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Hanns Eisler und DDR-Flagge

6. September 1962 - Todestag des Komponisten Hanns Eisler

Er komponierte die DDR-Nationalhymne - und noch vieles mehr. Hanns Eisler war einer der vielseitigsten und originellsten Komponisten des 20. Jahrhunderts.

Geboren wird Johannes "Hanns" Eisler 1898 in Leipzig als Sohn eines österreichischen Philosophen und einer deutschen Verkäuferin. Viel Zeit, sächsischen Gesang zu hören, hat er allerdings nicht. Als Zweijähriger zieht er mit seinen Eltern nach Wien. Acht Jahre später schreibt er bereits seine ersten Kompositionen.

In Wien studiert Eisler später auch Musik und trifft auf Arnold Schönberg, der die klassische Musik mit der Zwölfton-Technik revolutionieren will. Schönberg gibt dem Autodidakten Eisler Gratis-Unterricht.

Bertolt Brecht und Wolf Biermann

Bekannt wird Eisler in den 1920er und 1930er Jahren - als Vertoner der Texte von Bertolt Brecht und als Vorkämpfer einer sozialistischen Musikkultur. Er will Leidenschaft, Überzeugung und Kampfeslust vermitteln.

Ob Kampflied oder Sinfonie, ob Theater- und Filmmusik, ob Kinderlied, Hymne oder Kantate: Hanns Eisler tanzte auf vielen Hochzeiten. Wolf Biermann wird ihn später als seinen Lehrer bezeichnen.

Komponist der DDR-Nationalhymne

Von den Nazis als "entartet" gebrandmarkt, verbringt Eisler die Exiljahre in Paris, Dänemark, London, Prag, Moskau, New York, Mexiko und Los Angeles. Gemeinsam mit Theodor W. Adorno schreibt er ein Buch über Filmmusik.

1948 wird er allerdings wegen "kommunistischer Umtriebe" aus den USA ausgewiesen. Das "Komitee für unamerikanische Aktivitäten" bezeichnet ihn als "Karl Marx auf dem Gebiet der Musik". Eisler geht nach Ost-Berlin. Während einer Autofahrt notiert er eine Melodie zu einem Gedicht von Johannes R. Becher. Daraus entsteht die Nationalhymne der DDR.

Lieder voller Resignation und Traurigkeit

Dennoch bleiben Eisler Angriffe kleinkarierter Parteifunktionäre nicht erspart. Seine Freundschaft mit Arnold Schönberg wird ihm ebenso angekreidet wie sein Versuch, eine Faustus-Oper zu schreiben.

Am Ende seines Schaffens stehen die "Ernsten Gesänge". Nach dem Mauerbau zeugen sie davon, dass der alte Traum von "besseren Zeiten" ziemlich ramponiert ist. Es sind Lieder voller Resignation und Traurigkeit.

Hanns Eisler stirbt am 6. September 1962 in Ost-Berlin. Heute gilt er als einer der vielseitigsten und originellsten Komponisten des 20. Jahrhunderts.

Autor des Hörfunkbeitrags: Jürgen Werth
Redaktion: David Rother

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 06. September 2022 an den Todestag des Komponisten Hanns Eisler.

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