Fast 2 Millionen Unterschriften - Kommt jetzt das Böllerverbot?
Stand: 06.01.2025, 14:20 Uhr
Zwei Petitionen mit fast 2 Millionen Unterschriften wurden am Montagmittag dem Innenministerium überreicht. Die Forderung: ein bundesweites Böllerverbot.
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Kommentieren [161]The same procedure as every year. Die Diskussion um ein Böllerverbot gehört inzwischen zu Silvester wie Dinner for One oder Raclette. Erfolgreich waren die Verbotsforderungen bisher nicht. Zwei Petitionen mit inzwischen fast 2 Millionen Unterschriften (Stand 14.20 Uhr) versuchen das nun zu ändern.
Was genau wird in den Petitionen gefordert?
Allein die Online-Petition, die die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin gestartet hat, hatte bis Montagmittag mehr als 1,5 Millionen Unterstützer. Gefordert wird darin "ein umfassendes Böllerverbot im Privatbereich". Im Petitionstext wird kritisiert, dass die Debatte regelmäßig um Silvester herum geführt werde, dann aber verpuffe. "Wir können nicht jedes Jahr die gleiche ergebnislose Leier spielen, wenn das Leben von Menschen durch frei verkäufliche Pyrotechnik mutwillig und fahrlässig gefährdet wird", heißt es in der Petition.
Die zweite Online-Petition wurde von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) initiiert. Beide Unterschriftensammlungen laufen weiter.
Wer steckt hinter den Petitionen?
Ein Bündnis von inzwischen 35 Organisationen. Dazu gehören unter anderem die Deutsche Umwelthilfe, die Bundesärztekammer und die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Stephan Weh von der GdP sagt, man wolle durch ein Böllerverbot die Kolleginnen und Kollegen vor Gewalt durch Pyrotechnik schützen.
Allerdings gibt es in Deutschland mit der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) noch eine zweite große Gewerkschaft, in der Polizistinnen und Polizisten vertreten sind. Die DPolG spricht sich weiterhin gegen ein allgemeines Böllerverbot aus.
Was können die Petitionen politisch erreichen?
Die Petitionen werden zumindest zur Folge haben, dass sich die Bundespolitik nochmal mit dem Thema beschäftigt. Ob sie tatsächlich ein allgemeines Böllerverbot erreichen werden, ist allerdings zweifelhaft.
Bundeskanzler Scholz (SPD) sagte in einem Interview mit dem Magazin Stern, er fände ein Böllerverbot "irgendwie komisch". Aus Sicht von Bundesinnenministerin Faeser (ebenfalls SPD) ist ein allgemeines Böllerverbot "nicht verhältnismäßig".
Auch NRW-Innenminister Reul (CDU) zeigt sich skeptisch. "Dann müssen Sie an jeder Ecke einen Polizisten stehen haben, der dafür sorgt, dass keiner einen Böller wirft. Das schaffen wir ja nicht mal im Fußballstadion", sagte Reul am Freitag im WDR-Fernsehen.
Unsere Quellen:
- WDR-Interview mit NRW-Innenminister Herbert Reul
- Petition der Deutschen Umwelthilfe
- Petition der Gewerkschaft der Polizei Berlin
- Nachrichtenagentur dpa
161 Kommentare
Kommentar 161: Sabiene schnack. schreibt am heute, 20:03 Uhr :
Schwachsinn. Silvester dürfen sie uns nicht verbindlich. Knallen gehört einfach dazu.
Kommentar 160: Ignatz schreibt am heute, 20:02 Uhr :
Böllerverbot? Sehr ihr noch klare Bilder? Die Kosten die Böller auf Menschen werfen gehören weg gesperrt. Oder wollt ihr nach Magdeburg auch noch das Auto fahren verbieten?
Kommentar 159: Karin schreibt am heute, 19:03 Uhr :
Uns noch etwas zu der Aussage von Herrn Reul : Hallo !!! Es gibt Länder, da bekommen Frauen schon arge Probleme wenn das Kopftuch nicht richtig sitzt ( nicht dass ich das gutheiße ) . Und Deutschland bekommt ein Böllerverbot nicht hin ? Die Welt lacht sich wiedermal kaputt über uns Schlaffies.
