Queen Elizabeth und Sir Walter Raleigh

29. Oktober 1618 - Todestag von Sir Walter Raleigh

Stand: 29.10.2018, 00:00 Uhr

Im 16. Jahrhundert ist die englische Monarchie in Gefahr. Zwar hat sich Elisabeth I. nach dem Tod Heinrichs VIII. als neue Herrscherin durchgesetzt. Aber auch nach vielen Jahren ist ihre Regentschaft durch Intrigen, politische Ränkespiele und Aufstände in Irland keineswegs gefestigt.

In dieser Zeit der Krise betritt der Abenteurer Walter Raleigh das politische Parkett. Der selbstbewusste junge Mann kommandiert die Truppen bei der brutalen Niederschlagung der irischen Rebellion und macht dann schlagartig Karriere als Berater – und vielleicht auch Geliebter – der Königin. Sein Sturz ist tief.

Sir Walter Raleigh, engl. Seefahrer (Todestag 29.10.1618)

WDR 2 Stichtag 29.10.2018 04:16 Min. Verfügbar bis 26.10.2028 WDR 2


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Scheitern ohne Folgen

Geboren wird Raleigh wohl im Jahre 1554 in Hayes Barton in der Grafschaft Devonshire. Für seinen Einsatz in Irland belohnt ihn die Königin mit Ländereien, einträglichen Posten und Handelsprivilegien. 1584 finanziert er mit dem so gewonnenen Vermögen eine Expedition nach Nordamerika, die auf der Insel Roanoke die erste englische Siedlung gründet. Das Unterfangen gerät, vor allem für die Siedler, zum Fiasko, ebenso wie ein zweiter Versuch der Koloniegründung drei Jahre später. Dem Ansehen Raleighs bei Hofe schadet das nicht.

Unter Elisabeth I. hat sich die Freibeuterei im Dienst des Staates zu einem einträglichen Geschäft entwickelt – auch hier mischt Raleigh kräftig mit. 1587 wird er wegen dieser Verdienste von der Königin zum Ritter geschlagen; zudem wird er Chef der königlichen Leibgarde.

Wo liegt El Dorado?

Als Elisabeth I. 1592 herausbekommt, dass ihr Günstling heimlich eine ihrer Hofdamen geheiratet und geschwängert hat, stellt sie ihn unter Hausarrest. Zwei Jahre sitzt er, recht komfortabel, im Tower, nach seiner Entlassung geht er erstmals selbst auf Entdeckungsreise – nicht zuletzt, um seine Gönnerin zu besänftigen. Auf der Suche nach dem sagenhaften El Dorado dringt er immer tiefer am Flusslauf des Orinoco nach Südamerika vor.

1596 kehrt Raleigh mit fast leeren Händen zurück: Nur Tabakpflanzen bringt er mit. Nach dem Tod Elisabeths 1603 steckt ihn ihr Nachfolger Jakob I. zwölf Jahre in den Tower. 1616 darf er abermals auf die Suche nach El Dorado fahren. Dass er dabei gegen die Spanier kämpft, mit denen England inzwischen einen Friedensvertrag geschlossen hat, wird ihm zum Verhängnis: Bei seiner Rückkehr wird Raleigh verhaftet und am 29. Oktober 1618 hingerichtet.

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