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Porträt des schottischen Geologen James Hutton

26. März 1797 - Der schottische Geologe James Hutton stirbt

Stand: 20.03.2022, 16:13 Uhr

James Hutton sammelt Steine und schaut zu, wie der Regen die Erde seiner Felder wegspült. Eigentlich unverfänglich. Doch mit seinen Beobachtungen bringt der Schotte im 18. Jahrhundert die Kirche in Erklärungnot.

Die Erde ist rund 6.000 Jahre alt. Das ist zumindest das religiös geprägte Weltbild, das bei der Geburt von James Huntton 1726 in Edinburgh vorherrscht – und von ihm auf den Kopf gestellt werden wird. Der Sohn eines angesehenen Kaufmanns studiert zunächst Philosophie und Mathematik, später kommt noch Medizin dazu. Außerdem entwickelt er ein großes Interesse an Chemie.

"Er ging dann ins Ausland, um seinen Abschluss zu machen. Erst für zwei Jahre nach Paris, dann an die Universität von Leiden", sagt Alan McKirdy, Geologe und Hutton-Biograf. Zurück in seiner Geburtsstadt Edinburgh gründet James Hutton mit einem Studienfreund ein Chemie-Unternehmen, das Salmiak für die aufstrebende Textilindustrie herstellt.

James Hutton (Todestag, 26.03.1797)

WDR Zeitzeichen 26.03.2022 14:58 Min. Verfügbar bis 24.03.2099 WDR 5


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Salmiak-Produzent und Landwirt

Eine gute Entscheidung! Das Unternehmen wird Hutton auch später noch finanziell absichern. So kann er den Fragen nachgehen, die ihn beschäftigen: "Mit ängstlicher Neugier schaue ich in jede Grube, jeden Graben und jedes Flussbett, das auf meinem Weg liegt", notiert er auf einer Reise durch England und Nordfrankreich.

Mit der Zeit wird aus dem Arzt und Salmiak-Produzenten ein Steinsammler und Feldforscher. 1754 lässt sich Hutton auf einem geerbten Bauernhof nieder. Bei der Feldarbeit sieht er, wie der Regen die Ackerböden wegschwemmt, und wie sich die Sedimente an anderer Stelle wieder ablagern.

Sind das womöglich fortwährende Prozesse? Gibt es womöglich einen Kreislauf der Gesteine? Huttons Interesse für die Erdgeschichte ist geweckt. "Er war vielleicht einer der ersten Umweltforscher der Welt. Ihn interessierte das Klima", sagt Alan McKirdy. "Er experimentierte mit neuen Anbaumethoden und versuchte, die Produktivität der Böden durch Dünger zu steigern."

Die Erde viele Millionen Jahre alt?

Dabei entdeckt Hutton auch, dass manche Gesteinsschichten ganz bestimmte, einzigartige Fossilien beherbergen. Diese haben seiner Meinung nach bei der Entstehung der Gesteinsschicht noch gelebt und sind erst später ausgestorben.

Damit ist für Hutton klar, dass die Erde viele Millionen Jahre alt sein muss. "Er kannte natürlich die biblische Zeitskala und konnte das nicht mehr mit dem in Übereinstimmung bringen, was er um sich herum sah", erklärt Alan McKirdy. Um sich nicht mit der Kirche anzulegen, lässt Hutton das genaue Alter der Erde offen.

"Theorie der Erde"

Mehr als dreißig Jahre lang studiert James Hutton Landschaften und ihre Gesteine. Seine Beobachtungen fasst er in der "Theorie der Erde" zusammen. Die darin enthaltene Ideen über den Kreislauf der Gesteine, die Hitze im Inneren der Erde und die Entstehung von Granit sind wegweisend für die Geowissenschaften.

Aber zunächst lösen seine Beschreibungen heftige Debatten aus, vor allem weil sie der Schöpfungsgeschichte widersprechen. Die Kritik an der "Theorie der Erde" hält auch noch nach seinem Tod am 26. März 1797 an. Erst Geologen wie der Schotte Charles Lyell geben Hutton recht. Er nimmt 1830 Huttons Beobachtungen in das von ihm verfasste erste geologische Lehrbuch auf.

Autorin des Hörfunkbeitrags: Andrea Kath
Redaktion: David Rother

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 26. März 2022 an James Hutton Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.

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