Rund um das Further Moor haben großangelegte Fällarbeiten begonnen. Rund 1,2 Hektar Birkenwald an den Rändern des zwischen Langenfeld und Leichlingen gelegenen Moores wird derzeit abgeholzt. Mit der Rodung soll das Moorgebiet gerettet werden.
Nach Auskunft der Biologischen Station Haus Bürgel haben Untersuchungen gezeigt, dass die Bäume dem Moorboden zu viel Wasser entziehen. Die Rodung sei daher die einzige Möglichkeit, um das einzigartige Ökosystem zu retten.
Rettung des Further Moors: Rodung eines 1,2 Hektar großen Birkenwaldes. WDR Studios NRW. 20.02.2025. 00:40 Min.. Verfügbar bis 20.02.2027. WDR Online.
Moore speichern CO2
Das rund 40 Hektar große Schutzgebiet ist eins der letzten noch einigermaßen erhaltenen Moorgebiete dieser Art und Größe in der Region. In früheren Jahrhunderten versuchte man es auszutrocknen und aufzuforsten. Doch in Zeiten von Klimawandel und Dürre herrscht nun Alarmstufe Rot.
Und Moore sind für den Klimaschutz wichtiger als jedes andere Ökosystem auf der Welt. Denn im Torfboden sind riesige Mengen des klimaschädlichen CO2 gespeichert. Die würden im Falle der Austrocknung freigesetzt.
Ursprüngliche Heideflächen sollen wieder wachsen
Nach der Abholzung wird die obere Bodenschicht, sogenannter Rohhumus, mit schweren Maschinen abgeschoben und auf benachbarten Feldern aufgebracht. So sollen die darunterliegenden Samen der Heideflora wieder zum Vorschein kommen.
NRW und die Moore. WDR 5 Westblick - aktuell. 21.11.2024. 05:49 Min.. Verfügbar bis 21.11.2025. WDR 5.
Die Biologische Station wird das Wachstum der ursprünglichen Moorpflanzen, wie dem Lungenenzian, dem Englischen Ginster oder der Zwergstrauchheide durch Pflegemaßnahmen unterstützen.
Grundwasserspiegel soll wieder steigen
Die Hoffnung der Wissenschaftler ist, dass der Grundwasserspiegel wieder steigt. Denn die Zwergstrauchheide verbraucht im Gegensatz zum Wald nur sehr wenig Wasser. Mehr Wasser für das Moor - insbesondere im Sommerhalbjahr ist das extrem wichtig. Nur so werde das Moorwachstum wieder gefördert, das klimaschädliche CO2 wieder zunehmend gespeichert.
Rund 17 Millionen Euro für Moor-, Heide- und Dünenlandschaften
Die Maßnahmen im Further Moor sind Teil des von der Europäischen Union geförderten Integrierten LIFE-Projekts "Atlantische Sandlandschaften" zum Erhalt der biologischen Vielfalt, das gemeinsam von den Ländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen umgesetzt wird.
Charakteristische Biotope, wie zum Beispiel Moor-, Heide- und Dünenlandschaften sollen dabei nachhaltig aufgewertet werden. Dafür steht beiden Bundesländern insgesamt ein Budget von rund 16,875 Mio. Euro zur Verfügung.
Unsere Quellen:
- Biologische Station Haus Bürgel
- Reporter vor Ort