Galeria Karstadt Kaufhof: Diese NRW-Filialen sollen geschlossen werden
Stand: 13.03.2023, 15:49 Uhr
Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser schließen. Das teilte nach den Arbeitnehmer-Vertretern inzwischen auch die Konzernspitze mit.
Insgesamt arbeiten im Unternehmen rund 17.400 Beschäftigte. Nach Angaben von Galeria sind über 4.000 Arbeitsplätze betroffen. Laut Betriebsrat drohe sogar 5.000 Menschen die Kündigung. Inzwischen hat Galeria eine Liste veröffentlicht, welche Filialen geschlossen werden sollen.
15 Filialen in Nordrhein-Westfalen sollen schließen
Demnach sollen in einem ersten Schritt bereits Ende Juni die ersten Häuser zumachen, die weiteren dann Ende Januar 2024. In NRW betrifft dies 15 Filialen zu folgenden Terminen:
30.06.2023
- Duisburg (Düsseldorfer Straße)
- Gelsenkirchen
- Hagen
- Leverkusen
- Neuss
- Paderborn
- Siegen
31.01.2024
- Bielefeld
- Dortmund
- Düsseldorf (Schadowstraße)
- Essen
- Krefeld
- Mönchengladbach
- Siegburg
- Wuppertal
Auch Zentrale und IT betroffen
Wie der Konzern in einer Pressemitteilung schreibt, sei auch in der Essener Zentrale von Galeria sowie die Servicefunktionen wie IT und Facility Management betroffen. Dort sollen 300 Stellen wegfallen. Die betroffenen Mitarbeitenden sollen das Angebot erhalten, in eine Transfergesellschaft zu wechseln.
Mitarbeiter kämpfen seit Jahren um ihre Arbeitsplätze
„Das ist zweifellos heute für uns alle ein schwerer Tag", so Arndt Geiwitz, Generalbevollmächtigter von Galeria. "Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv um jeden einzelnen Standort gerungen und sind in harte interne wie externe Gespräche gegangen.“
Die verbleibenden Filialen sollen nun eine "tragfähige wirtschaftliche Perspektive" bekommen, so Geiwitz weiter. Dazu gehörten ein mehr auf lokalere und regionalere Bedürfnisse ausgerichtetes Sortiment in den Häuser. Zudem wolle man das Einkaufen in den Geschäften und im Internet stärker miteinander verbinden.
Problemfall - schon seit Jahren
Die Warenhauskette steckt seit Jahren in der Krise. Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren suchen müssen.
Als Grund für die bedrohliche Lage des Unternehmens nannte Konzernchef Miguel Müllenbach damals in einem Mitarbeiterbrief explodierende Energiepreise und die Konsumflaute in Deutschland. Der Manager ließ keinen Zweifel daran, dass die erneute Sanierung mit erheblichen Einschnitten in das Filialnetz und einem deutlichen Stellenabbau verbunden sein würde.
Über dieses Thema berichten wir am 13. März 2023 unter anderem in den WDR-aktuell-Hörfunknachrichten.