Service Garten
Insektenfreundlich und kostengünstig Gärtnern
Insektenfreundliches Gärtnern bedeutet nicht nur den Verzicht auf Chemie im Garten, sondern auch eine bewusste Pflanzenauswahl. In manchen farbenprächtig blühenden Gärten finden Insekten sonst keinerlei Nahrung. Anja Koenzen weiß genau, was Sie beachten müssen.
Nicht jeder blühende Garten zieht auch Schmetterlinge, Bienen und Co. an. Der Grund dafür ist, dass einige Pflanzen wie beispielsweise die Forsythie weder Pollen noch Nektar liefern. Lungenkraut, Maiglöckchen, Primeln hingegen blühen zur gleichen Zeit und sind eine gute Nahrungsquelle für Insekten.
Kostengünstiges Gärtnern
Echtes Leinkraut (Linaria vulgaris) in voller Blüte.
Wer einen Garten neu anlegt oder umgestaltet, kann Geld sparen und von Wildpflanzen, die zu den sogenannten Pionierpflanzen zählen, profitieren. Pionierpflanzen wie Fingerhut oder Knoblauchrauke produzieren massenhaft Samen und haben daher eine sehr zügige Entwicklung, was zu schnellen optischen Effekten führt. Am besten weist man ihnen bestimmte Stellen im Garten zu und jätet sie an den Orten, wo sie unerwünscht sind.
Pionierpflanzen für den Garten
- Alcea (Stockrose)
- Aquilegia (Akelei)
- Campanula persicifolia (Pfirsichblättrige Glockenblume)
- Centranthus ruber (Rote Spornblume)
- Digitalis purpurea und lutea (Roter und Gelber Fingerhut)
- Hesperis matronalis (Gewöhnliche Nachtviole)
- Linaria (Leinkraut)
- Lunaria annua (Einjähriges Silberblatt)
- Lychnis coronaria (Kronen-Lichtnelke)
- Myosotis (Vergissmeinnicht)
- Primula eliator (Hohe Schlüsselblume)
- Prunella (Braunelle)
- Tellima grandiflora (Falsche Alraunwurzel)
Einheimische Stauden
Entgegen des Namens ist das "Einjährige Silberblatt" eine zweijährige Pflanze.
Insekten lieben einheimische Pflanzen. Wer auf einheimische Stauden setzt, gärtnert clever, denn sie sind robust und am richtigen Standort extrem pflegeleicht. Aber auch viele kurzlebige einheimische Pflanzen, wie zum Beispiel das Einjährige Silberblatt (Lunaria annia) und das zweijährige Vergissmeinnicht machen sowohl uns Menschen als auch unserer Tierwelt große Freude.
Im Frühjahr ist beispielsweise der Günsel ein toller Bodendecker, der blüht und hält das Unkraut leicht in Schach hält. Er mag es gerne nährstoffreich und feucht, kommt aber auch mit ärmeren Böden und zeitweise Trockenheit klar. Auch die klassischen Bauerngartenstauden kommen meist aus Europa und haben viel für die Tierwelt zu bieten. Die freut sich vor allem, wenn man es richtig bunt treibt: je mehr verschiedene Pflanzen bei einem wachsen, umso attraktiver wird die Insektenoase. Perfekt ist, wenn im ganzen Jahr immer etwas blüht.
Autorin: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz
Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.
