Auftragsmörder auf Ehefrau angesetzt - Verteidiger fordert Freilassung

Stand: 29.10.2024, 17:36 Uhr

Ein Mann aus Ratingen soll den Mord an seiner Frau in Auftrag gegeben haben. Sie überlebte, ist bis heute aber halbseitig gelähmt. Der Verteidiger beantragte unmittelbar nach Prozessbeginn am Dienstag die Freilassung des Angeklagten.

Weil er die Trennung von seiner Ehefrau nicht akzeptieren wollte, soll der Angeklagte aus Ratingen einen Auftragsmörder angeheuert haben. Deshalb steht der 46-Jährige ab Dienstag vor dem Landgericht in Düsseldorf - wegen Anstiftung zum Mordversuch und Anstiftung zum Raub.

Mord sollte nach Raubüberfall aussehen

Die 45-jährige Frau hatte sich von ihrem Mann getrennt und im Sommer 2023 die Scheidung eingereicht - weil er eine Geliebte gehabt haben soll. Danach hatte sie ihn wegen Morddrohungen und häuslicher Gewalt angezeigt. Der Ehemann soll dann für einen Betrag in unbekannter Höhe den Auftragsmörder engagiert haben.

Einen Anschlag mit einem Messer sollte der Killer wie einen Raubmord aussehen lassen, heißt es in der Anklageschrift. Das Opfer erschien im Rollstuhl im Gerichtssaal: Einer der Messerstiche habe ihr Rückenmark verletzt, sagte die 45-Jährige aus.

Mann soll Killer auf Ehefrau angesetzt haben - Prozess startet WDR Studios NRW 29.10.2024 00:36 Min. Verfügbar bis 29.10.2026 WDR Online

Verteidiger beantragte Freilassung

Verteidiger Torsten Timm beantragte unmittelbar nach Prozessbeginn die Freilassung des Angeklagten. Die Beweislage reiche für einen dringenden Tatverdacht nicht mehr aus. Die Anklage fuße auf Indizien und DNA-Mischspuren mit wenig Aussagekraft. 

Die Frau wurde ihn ihrem Auto überfallen

Tatsächlich war die damals 44-Jährige Anfang Mai in ihrem Auto in der Nähe ihres Arbeitsplatzes in Langenfeld bei Düsseldorf überfallen und mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt worden. Das Messer für die Tat soll der Ehemann dem mutmaßlichen Killer zuvor persönlich übergeben haben.

Notoperation in Düsseldorf rettet Leben

14 Messerstiche in Brust, Kopf, Nacken und Rücken zählte später die Rechtsmedizin. Die Frau überlebte dank einer Notoperation im Universitätsklinikum Düsseldorf. Der Auftragsmörder war mit der Handtasche des Opfers geflohen.

Seit der Tat ist das Opfer halbseitig gelähmt. Vor dem Haftrichter soll der 46-Jährige bestritten haben, hinter der Tat zu stecken. Sein Verteidiger hatte für den Prozessauftakt eine Erklärung angekündigt. Das Gericht hat bis Mitte Januar zwölf Verhandlungstage angesetzt.

Unsere Quellen:

  • Deutsche Presse-Agentur
  • Landgericht Düsseldorf