Angesichts sinkender Corona-Inzidenzzahlen hat Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch weitgehende "Erleichterungen im Alltag" in NRW angekündigt. Außerdem sollen die Kitas am 7. Juni in den Normalbetrieb zurückkehren.
Die neuen Corona-Regeln gelten von Freitag an. Einen Überblick dazu gibt es hier:
Nur noch Hagen liege in NRW über einen Inzidenzwert von 100, sagte Laschet. Am Mittwochnachmittag gaben Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Familienminister Joachim Stamp (FDP) Details zu den weiteren Plänen der Landesregierung bekannt.
Die neue NRW-Coronschutzverordnung gilt von Freitag an. Mit den Lockerungen nutzt NRW Spielraum, den das Land überall hat, wo die Bundesnotbremse unterschritten wird. Diese gilt ab einem Wert über 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen.
Shoppen ohne Test in vielen Städten
Vorgesehen sind Lockerungen in drei Stufen. Bei einer Inzidenz von 100 bis 50,1 sind in NRW künftig (ab Freitag) wieder Einkäufe im gesamten Handel ohne Terminvereinbarung und ohne Test möglich. Voraussetzung ist laut Minister Laumann, dass der Inzidenzwert in den jeweiligen Gebieten fünf Tage in Folge unter dem kritischen Wert von 100 liegt. Die Hotels haben dann keine Besucher-Obergrenze mehr.
Bei der zweiten Stufe (Inzidenz 50 bis 35,1) ist zum Beispiel Außen-Kontaktsport mit bis zu 25 Personen und Innensport mit Test wieder erlaubt. Jahr- und Spezialmärkte (auch mit Kirmeselementen) mit Personenbegrenzung sind dann mit Test zulässig.
In der letzten Lockerungs-Stufe unter Inzidenz 35 sind unter anderem Kulturveranstaltungen außen und innen (genannt wurden Theater, Oper, Kinos) mit bis zu 1.000 Personen unter bestimmten Auflagen möglich. Ab 1. September sollen (unter Auflagen und mit Beschränkungen) auch wieder Musik-Festivals, Clubs, Discos, Schützen- und Volksfeste gestattet sein.
Kitas ab 7. Juni wieder im Regelbetrieb
Die Rückkehr zum Normalbetrieb sei ab dem 7. Juni "verantwortbar", sagte Familienminister Stamp. Die Kita-Betreuung soll wieder mit der vollen gebuchten Stundenzahl und ohne Gruppentrennung erfolgen.
Allen Kindern und allen Kita- und Tagespflege-Beschäftigten sollen landesseitig weiterhin pro Woche jeweils zwei Tests zur Verfügung gestellt werden. Die kindgerechteren Lolli-Tests zur Eigenanwendung durch die Eltern sollen dafür kostenlos bereitstehen, versprach Stamp. Es handele sich dabei aber um Selbsttests, nicht um PCR-Pooltestungen, erklärte Stamp.
Impfstoff weiterhin nicht ausreichend vorhanden
Zur Diskussion um eine Impfung von Kindern und Jugendlichen äußerte sich Ministerpräsident Laschet zurückhaltend. Er sprach zudem - auch mit Blick auf die Aufhebung der Impf-Priorisierung - von einer "Mangelsituation" bei der Versorgung mit Impfstoff. Deshalb müsse der Bund alles tun, um den weiteren Nachschub an Impfstoffen zu gewährleisten.