Für nahezu jeden Standort gibt es ein passendes Gras. In der Natur besiedeln sie häufig Extremstandorte und kommen daher auch oft mit den geringeren Platzverhältnissen in Töpfen und Kästen klar. Manchmal reicht bereits eine einzige Pflanze, um zum Blickfang zu werden. Auch akustisch haben Gräser eine Menge zu bieten: Das Geräusch des Windes, der durch die Halme streicht, ist ein positiver Aspekt von Naturwahrnehmung und Wohlbefinden.
Für Balkon und Terrasse, die meist als "Zimmer im Freien" betrachtet werden, spielt der Gestaltungsstil eine besonders wichtige Rolle. Hier sind Gräser optimale Partner, da sie sich mit ihrer großen Arten- und Sortenvielfalt in jeden Look einfügen können.
Besonders attraktiv und verführerisch zum Anfassen sind die Blüten von Lampenputzergräsern, Chinaschilf als auch dem Diamantgras. Alle drei mögen sonnige Standorte.
Seggen (Carex) liegen besonders im Trend, da ihre Halme in den verschiedensten Farbtönen auftrumpfen: von den rostroten Neuseelandseggen über grün, bis hin zu gelb oder weiß panschierten Sorten.
Elegant oder auch sehr naturhaft kann im Schatten oder Halbschatten die Waldschmiele erscheinen. Mit ihrem bogig hängenden immergrünen Halmen wirkt sie in einer Amphore edel, in einem einfachen runden Topf eher lässig natürlich. Auch das Japanwaldgras ist besonders attraktiv und für schattige bis halbschattige Standorte geeignet.
Straff im Wuchs sind dagegen die Pfeifengräser – das Moor-Pfeifengras "Edith Duszus" schmückt sich sogar von Juli bis September mit seinen filigranen Blüten und ist besonders stark und wüchsig.
Wahre Leuchtfeuer bieten die Rutenhirsen (Panicum), da sie sich im Herbst besonders eindrucksvoll färben. Manche nehmen einen satten Goldton, andere färben sich leicht rötlich und wieder andere bilden bei ihrer blaugrünen Blattfarbe einen metallischen Schimmer aus was zu Sortennamen wie "Heavy Metal" führt.
"Shenandoah" hat eine besonders frühe und intensive Herbstfärbung, bei der sich erst die Blattspitzen färben und sich später die Farbe auch in das ganze Blatt verstärkt.
Was die Pflege angeht, sind Gräser unkompliziert. Nicht immergrüne Gräser bieten auch im Winter eine schöne Struktur und sollten erst im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten werden. Nässe kann für Gräser ein Problem sein, daher für eine gute Drainage im Topf sorgen. Pampasgräser werden im Winter gern oben zusammengebunden, damit sie nicht von innen heraus faulen. Wenn ein Gras für den Topf zu groß geworden ist, kann man es teilen – das macht man am besten im Frühjahr.
Autorin: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz
Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.