Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof gehen heute mit einem mulmigen Gefühl zur Arbeit. Gestern hatte der Konzern angekündigt, 52 von 129 übrig gebliebenen Kaufhäusern zu schließen.
Die Gewerkschaft Verdi sieht die Mitarbeitenden als Opfer abgehobener Manager. Die Wut der Mitarbeitenden werde man bald in der Öffentlichkeit hören, heißt es. Die Gewerkschaft will alle Pläne zu den Schließungen überprüfen.
Nachricht war Schlag in die Magengrube
Unter anderem in Gelsenkirchen soll schon in drei Monaten Schluss sein. Dass es nicht gut läuft, ist bekannt gewesen, sagte die Betriebsrätin dem WDR. Aber Ende Juni – ein Schlag in die Magengrube. Mehrere der rund 40 Mitarbeitenden in Gelsenkirchen seien seit Jahrzehnten dort.
Gelsenkirchen will schnell Nachmieter finden
Nachdem der Galeria-Geschäftsführer in einer Telefonkonferenz das Aus verkündet hatte, haben viele geweint. Arbeiten wollte danach niemand mehr. Die Schaufenster blieben dunkel, die Türen geschlossen.
Daran müssen sich die Gelsenkirchener ab Ende Juni gewöhnen. Die Stadt hat angekündigt, so schnell wie möglich neue Mieter für das große Galeria-Gebäude in der Innenstadt zu finden.
Nicht nur die Mitarbeitenden, auch einige Kunden sind traurig über die Entwicklung. "Das war so ein bisschen Kult, man war da immer schon als Kind mit seiner Mama oder Oma. Das ist ein richtiges Kaufhof und war halt immer so ein Anlaufpunkt für die Leute hier", sagte eine Kundin im Interview.
Oberbürgermeister in Essen will Filiale retten
Unter anderem die Filiale in Essen soll Anfang 2024 schließen. Die Stadt ist mit der Warenhauszentrale und der Filiale der Traditionsstandort des Unternehmens, sagt Oberbürgermeister Thomas Kufen. Er lasse nichts unversucht, damit die Filiale im Limbecker Platz bleiben kann. Die Beschäftigten könnten aber auch in der Stadtverwaltung eine Perspektive finden.