Notfall-Container des Kölner Archives

Der Notfall-Container: Rettung für Kunst und Kultur im Katastrophenfall

Stand: 24.09.2024, 15:35 Uhr

Erste Hilfe für Dokumente, historische Akten oder Kunst: Dafür sorgt im Hochwasser- und Katastrophenfall ein spezieller Container des Notfallverbunds der Kölner Archive und Bibliotheken. Heute haben deren Mitglieder den Notfall geprobt.

Die jährliche Rettungsübung, dieses Mal auf dem Gelände des Stadtarchivs in Köln am Eifelwall. In dem Notfall-Container können Schriften und anderes Kulturgut abgespült, gereinigt und verpackt werden, um sie bei Hochwasser und anderen Katastrophen vor der vollständigen Zerstörung zu retten.

"Es geht hier um die Rettung von Identität, von Kultur, von Herkunft. In solchen Archiven liegen ja auch Standesamt-Dokumente", meint Mirko Born-Nanni vom Historischen Archiv. "Das heißt, wenn Sie als Mensch von einem Hochwasser betroffen sind, dann brauchen Sie danach auch die Bestätigung Ihrer Identität, wenn alle Dokumente zerstört worden sind.“

Einsatz beim Hochwasser 2021

Der Container wird von der Kölner Feuerwehr zum Einsatzort gebracht. Zuletzt war er beim Hochwasser 2021 in Stolberg bei Aachen und im Ahrtal im Einsatz. Der Notfallverbund der Kölner Archive und Bibliotheken hofft, dass sich in Zukunft noch mehr Kulturstätten dem Notfallverbund anschließen. Die Mitglieder sichern sich im Katastrophenfall gegenseitige Unterstützung zu.

Den Notfall-Container gibt es seit 2020. Er ist weltweit einmalig und wurde als Reaktion auf den Einsturz des Kölner Stadtarchivs entwickelt. Für Mirko Born-Nanni ist die Sache klar: "In Deutschland sollten alle Kultureinrichtungen dringend so eine Notfall-Versorgung einrichten.“

Unsere Quellen:
Reporterin vor Ort

Über das Thema berichten wir auch am 24.09.2024 im WDR-Fernsehen in der "Lokalzeit aus Köln" um 19.30 Uhr.