John Forbes Nash jr.

13. Juni 1928 - Der Mathematiker John Forbes Nash jr. wird geboren

John Forbes Nash jr. kennen viele aus dem Film "A Beautiful mind". Nash, der brillante Mathematiker, der den Wahnsinn bekämpft und gewinnt. Heute vor 95 Jahren wird der Nobelpreisträger geboren.

John Forbes Nash jr. ist einer der brillantesten Mathematiker der USA. Der junge Mann aus der Provinz ist extrem ehrgeizig, besitzt einen skurrilen Humor und ist stets auf der Suche nach Anerkennung. Sein Geist verliert zwischenzeitlich den Bezug zur Wirklichkeit, findet ihn aber schließlich wieder. So beschreibt ihn die Journalistin Sylvia Nasar in ihrer Nash-Biografie.

Genie mit sozialen Schwächen

Sein bewegtes Leben beginnt am 13. Juni 1928 in Bluefield, West Virginia. Seine Mutter fördert den kleinen John, wo es geht: Sie schickt ihn auf einen privaten Kindergarten, bringt ihm mit vier Jahren das Lesen bei und schult ihn ein Jahr früher ein. Aufgrund mangelnder Sozialkompetenz bleibt seine Begabung in der Schule jedoch lange unentdeckt.

A beautiful mind: Der Mathematiker John Nash (Geb. am 13.6.1928)

WDR Zeitzeichen 13.06.2023 14:36 Min. Verfügbar bis 13.06.2099 WDR 5


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Mit zehn Jahren entwickelt Nash ein großes Interesse an Experimenten mit Chemikalien und Elektrizität - funktioniert dafür sein Zimmer in ein Labor um. Sein erstes Interesse für Mathematik zeigt der Bücherwurm im Alter von 14 Jahren.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geht Nash nach Pittsburgh auf das Carnegie Technology Institute; wie sein Vater will auch er Ingenieur werden. Doch seine Professoren überzeugen Nash schnell davon, sich der Mathematik zu widmen. Sie sind es auch, die ihn nur drei Jahre später nach Princeton schicken. Im Empfehlungsschreiben steht nur ein Satz: "Dieser Mann ist ein mathematisches Genie."

Das beweist Nash auch mit seiner Doktorarbeit über "nichtkooperative Spiele", die ihm 45 Jahre später den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften einbringen wird. Auf nur 27 Seiten beschreibt er eine Wettbewerbssituation, in der kein Mitspieler durch Veränderung seiner Strategie ein besseres Ergebnis herausholen kann - heute bekannt als Nash-Gleichgewicht.

Zwischen Wahnsinn und Nobelpreis

Sein Privatleben ist dagegen ein einziges Chaos. Jung, gut aussehend und mit einem ironisch-arroganten Lächeln, zieht Nash Männer wie Frauen an. Mit der Krankenschwester Eleanor Stier bekommt er einen unehelichen Sohn - ein Skandal, den seine Familie kaum verkraftet. 1954 wird Nash zudem im Rahmen einer Kampagne gegen Homosexuelle verhaftet und verliert daraufhin seinen Job.

Mit 30 Jahren schlägt Nashs Genialität zunehmend in Wahnsinn um. Die Diagnose: paranoide Schizophrenie. Es folgen fast drei dunkle Jahrzehnte, geprägt von Psychiatrie-Einweisungen, Einsamkeit und Entfremdung. Vor dem völligen Absturz bewahren ihn ehemalige Mathematik-Kollegen und seine Frau Alicia. Mit der Verleihung des Nobelpreises erreicht 1994 ein langsamer Erholungsprozess seinen Höhepunkt.

Ruhm und Ehre - nicht nur in Hollywood

Noch größere Bekanntheit erlangt Nash durch den Oscar-prämierten Film "A Beautiful Mind" (2001). Starregisseur Ron Howard verfilmt sein Leben mit dem Schauspieler Russell Crowe in der Hauptrolle - wie in Hollywood üblich allerdings stark romantisiert.

Mit 87 Jahren erhält Nash dann endlich auch noch eine der wichtigsten wissenschaftlichen Auszeichnungen auf dem Gebiet der Mathematik: den Abel-Preis. Lange freuen kann er sich darüber jedoch nicht. Nur vier Tage später sterben John Forbes Nash jr. und seine Frau Alicia bei einem Taxi-Unfall.

Autor des Hörfunkbeitrags: Wolfgang Burgmer
Redaktion: David Rother​

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