ZeitZeichen
09.08.1975 - Todestag von Dimitri Schostakowitsch
Stand: 17.07.2020, 14:27 Uhr
"Grob sein ist sehr leicht. Scharf sein ist bedeutend schwerer. Am schwersten aber ist es die Wahrheit zu sagen und dabei weder grob noch scharf zu werden“. Schostakowitsch schwankte Zeit seines Lebens zwischen schroffen Akzenten und kontemplativem Innehalten.
Von Hildburg Heider
Zwischen kühner Karikatur und pessimistischem Grundton kämpfte er um seine künstlerische Identität, für die er in der finsteren Epoche des Stalinterrors verleumdet und eingeschüchtert wurde. Seine Psyche hielt diesem Druck oft nicht stand. Er zwang sich zu Kompromissen, kam der Forderung des sozialistischen Realismus nach Helligkeit, Harmonie und Heroismus entgegen und zeigte seine angepasste Seite: süßliches Pathos an der Grenze zum Kitsch.
Heute ist Dimitri Schostakowitsch auch in seinem Heimatland als russischer Klassiker des 20. Jahrhunderts anerkannt.
Redaktion: Hildegard Schulte