145 Bergleute fuhren für die Mittagsschicht in Schacht 3 auf der Zeche Minister Stein in Dortmund Eving ein. Gegen 20.15 Uhr musste ein Stein für den weiteren Vortrieb gesprengt werden. Dafür wurde eine Aluminiumsprengkapsel in das Bohrloch gesteckt. Doch als die Explosion erfolgte, flogen glühende Aluminiumteil heraus und entzündeten das mit der Sprengung ausgetriebene Methangas.
Die Flammen zündeten den Kohlenstaub. Eine tödliche Kettenreaktion. 136 Kumpel verbrannten, erstickten oder wurden von den Gesteins- und Kohlebrocken zerquetscht.
Vier Särge auf jedem Pferdewagen
"Hier standen Tausende von Menschen. Die rissen einem die Ärmel raus. Lebt der, lebt der, hast du meinen Mann gesehen?" So erinnert sich Bergmann Alois Sobotta an die Situation über Tage in einem WDR-Interview 1978.
Wenige Tage nach dem Unglück ging ein Trauerzug durch Eving. Auf jedem Pferdewagen vier Särge, Tausende Menschen standen an den Straßenrändern. Nach dem Unglück wurden die Aluminiumsprengkapseln aus Kupfer hergestellt und eine "Versuchsanstalt" wurde eingerichtet, um solche Unglücke in Zukunft zu vermeiden.
Vor 100 Jahren: Das Grubenunglück auf Zeche Minister Stein in Do. WDR Studios NRW. 11.02.2025. 00:43 Min.. Verfügbar bis 11.02.2027. WDR Online.
Gedenkveranstaltung geplant
"Viele haben nicht nur ihre Männer verloren, auch ihre Söhne und standen dann ohne Ernährer da", erzählt der ehemalige Bergmann Oliver Stens. Der 56-Jährige war Jahrzehnte nach dem Unglück selbst Bergmann auf Minister Stein.
Er wird bei der Gedenkveranstaltung als Redner dabei sein. Auf dem Nordfriedhof in Eving steht seit 1927 ein Denkmal, das an die 136 Kumpel erinnern soll. Hier treffen sich am kommenden Sonntag um 10 Uhr ehemalige Bergleute, um der Toten zu gedenken.
Unsere Quellen:
- Geschichtsverein Dortmund-Eving
- Reporter vor Ort
Über dieses Thema berichtet der WDR am 11.02.2025 auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Dortmund und im Radio auf WDR2.