Die Stadt Dortmund hat auf das Mahnmal zum Gedenken an die NSU-Opfer falsche Todestage eingravieren lassen. Auch in Nürnberg ist ein Fehler passiert. Auf beiden Gedenktafeln steht der 5. Juni 2005 als Todesdatum für Ismail Yaşar. Tatsächlich starb der Restaurantbesitzer aber am 9. Juni 2005 in Nürnberg. In Dortmund ist außerdem das Todesdatum für den Blumenhändler Enver Şimşek aus Nürnberg falsch. Er starb nicht am 11. November 2000, sondern am 11. September 2000.
Entschuldigung des OBs
Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) entschuldigte sich am Mittwoch bei den Angehörigen. Die Stadt bedauere die Fehler zutiefst, hieß es in einem Schreiben. "Oberbürgermeister Sierau bittet die Öffentlichkeit um Verständnis und die Angehörigen um Entschuldigung", teilte die Stadt am Mittwoch mit. Am Samstag (13.07.2013) war der Gedenkstein eingeweiht worden.
Falsche Todesdaten ziehen sich durch mehrere Vorgänge
Der Todestag von Ismail Yaşar sei der Verwaltung falsch mitgeteilt worden. Seit einer gemeinsamen Erklärung der Oberbürgermeister von Dortmund, Nürnberg, Hamburg, München, Rostock, Kassel und Heilbronn ziehe sich das falsche Datum durch alle Vorgänge, heißt es in der Mitteilung. In den sieben Städten sind die zehn Opfer der mutmaßlichen NSU-Terroristen umgekommen. Die Bürgermeister hatten sich darauf verständigt, Gedenkstätten für die Mordopfer mit einer einheitlichen Botschaft zu errichten. An dem falschen Todesdatum bei Enver Şimşek war die Stadt Dortmund vermutlich alleine Schuld: "Die genaue Ursache dafür ist allerdings nicht zu ermitteln – offensichtlich handelt es sich hier um einen Übertragungsfehler, der trotz mehrfacher Kontrolle nicht aufgefallen ist. "
Richtigstellung bereits im Gange
Ein Steinmetz sei bereits dabei, die Daten auszubessern. Nach Angaben der Stadt hat ein Steinmetz am Mittwoch die falschen Zahlen aus dem Mahnmal geschlagen und die Stelle mit Harz gefüllt, der nun aushärten müsse. Spätestens am Freitag soll er die richtigen Daten eingravieren. Für die Korrekturen an den kleinen Stelen müssen die eingelassenen Schriftplatten ersetzt werden. Dies werde mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die Kosten für die Korrekturen beziffert die Stadt auf insgesamt unter 1.000 Euro. Die "Bild"-Zeitung hatte am Dienstagabend über die falschen Daten berichtet.