Der Gründungspreis 2024 steht auf einem Sockel.

NRW Gründungspreis für smarte Matratzen und KI gegen Hass

Stand: 28.10.2024, 20:31 Uhr

Das Land hat am Montag drei junge Unternehmen aus NRW ausgezeichnet. Insgesamt gibt es ein Preisgeld von 60.000 Euro.

Das perfekte Start-up ist innovativ, mutig und erfolgreich - zumindest wenn es nach dem Land NRW geht. Diese drei Punkte haben die zehn Unternehmen, die für den Gründungspreis NRW 2024 nominiert sind, schon einmal gemeinsam. Drei von ihnen wurden am Montagabend ausgezeichnet.

Platz 1 für perfekt passende Matratzen und Schuhe

Ein Unternehmen aus Aachen darf sich in diesem Jahr über den ersten Platz freuen. Das Unternehmen Incoretex entwickelt intelligente Produktlösungen, die verschiedene Gegenstände digital nahtlos miteinander vernetzen soll. Mit einer innovativen Plattform ermöglicht das Unternehmen beispielsweise, dass Produkte wie Matratzen sich mit speziellen Sensoren so an die Anatomie der Besitzer anpassen, um optimal zu liegen. Ein anderer Anwendungsbereich sind Trainingsgeräte, die flexibel auf die Anforderung der Kunden reagieren.

Die Technologie wird bereits in einigen Branchen eingesetzt, zum Beispiel für eine Echtzeit-Überwachung in der Mobilitätsindustrie oder im Schuheinzelhandel zur automatischen Vermessung von Füßen. Für den ersten Platz bekommt das Aachener Unternehmen ein Preisgeld von 30.000 Euro.

Platz 2 und 3 für eine nachhaltige Beschichtung und KI gegen Hass

Für seine besondere Beschichtung hat es die Greis Beschichtungstechnik GmbH aus Olpe auf den zweiten Platz geschafft. Durch ein spezielles Verfahren kann das Unternehmen den Prozess für zum Beispiel Brandschutz- oder Korrisionsbeschichtungen um die Hälfte verkürzen. Das reduziere deutlich die Umweltbelastung. Dafür gibt es ein Preisgeld von 20.000 Euro.

NRW vergibt Gründungspreis: Das sind die Nominierten

WDR Studios NRW 28.10.2024 00:44 Min. Verfügbar bis 28.10.2026 WDR Online


Auch die SO DONE GmbH aus Rheine hat es mit dem dritten Platz noch aufs Treppchen geschafft - mit einer KI-basierten Software gegen Hass im Netz. Das Tool soll strafrechtlich relevante Kommentare im Internet erkennen und Betroffene unterstützen, rechtliche Schritte einzuleiten. So sollen Menschen im Internet besser vor Anfeindungen und Drohungen geschützt werden. Das hat das Land NRW mit 10.000 Euro ausgezeichnet.

Nominiert für nachhaltige Sesamringe und Pralinen

In diesem Jahr nominiert war zum Beispiel auch die Hildener Bäckerei Karatas. Sie produziert Simits, die traditionellen türkischen Sesamringe. Karatas ist nominiert, weil die Elektroöfen mit Strom einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Bäckerei betrieben werden. Außerdem spendet die Bäckerei übriggebliebene Sesamringe an Tafeln in der Region.

Ebenfalls im Rennen war die Firma Solago aus Hilden. Sie verkauft im Monat bis zu 50.000 Solarmodule unter den marktüblichen Preisen. Und die Confiserie Harmonie aus Hattingen war unter anderem nominiert, weil sie Torten und Pralinen mit 100 Prozent Ökostrom und aus saisonalen und regionalen Produkten herstellt.

Preis geht in das 13. Jahr

Außerdem unter den zehn besten Unternehmen: Das Druckluftzentrum Dortmund, Lenzen Industrietechnik aus Schleiden, masterplan.academy aus Düsseldorf und Paderplan aus Paderborn.

"Mutige Gründerinnen und Gründer treiben die Transformation voran und stärken die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft." Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Die Grünen)

Den Wettbewerb gibt es seit 2012. Seitdem werden vom Land und dessen Förderbank jährlich drei junge Unternehmen ausgezeichnet, die besondere Wege gehen oder besonders innovativ arbeiten. Laut NRW.Bank umfassen die Bewertungskriterien neben wirtschaftlichem Erfolg sowie der Kreativität der Geschäftsidee auch soziale und ökologische Aspekte, darunter die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gesellschaftliches Engagement sowie Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz.

Achtköpfige Jury entscheidet

In der Jury sitzen acht Expertinnen und Experten, die die drei Sieger aus den zehn Nominierten auswählen. Vorsitzende ist Christine Volkmann, Inhaberin des Lehrstuhls für Unternehmensgründung und Wirtschaftsentwicklung an der Bergischen Universität Wuppertal.

Teil der Jury ist auch der Sieger des letztjährigen Gründungspreises, Phillipp Soest. Er hatte mit seinem Unternehmen "cleansort" aus Rösrath gewonnen, das Laser-basierte Anlagen zur Metallschrottsortierung entwickelt hat.

Unsere Quellen:

  • NRW.Bank
  • Wirtschaftsministerium des Landes NRW