Kommentar 158: Anna Pohlmann schreibt am heute, 18:50 Uhr :
Warum gibt man die Petition nicht auf der Plattform beim Petitionsausschuss beim Deutschen Bundestag ein ? Bei den vielen Petenten die unterschrieben haben hätte der Petitinons Inhaber jetzt eine Einladung um sein Anliegen im Petitionsausschuss vorzutragen und dieser müsste sich jetzt damit auseinandersetzen und die Petition weiterleiten an die entsprechenden Organe Bundestag, Bundesrat usw. . Ich selber bin total für das Böllerverbot , sehe aber auch das dies in der Realität schwer durchzusetzen ist . Ein Kompromiss Vorschlag : Man verbietet grundsätzlich den Verkauf von Pyrotechnik an die Bevölkerung. Richtet aber in jedem Stadtteil einen öffentlichen Platz ein an dem in der Sylvesternacht ein Feuerwerk von gelernten Pyrotechnikern für die Bevölkerung stattfindet . Dies würde zu mindest bewirken dass die Böllerei nicht schon am Heiligabend bis zur Sylvesternacht und auch noch an Tagen danach stattfindet.
Kommentar 157: Bürger ist King schreibt am heute, 18:48 Uhr :
Es gibt keinen guten Grund, an Silvester oder anderen Spaßveranstaltungen zu böllern! Was rechtfertigt eine künstlich inszenierte Lärm sowie Umweltverschmutzungen? Eine Tradition hat keinen Wert mehr, wenn der Schaden höher ist als der Nutzen!
Kommentar 156: blau schreibt am heute, 18:10 Uhr :
Komisch, in anderen Ländern wie Niederlande klappt es
Kommentar 155: peter schuh schreibt am heute, 17:39 Uhr :
ich bin für ein böller verbot
Kommentar 154: Volker Trapp schreibt am heute, 17:28 Uhr :
Ein Generelles Böllerverbot würde folgendes mitsich ziehen als erstes die leute die für ein verbot sind sind die dann in der lage alle beschäftigten in den weco oder nico werken wieter bei vollem lohnausgleich zu beschäftigen weil die werke würden schliessen viele leute weren arbeitslos auch familien väter die dort arbeiten und dem staat würden einige steuern der Unternehmen fehlen wenn man dort nicht arbeitet dann ist das leicht zu sagen das verbieten aber andere ist das ihr täglich brot .
Kommentar 153: Thomas B. schreibt am heute, 17:14 Uhr :
Missbrauch und Unfälle im Zusammenhang mit dem Umgang mit Feuerwerk ist das Eine. Der Missbrauch ist auch heute schon eine schwere Straftat, ergo: verboten! Unfälle passieren in aller Regel durch unsachgemäße Verwendung. Beides passiert an 365 Tagen im Jahr, z.B. im Straßenverkehr. Feuerwerk beschränkt sich dagegen auf wenige Stunden im Jahr. Auch wenn es dann kurz mal stinkt: die wirklichen Umweltfolgen von Feuerwerk dürften aufs Jahr gerechnet kaum im meßbaren Bereich liegen. Ein generelles Verbot wäre übrigens sicherlich Wasser auf die Mühlen von millionen Menschen, die dann wieder etwas von "woker Verbotskultur" faseln, und ggf. einmal mehr ihr Kreuzchen im Wahlzettel an einer gewissen Stelle machen. Ich habe aber keine Lust auf eine Bundeskanzlerin A. Weidel! Ich übertreibe? Ich glaube nicht! Angesichts der Bundestagswahl in wenigen Wochen könnte die Diskussion zeitlich nicht unpassender kommen, und ggf.das Zünglein an der Waage sein.
Kommentar 152: Marina Müller schreibt am heute, 16:09 Uhr :
Ich bin für ein Böllerverbot und zwar weil wir 1. Umweltschutz predigen und dann einen Dreckberg produzieren, ganz abgesehen von der Luftverschmutzung. Alle Tiere werden komplett panisch und außerdem habe ich das Gefühl das sehr viele nur Stress machen möchten. Vom Geld ganz abgesehen. Was ich sonst dazu meine darf ich aus Gründen der Netiquette nicht schreiben.
Kommentar 151: Was soll der Quatsch schreibt am heute, 15:34 Uhr :
Ich bin für eine Petition GEGEN ein Böllerverbot. Ob da dann die anderen 70 Millionen Erwachsenen unterzeichnen? Nur weil ein paar Idioten Unfug machen, muss man nicht jedem das Böllern verbieten.