Sie tauchen quasi aus dem Nichts auf, an Bushaltestellen oder U-Bahn-Eingängen. Zwei Männer in Glitzerjackets halten ein flatterndes Tuch in die Luft. Und plötzlich ist ein Bus da, oder Leute, die man vorher noch nicht gesehen hat. Klar, der Bus ist gerade angekommen. Und die Leute kamen aus dem U-Bahn-Schacht. Aber das ist egal. Siegfried und Joy behaupten einfach, das sei die Macht ihrer Magie. Und die Menschen um sie herum strahlen vor Freude.
Solche Clips finden sich zuhauf in sozialen Medien. Siegfried und Joy sind Stars der Straßenmagie, Comedy-Zauberer. Sie hinterlassen Polizisten, die sich vor Lachen nicht mehr halten können. Fremde Menschen, die sich in den Arm nehmen, weil sie plötzlich nicht mehr im Alltag sind sondern Teil einer Zaubernummer. Und gerade weil Siegfried und Joy Tricks aufführen, die jedes Kind durchschauen kann, verzaubern sie alle um sich herum. Weil man mit ihnen wieder zum Kind werden und für einen Moment einfach Unsinn machen kann.
Siegfried kann übrigens wirklich zaubern und war Deutscher Jugendmeister, Joy ist Pantomime und als Magier Quereinsteiger. "Wir sind nach Las Vegas gegangen“"– so beginnen sie ihre Bühnenshow – "und haben gesagt: Wenn wir es dort schaffen, kommen wir nie mehr zurück. Jetzt sind wir wieder da." Es folgt ein Programm mit herrlich abgedrehtem Humor und immer neuen Zauberversuchen.
Doch warum sind die beiden so erfolgreich, dass sie inzwischen nicht nur Kleinkunstbühnen sondern auch Hallen füllen? Einmal steckt hinter dem scheinbaren Chaos perfektes Handwerk. Sie wissen genau, was sie tun, und haben ein tolles Timing. Doch vor allem gehen sie unglaublich sympathisch mit ihrem Publikum um. Es gibt eigentlich keine Zuschauer, sondern Komplizen, die alles dafür tun, dass die Tricks gelingen und mit Siegfried und Joy einen grandiosen Spaß haben. Als Vorbilder sehen sie übrigens nicht das legendäre, fast gleichnamige Duo mit den weißen Tigern, sondern David Copperfield.
Termine:
Siegfried und Joy spielen am 16. und 17. Februar in Mülheim.