Düsseldorfer Netzwerk hilft Eltern mit früh verstorbenen Kindern
00:44 Min.. Verfügbar bis 11.02.2027.
Düsseldorfer Netzwerk hilft Eltern mit früh verstorbenen Kindern
Stand: 11.02.2025, 15:57 Uhr
Eltern, deren Kinder bei der Geburt sterben oder sehr krank auf die Welt kommen, sollen in Düsseldorf mehr Unterstützung bekommen.
Von Benjamin Sartory
Silja Florian ist Familien- und Trauerbegleiterin im Düsseldorfer Regenbogenland. Das ist ein Hospiz für Kinder und Jugendliche. Die Frau begleitet auch Eltern, deren Kinder bei der Geburt sterben oder sehr krank auf die Welt kommen.
"Es hat sich herausgestellt, dass es superschwierig ist für Eltern, an Hilfsangebote ranzukommen", erklärt die Hospizmitarbeiterin. Und mit dem neuen Netzwerk solle Betroffene nicht mehr lange suchen müssen.
Extra Team für betroffene Eltern an der Düsseldorfer Uni-Klinik
![Silja Florian vom Düsseldorfer Regenbogenland | Bildquelle: WDR/Benjamin Sartory Silja Florian vom Düsseldorfer Regenbogenland](/nachrichten/rheinland/Silja-Florian-Regenbogenland-duesseldorf-100~_v-ARDAustauschformat.jpg)
Silja Florian vom Düsseldorfer Regenbogenland
Das Düsseldorfer Netzwerk bündelt deshalb neue und bereits länger bestehende Angebote in der Region und wirbt gezielt dafür. Teil ist zum Beispiel die Uni-Klinik in der Landeshauptstadt. Dort berät seit kurzem ein multiprofessionelles Team betroffene Eltern.
Konkret werden sie über ihren ganzen schweren Weg begleitet. Also von der Diagnose der Krankheit noch während der Schwangerschaft bis hin zu einem möglichen Abbruch oder einer Versorgung des kranken Kindes nach der Geburt. Vermittelt werden auch psychosoziale Unterstützung und Selbsthilfegruppen.
Hebammen vermitteln Trauerbegleiterinnen für Eltern
Auch eine Düsseldorfer Hebammenzentrale gehört zum neuen Netzwerk. Sie vermittelt unter anderem auch Trauerbegleiterinnen für Eltern, die ihr Kind verloren haben.
Auch im Florence-Nightingale-Krankenhaus in Düsseldorf- Kaiserswerth gibt es eine besondere Beratung. Beim Projekt "Stille Geburt" begleiten zwei Hebammen Mütter bei Fehl- und Totgeburten bis hin zu einer Bestattung des Kindes.
Kinderhospiz will Thema aus der Tabuzone holen
Das Düsseldorfer Netzwerk soll nach und nach ausgebaut werden. Eine eigene Internetseite gibt es noch nicht. Betroffene Eltern sollen die Kontakte zu den Netzwerk-Partnern von den Krankenhäusern oder vom Regenbogenland bekommen.
Silja Florian vom Düsseldorfer Regenbogenland will das Thema mit dem Gang an die Öffentlichkeit auch aus der Tabuzone holen. Auch Kinder, die vor oder während der Geburt sterben, hätten das Recht betrauuert zu werden. "Mütter und Väter sollten das nicht hinter verschlossener Tür tun", sagt sie.
Unsere Quellen:
- Regenbogenland Düsseldorf
- Uni-Klinik Düsseldorf
- Florence-Nightingale-Krankenhaus Düsseldorf
- Reporter vor Ort