Das erste Frauenmuseum der Welt
Als es 1981 gegründet wurde, war das Bonner Frauenmuseum das erste seiner Art. Viele andere Städte haben sich von der Idee, weibliche Kunst, Kultur und Geschichte sichtbar zu machen, inspirieren lassen und später auch reine Frauenmuseen gegründet – aber die Bonnerinnen waren die Pionierinnen.
Kostenloses Programm am Weltfrauentag
Am Weltfrauentag kann das Museum kostenlos besucht werden: die Dauerausstellung im Erdgeschoß und die Sonderausstellung "Steine räumen für den Frieden" in der ersten Etage. Darüber hinaus bietet das Frauenmuseum Konzerte, Lesungen und Performance-Kunst. Auch führen die Kuratorinnen persönlich durch die Sonderausstellung.
Sonderausstellung "Steine räumen für den Frieden"
Wer die Sonderausstellung besucht, wird viele Überraschungen erleben: Etwa, dass es eine Frau war, die den ersten Friedensvertrag der Geschichte schloss. Die hethitische Großkönigin Puduhepa, eine überaus geschickte Diplomatin, gilt als Architektin des 1259 v. Chr. mit Ägypten geschlossenen Friedensvertrages.
Die erste Schriftstellerin der Welt
Die Künstlerin Daniela Flörsheim hat eine optisch beeindruckende Installation geschaffen. Sie zeigt Enheduanna, eine sumerische Hohepriesterin, die als erste Autorin der Welt bezeichnet wird. Enheduanna verfasste außergewöhnliche Hymen auf Tontafeln, und signierte sie mit ihrem Namen. Das war erstmals der Fall, vorher blieben alle Werke anonym.
Mehr als "nur" ein Museum
Im Frauenmuseum gibt es auch ein kleines Café und einen Kulturdachgarten, beide Orte dienen dem Austausch. Darüber hinaus befinden sich viele Ateliers im Gebäude, in denen Frauen ganz unterschiedliche Werke schaffen.
Weibliche Perspektiven im Neandertal
Das Neanderthal Museum ist den meisten Menschen in NRW ein Begriff, genauso wie Mr. N, die spektakuläre Rekonstruktion eines Neandertalers, die bis 2021 im Foyer des Mettmanner Museums stand. Aber wie steht es eigentlich um die Neandertalerin? Eine aktuelle Sonderausstellung gibt faszinierende Einblicke, denn sie ist die weltweit erste, die sich nur mit der Neandertalerin beschäftigt.
"Stereotypes: Neanderthalerin"
Die Sonderausstellung im Mettmanner Neanderthal Museum (noch bis zum 31. August 2025 zu sehen) rückt erstmals die Frauen ins Zentrum. Denn natürlich gab es nicht nur muskelbepackte Männer in den Gesellschaften. Unterhaltsam wird dabei mit Klischees und Vorurteilen aufgeräumt. Auch wenn zum Thema immer noch viel zu wenig geforscht wird, ist heute bereits klar, dass die Skelette von Frauen und Männer die gleichen jagdspezifischen Verletzungen aufweisen. Frauen waren aufgrund ihrer Biologie ausdauernde und belastbare Jägerinnen.
Genderarchäologie und Gespräche am Weltfrauentag
En passant erfahren Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung mehr darüber, wie vorgefasste Meinungen die Forschung beeinflussen – und am Abend des Internationalen Frauentages wird bei einem Glas Wein über gängige Stereotypen diskutiert, die es natürlich noch heute gibt und die unseren Blick oft vernebeln. Wir projizieren unsere Vorstellungen von Hierarchien und starken männlichen Führungspersönlichkeiten auf die Gesellschaft der Neandertaler – doch die war demokratisch organisiert.
Autorin: Antje Zimmermann
Redaktion: Julia Lührs
Service Ausflug ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort jeden ersten Freitag im Monat zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.
Service Ausflug – Ausflüge (nicht) nur für Frauen. WDR 5 Neugier genügt - Freifläche. 07.03.2025. 07:26 Min.. Verfügbar bis 07.03.2026. WDR 5.