Manche Tulpenzüchtungen blühen nur eine einzige Saison – andere erfreuen uns über viele Jahre aufs Neue – auch wenn sie sich mit der Zeit vielleicht ein wenig im Aussehen verändern. Manche Tulpen werden mit dem Alter immer kleiner und schwächer, andere verändern ihre Farbe – wie beispielsweise die beliebte "White Triumphator". Ihre Blütenfarbe mutiert mit den Jahren vom reinen Weiß zu einem angehauchten Rosa.
Zu den ausdauernden Tulpen gehören viele Darwin-Tulpen, die Viridiflora-Tulpen (mit grünem Strich auf der Blüte), die Forsteriana-, Greigii-Tulpen, die sogenannten Botanischen Tulpen, auch Wildtulpen genannt. Sie verwildern gerne, blühen früh, manche sogar schon im Vorfrühling.
Eine besonders wertvolle Sorte ist Tulipa linifolia (syn. T. batalinii) 'Bright Gem' – sie blüht willig in der Sonne als auch in schattigeren Lagen. Tulipa turkestanica breitet sich am sonnigen Standort schön aus. Sehr beständig von allen Wildarten ist vor allem auch Tulipa tarda.
Tulpenpflege
Wärme und Sommertrockenheit sind die entscheidenden Standortfaktoren für die meisten Tulpensorten.
Damit die Tulpen jedes Jahr wiederkommen, muss man die richtigen Sorten pflanzen und ein paar einfache Regeln berücksichtigen: Tulpen brauchen viel Sonne und mögen keine Staunässe – stattdessen aber im Frühjahr rechtzeitig die richtige Düngung.
Am besten düngt man sie, sobald sie das erste Grün aus dem Boden recken. Unverzichtbar ist, dass das Laub im Sommer gelb werden und absterben darf, damit die Pflanzen im nächsten Jahr wieder zur Blüte kommen können. Zum Kaschieren dieses nicht so schönen Anblicks eignen sich zahlreiche Begleitpflanzen wie der Schöterich oder auch der Storchenschnabel.
Tulpenfeuer
In den letzten Jahren trat in vielen Gärten das sogenannte Tulpenfeuer auf. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die so früh wie möglich bekämpft werden sollte.
Sie wird durch einen Pilz (Botrytis tulipae) verursacht und ist erkennbar an merkwürdig verformten Blättern beim Austrieb der Pflanzen.
Auch Faulstellen und ein grauer Pilzrasen auf den Blättern ist oft erkennbar. Befallene Tulpen am besten so schnell wie möglich entfernen und im Hausmüll entsorgen, denn der Pilz breitet sich vor allem bei feuchter Umgebung rasend schnell aus.
Tulpensorten für Balkone
Alle Tulpen können prima in Töpfen gehalten werden. Auf hoch gelegenen Balkonen sollte man allerdings besser etwas kurzstieligere Tulpensorten wählen. Denn langstielige Tulpen halten oft den stärkeren Winden in den höheren Gefilden nicht Stand. Faustregel: 30-35 Zentimeter maximal sollten die Tulpen auf Balkonen hoch werden.
Autorin: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz
Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.