Musical "Cabaret" auf Tour

Musical "Cabaret" auf Tour

Stand: 03.02.2025, 15:45 Uhr

Eine Liebesgeschichte in Berlin kurz vor dem Nationalsozialismus – "Cabaret" ist ein witziges Stück mit tragischen Momenten und unvergesslichen Songs.

Von Stefan Keim

Musical "Cabaret" auf Tour

WDR 4 Ausgehen 06.02.2025 02:25 Min. Verfügbar bis 07.02.2026 WDR 4 Von Stefan Keim


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Ein junger Amerikaner kommt nach Berlin. Er will einen Roman schreiben und sich von der wilden, wirbeligen Stadt anregen lassen. Cliff verliebt sich in die Nachtclubsängerin Sally und erlebt, wie sich seine Pensionswirtin in einen jüdischen Gemüsehändler verliebt. Aber das Glück dauert nicht lange. Die Nationalsozialisten werden immer stärker, die Stadt verändert sich.

"Cabaret" ist ein Stück mit schwungvollen Nachtclubsongs, herrlich herzlichen Liebesduetten und einer starken Geschichte. Das Musical zeigt, wie sich die Angst in den Menschen festsetzt. Die Pensionswirtin Fräulein Schneider will den Gemüsehändler schließlich doch nicht mehr heiraten. Es bricht ihr das Herz, aber sie will ihren Gewerbeschein nicht gefährden. Von irgendwas muss sie ja schließlich leben.

In der Hauptrolle der Kino-Verfilmung wurde Liza Minnelli zum Weltstar. Auf der Bühne überzeugt Sabine Pankrath als Sally Bowles mit kraftvoller Stimme und verletzlichem Spiel, eine Frau, die ums Überleben kämpfen muss und dennoch ein Strahlen entwickelt. Ebenso toll singt und spielt Tankred Schleinschock den Gemüsehändler. Wenn er gerade nicht auf der Bühne ist, huscht er zum Klavier und dirigiert von dort die Band. Die musikalische Leitung hat er nämlich auch.

Nicht alle im Ensemble können gut singen und die ganz große Technikshow darf man auch nicht erwarten. Denn das Westfälische Landestheater muss das Bühnenbild auf Tour schnell auf- und abbauen. Aber Markus Kopf hat das Stück mit viel Spannung inszeniert und auf knackige anderthalb Stunden gekürzt. Da gibt es keine Längen und es kommt ja auf die Geschichte an. Ohne dass es direkt ausgesprochen wird, erinnern viele Szenen vom Beginn der dreißiger Jahre an gesellschaftliche Entwicklungen von heute.

Termine:

Am 12. Februar im Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen, am 29. März im Heinz-Hilpert-Theater in Lünen, später unter anderem in Gladbeck und Rheda-Wiedenbrück.