
Ausstellung "MAMA – von Maria bis Merkel" in Düsseldorf
Stand: 17.04.2025, 09:30 Uhr
Der Kunstpalast zeigt eine vielseitige Schau über Mütter. Es gibt Musikvideos von Heintje bis Nina Hagen, Bilder von arbeitenden Müttern, die nebenher Kinder betreuen, und von einer Kanzlerin, die "Mutti" genannt wurde.
Von Stefan Keim
- Sendehinweis: WDR 4 mit Bernd Brüggemann | 21. April 2025, 14.00 - 18.00 Uhr | WDR 4
"Mama!", singt Heintje gleich zu Beginn der Ausstellung. "Du sollst doch nicht um deinen Jungen weinen." Ein ziemlich kitschiger Schlager aus den sechziger Jahren. Doch wer hinter den Bildschirm geht, auf dem der damalige Kinderstar zu sehen ist, erfährt mehr über das Lied. Es ist schon während des Zweiten Weltkriegs und auch in der DDR gesungen worden, in völlig verschiedenen Zusammenhängen. Der Junge, um den die Mama nicht weinen soll, war zum Beispiel Soldat im Fronteinsatz.
Die Ausstellung "MAMA – von Maria bis Merkel" im Düsseldorfer Kunstpalast ist unglaublich abwechslungsreich. Wenn es um das Bild einer "guten Mutter" geht, gibt es eine Menge Darstellungen von Maria, der Mutter des Heilands. Und direkt gegenüber Bilder von Angela Merkel, die in ihrer Zeit als Bundeskanzlerin "Mutti" genannt wurde. Von den einen war das spöttisch gemeint, von anderen liebevoll, im Sinne einer "Mutter der Nation".
Die Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Videos gehen quer durch die Jahrhunderte. Sie sind dramatisch und humorvoll, mitfühlend und rätselhaft. Ein roter Sessel des italienischen Designers Gaetano Pesce wirkt wie ein mütterlicher Körper, in den man sich hineinkuscheln kann. Darf man allerdings nicht wirklich, die Berührung des Kunstwerkes ist verboten. Auch Milchpumpen sind Teil der Ausstellung. Ihre Entwicklung gab Müttern die Möglichkeit, das Stillen an den Rhythmus des Arbeitsalltags einzupassen.
Die Antwort auf den "Mama"-Schlager von Heintje gibt übrigens Nina Hagen. In einem Konzertmitschnitt aus Dortmund singt sie ihr kritisches Lied "Unbeschreiblich weiblich". "Wa-Wa-Wa-Warum soll ich meine Pflicht als Frau erfüll'n?" fragt sie anlässlich einer ungewollten Schwangerschaft. Im letzten Raum können sich die Besucherinnen und Besucher hinsetzen und sich anhören, was verschiedene Frauen zum Thema Mutterschaft zu sagen haben. Eine Ausstellung voller Ideen und Anregungen, mit viel Witz und Nachdenklichkeit.
Termine:
Bis zum 3. August im Kunstpalast Düsseldorf; Dienstag bis Sonntag, auch Ostermontag, 11.00 – 18.00 Uhr.