Szenenbild: Komödie "Und das ist gut so!" in Essen

Komödie "Und das ist gut so!" in Essen

Stand: 22.01.2025, 08:30 Uhr

Simone Rethel-Heesters spielt eine Hauptrolle in einer witzigen Liebeskomödie. Ein verheirateter schwuler Mann verliebt sich in eine Frau. Viele Klischees werden umgedreht.

Von Stefan Keim

Ein Segellehrer verliebt sich in eine Schülerin. Und sie sich in ihn. Kein Problem, beide sind erwachsen. Allerdings auch verheiratet, aber so etwas soll schon mal vorkommen. Doch Bernd ist schwul und hat seit sieben Jahren einen Mann. Was er Stephanie nicht sofort erzählt. Aber es kommt raus und dann ist die Verwirrung groß.

"Und das ist gut so!" heißt die neue Komödie von René Heinersdorff. Der Titel ist eine Anspielung auf ein berühmtes Zitat. "Ich bin schwul und das ist auch gut so", sagte 2001 der damalige Berliner Oberbürgermeister Klaus Wowereit. Damit schuf er ein geflügeltes Wort. Das Stück dreht nun mit viel Spaß einige Klischees um. Voller Entsetzen reagiert nicht nur Bernds Ehemann auf den sexuellen Orientierungswechsel. Auch die Mütter der beiden Männer haben sich längst mit dem schwulen Ehepaar arrangiert und finden es ziemlich absurd, dass Bernd plötzlich auf eine Frau abfährt.

Als eine der beiden lebenslustigen Damen steht Simone Rethel-Heesters auf der Bühne. 75 Jahre ist die Witwe von Johannes Heesters inzwischen. Sie hat immer dafür plädiert, auch im Älterwerden aktiv zu bleiben. Und darüber ein Buch geschrieben. Das setzt sie nun selbst um, mit Erfolg. Charmant und quirlig spielt sie eine Frau, die eigentlich eher konservativ tickt, aber für ihren Sohn komplett umgedacht hat. Nun muss sie das unerwartet noch einmal tun.

Auch die anderen Rollen sind ausgezeichnet besetzt. Die Komödie hat eine Menge Gags und Situationskomik. Aber sie rutscht nie in die schrille Groteske, alle Figuren sind gefühlvoll gezeichnet und immer nachvollziehbar. Die Aufführung zeigt, wie niveauvoll und zeitgemäß Boulevardtheater sein kann.

Termine:

Bis zum 2. Februar im Theater im Rathaus Essen.

Ab dem 2. Mai bis zum 15. Juni im Theater an der Kö in Düsseldorf.