Arzt Christian Ramolla und Stephan Schmitz vom Gesundheitsamt Euskirchen steigen aus dem Sprinter und öffnen die seitliche Schiebetür. Auf den ersten Blick offenbart sich hier nicht viel mehr als in einem gewöhnlichen Wohnmobil, ein ausziehbarer Tisch, drehbare Sitze, viele Schrankfächer. Die aber haben es in sich.
Und auf den zweiten Blick gibt es dazu noch eine ganze Menge Bildschirme und Schalter. "Drei Jahre haben wir getüftelt", erklärt Stephan Schmitz. "Alles hier wurde von Hand geplant." Denn Gunter – so heißt ihr mobiles Gesundheitsamt – soll künftig vielfältig einsetzbar sein:
Mobiles Gesundheitsamt in Euskirchen
Lokalzeit aus Bonn. 06.02.2025. 02:38 Min.. Verfügbar bis 06.02.2027. WDR. Von Britta Schwanenberg.
Im Katastrophenfall und im Routineeinsatz –"Gunter" ist bereit.
![Christian Ramolla und Stephan Schmitz sitzen in Ihrem mobilen Gesundheitsamt | Bildquelle: Britta Schwanenberg Christian Ramolla und Stephan Schmitz sitzen in Ihrem mobilen Gesundheitsamt](/nachrichten/rheinland/mobiles-gesundheitsamt-euskirchen-104~_v-ARDAustauschformat.jpg)
Drei Jahre tüffelteten die beiden an dem Sprinter.
Gunter steht für Gesundheitsamt unterwegs und er hat alles an Bord, was man im Fall der Fälle brauchen könnte: Ein mobiles PCR Gerät, mobile Labore zur Wasseranalyse, ein ausfahrbarer Satellitenmast sorgen dafür, dass man im Katastrophenfall Krankheiten und Gefahrstoffe bestimmen kann. Experten können per Bildschirm zu Rate gezogen werden, können in Videokonferenzen ein Bild der Lage vermittelt bekommen. Auch die Arztkoffer sind für alle Fälle ausgestattet, ob Routinesehtest in der Kita oder Legionellenverdacht im Seniorenheim, dazu kommen EKG, Ultraschall und mehr. Die technische Ausstattung wurde mit EU-Gelder gefördert.
"Wir haben viel aus der Flutkatastrophe gelernt"
Christian Ramolla kommt aus dem Rettungsdienst. Die Flutkatastrophe habe den Euskirchener Einsatzkräften gezeigt, was es bedeutet, von der Telekommunikation abgeschnitten zu sein, erklärt er. Der Sprinter gebe die Möglichkeit in einer Pandemie oder Naturkatastrophe die Lage einzuschätzen und konzentriert vor Ort zu arbeiten. In einem großen Flächenkreis wie Euskirchen könne das viel Zeit sparen.
Landrat Ramers: "Ein Meilenstein, der uns auf künftige Herausforderungen vorbereitet"
Auch Landrat Markus Ramers lernt Gunter zum ersten Mal kennen. Er freut sich, mit seinem Landkreis bundesweit zum Vorreiter zu werden. Denn einzelne Aufgaben, Impfungen, Analysen, konnten auch andere Landkreisen schon mobil erledigen. Gunter aber vereine nun als erstes Mobil alles in einem.
Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Kreis Euskirchen