Sanierung der Mülheimer Brücke verzögert sich Lokalzeit aus Köln 18.02.2025 02:36 Min. Verfügbar bis 18.02.2027 WDR Von Christian David

Baustelle Mülheimer Brücke: Schienenersatzverkehr länger als geplant

Stand: 18.02.2025, 18:41 Uhr

Die Sanierungsarbeiten verzögern sich. Deshalb wird der Bahnverkehr über die Mülheimer Brücke in Köln wohl frühestens im Juli wieder aufgenommen.

Eigentlich sollten im April die ersten Bahnen wieder über die Mülheimer Brücke rollen. Doch seit heute steht fest, dass es noch einmal länger dauern wird, bis die Straßenbahn-Linien 13 und 18 das linke und das rechte Rheinufer wieder miteinander verbinden können. Grund dafür sind die Sanierungsarbeiten, die länger dauern als geplant.

Kein fixes Datum für den Neustart

Nach Informationen der Stadt Köln kann aktuell kein festes Datum zur Wiederinbetriebnahme der Strecke angegeben werden. Man arbeite gemeinsam mit der KVB daran, die Stadtbahn schnellstmöglich wieder in Betrieb zu nehmen. Die Zeit bis zur Inbetriebnahme wird weiterhin mit Schienenersatzverkehr überbrückt.

Schienenersatzverkehr mindestens bis Ende Juni

Die KVB sucht in einer öffentlichen Ausschreibung bis mindestens Ende Juni nach einem Busunternehmen, das den Ersatzverkehr bereitstellt. Das bedeutet, dass die Straßenbahnlinien frühestens danach wieder die betroffenen Haltestellen anfahren werden.

Über diese Schienen wird noch länger keine Bahn fahren | Bildquelle: Michelle Mink

Außerdem werden in dem Schreiben weitere, eventuelle Verlängerungen der Brückensperrung, die über diesen Zeitraum hinausgehen, angesprochen. Wird die Brücke bis Ende Juni nicht fertiggestellt, soll die Option auf eine Verlängerung des Bus-Ersatzverkehrs bis Ende September oder sogar bis Ende Dezember 2025 bestehen.

Gleise bereits neu verlegt

Mittlerweile wurden auf dem gesamten Brückenzug die Gleise verlegt, allerdings müssen sie vor der Inbetriebnahme noch befestigt und justiert werden. Auch die Installation der Oberleitungen braucht noch Zeit.

Zu den Verzögerungen führen vor allem unerwartete Schwierigkeiten: Die Strombrücke ist als Hängebrücke konstruiert. Sie soll sich längs und quer bewegen können, etwa wie eine Schaukel. Zu große Bewegungen in Querrichtung werden über Windlager verhindert. Die sitzen mittig in den Endquerträgern. Nun wurde festgestellt, dass die Lagerungssysteme teilweise festsitzen und gelöst werden müssen, bevor der Einbau der Stadtbahn-Schienen abgeschlossen werden kann.

ADAC weist auf Folgekosten hin

Die Verlängerung der Bauzeit wird die Kölner Nerven kosten. Nicht nur Nutzer des ÖPNVs, sondern auch Autofahrer: Denn während der Bauarbeiten kann die Brücke von Autos weiterhin nur einspurig und nur stadteinwärts befahren werden. Der ADAC weist darauf hin, dass die Verzögerung hohe Folgekosten mit sich bringt.

Allein der ÖPNV soll dadurch zusätzlich 4 Millionen Euro kosten. "Hier reden wir nur vom ÖPNV. Hinzu kommen vermutlich noch viel höheren Kosten, die die Sperrung der Mülheimer Brücke grundsätzlich für den Kfz-Verkehr verursacht. Vor allem, aufgrund von Umwegfahrten und Reisezeitverlusten", sagt Thomas Müther, Pressesprecher des ADAC Nordrhein.

Unsere Quellen:

  • Stadt Köln
  • Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB)
  • ADAC Nordrhein

Baustelle Mülheimer Brücke: Schienenersatzverkehr länger als geplant WDR Studios NRW 18.02.2025 00:38 Min. Verfügbar bis 18.02.2027 WDR Online