Angeklagt ist der Chef der Pizzeria. Der 36-jährige Düsseldorfer wurde deshalb sogar zwei Mal festgenommen – zuletzt im Oktober. Seither sitzt er in Untersuchungshaft.
Ihm wird gewerbsmäßiger Drogenhandel vorgeworfen. Bisher hat sich der Beschuldigte nicht zu den Vorwürfen geäußert. Das bestätigt auf Nachfrage auch sein Verteidiger.
Idee war schlicht und erfolgreich
Wer bei dem Altstadt-Gastronomen eine Pizza "Nummer 40" bestellte, bekam Kokain als Beilage. Und zwar – nach Angaben der Staatsanwaltschaft – pro Pizza jeweils Koks im Wert von 40 Euro.
Die Idee ist nicht wirklich neu, scheint aber immer noch gut zu funktionieren. Die Vorlage liefert der Film "Lammbock" aus dem Jahr 2001. Da betreiben zwei Freunde in Würzburg einen gleichnamigen Pizza-Lieferdienst. Da heißt die Spezialität "Pizza Gourmet" – mit "Cannabis aus eigenem Anbau" unter der mittleren Salamischeibe.
Betreiber voher nie im Visier der Strafverfolger
Das Besondere an dem aktuellen Fall: Der Betreiber der Pizzeria war zuvor nie ins Visier der Strafverfolger geraten, erklärt die Staatsanwaltschaft.
Das änderte sich am 8. März 2024 nach einer Kontrolle des Düsseldorfer Ordnungsamtes wegen des Verdachts von Schwarzarbeit und möglicher Verstöße gegen den Jugendschutz. Da fiel den Kontrolleuren die Pizza mit den ungewöhnlichen Zutaten auf. Als die Polizei dann die Wohnung des Gastronomen aufbrach, warf der 36-Jährige eine Tüte vom Balkon.
Der Inhalt laut Anklage: knapp 1,6 Kilogramm Kokain, über 200 Gramm Cannabis und 263.871 Euro Bargeld.
Nach Freilassung weitergemacht
Der Pizzabäcker wurde festgenommen, kam aber nur zwei Tage später wieder frei und machte weiter wie vorher. Der 36-Jährige öffnete nur zwei Tage später wieder seine Pizzeria und verkaufte auch wieder seine "Kokain-Pizza Nummer 40".
Die Ermittler observierten den Laden und den Betreiber verdeckt weiter und stießen so auf den Kokain-Zulieferer und mutmaßlichen Kopf eines Drogennetzwerks. Bei ihm soll der Angeklagte am 10. Mai ein Kilogramm Kokain für 36.000 Euro gekauft haben.
Bei einer Razzia im Oktober wurden der 22-jährige Kampfsportler aus Düsseldorf, ein 28-Jähriger aus Haan sowie ein 30-jähriger Kölner festgenommen. Für den aktuellen Prozess sind bis zum 12. Februar fünf Verhandlungstage angesetzt.
Unsere Quellen:
- Landgericht Düsseldorf
- Staatsanwaltschaft Düsseldorf
- Verteidiger