiels "Madame Butterfly". Die Protagonistin ist eine halbwüchsige japanische Geisha namens "Schmetterling", die an einen amerikanischen Marineoffizier vermietet wird. Sie glaubt seinen Liebesschwüren, obwohl er sie verlässt. Als sie den Verrat begreift, bleibt ihr nur der Freitod mit dem von ihrem Vater ererbten Dolch.
Von Hildburg Heider
Der Stoff elektrisiert den Komponisten Puccini. Er erwirbt die Rechte für ein Opernlibretto und ringt vier Jahre lang um eine Vertonung. Seinem Verleger Ricordi schreibt er: "Das Drama muss ohne Unterbrechung bis zum Schluss durchlaufen - knapp, wirkungsvoll und furchterregend."
Doch die Uraufführung 1904 an der Mailänder Scala ist ein Skandal. Puccini notierte: "Welch eine hasstrunkene Orgie des Wahnsinns. Aber meine "Butterfly" bleibt die gefühlteste ausdrucksvollste Oper, die ich je geschrieben habe!"
Drei Monate nach dem Fiasko erlebte sie in Brescia einen Triumph. Und in ihrer Urfassung kehrte sie nach 112 Jahren auf die Bühne der Mailänder Scala zurück.
Redaktion: Michael Rüger