Nach Brand im Aachener Luisenhospital - noch immer viel zu tun
Lokalzeit aus Aachen. 21.01.2025. 00:44 Min.. Verfügbar bis 21.01.2027. WDR.
Nach Brand im Aachener Luisenhospital - Finanzierungszusage vom Land
Stand: 04.03.2025, 14:35 Uhr
Ein Jahr nach dem Brand kämpft das Luisenhospital in Aachen immer noch mit den Folgen. Die Täterin wurde inzwischen verurteilt.
Von Wolfgang Deutz
Nachdem genau vor einem Jahr (04.03.2024) eine Frau aus Eschweiler den OP-Bereich des Aachener Luisenhospitals in Brand gesteckt hat, sind die Schäden immer noch nicht beseitigt. Ein großes Problem sind dabei laut Vorstand die Versicherungen. Bislang haben sie noch nicht gezahlt. Bei einem Gesamtschaden von rund 30 Millionen Euro ist das eine große wirtschaftliche Herausforderung für die Klinik.

NRW Gesundheitsminister Laumann - hier mit Armin Laschet - verspricht unbürokratische Hilfe
Bereits im Januar 2025 hatte NRW-Gesundheitsminister Laumann das Krankenhaus besucht und dabei eine weitere und schnelle, unbürokratische Hilfe versprochen. Diese soll jetzt dank einer Gesetzesänderung kommen. Das Land NRW springt wohl finanziell ein, bis die Versicherungen zahlen.
Der komplett entkernte OP-Bereich, die nackten Wände und Decken der früheren Intensivstation und lose herumbaumelnde Kabel zeigen nach einem Jahr noch immer, welche Verwüstung der Brand damals hinterlassen hat. Während die Brandstifterin mittlerweile im Gefängnis sitzt, laufen in dem Krankenhaus im Aachener Westen noch immer die Arbeiten zum Wiederaufbau.
Viele Mitarbeitende leiden noch immer
Auch beim Personal sind die Spuren noch spürbar. 30 Mitarbeitende werden immer noch psychologisch betreut. Zwei haben nach der Tat gekündigt - aus Angst um ihre Sicherheit. Markus Kunzmann überwältigte die Frau damals. Den Leiter der Physiotherapie beschäftigt die Tat noch immer. Aber, ohne Angst und ohne jegliche Alpträume, wie er sagt.
Auch spät abends könne er heute wieder allein im Büro sitzen, ohne sich zu fürchten. Die Frau hatte Kunzmann damals eine Pistole vor das Gesicht gehalten und damit gedroht, einen Sprengstoffgürtel zu zünden.
Land will dem Krankenhaus zur Seite stehen
Gesundheitsminister Laumann hatte bei seinem Besuch zu Beginn des Jahres nochmals seinen Willen bekräftigt, dem Krankenhaus auch weiter zur Seite zu stehen, zusammen mit den Krankenkassen. Das Krankenhaus, das vor der Tat wirtschaftlich solide aufgestellt gewesen war, sei durch die Tat ungewollt in finanzielle Probleme geraten. Doch da könne das Land helfen.
Weitere Hilfen sollen kommen
Im Februar hatte das Land über das weitere Vorgehen beraten. Aachen brauche dieses Krankenhaus, sagte Laumann. Deshalb werde er alles daransetzen, um es schnell wieder auf die Beine zu bringen.

So sieht der OP-Bereich im Moment aus
Zum Beispiel, in dem das Land Geld für Bauaufträge zur Verfügung stellt, die später mit den Zahlungen der Versicherungen verrechnet werden. Es ginge nicht an, dass weitere ein bis zwei Jahre nichts im Luisenhospital passiere, nur, weil Versicherungsfragen nicht geklärt seinen, so Laumann.
Mindestens 30 Millionen Euro Schaden
Der entstandene Schaden ist immens. Der Vorstandsvorsitzende des Luisenhospitals, Ralf Wenzel, ist trotz aller Probleme optimistisch. Der OP-Saal und die neue Intensivstation sollen voraussichtlich 2028 fertig sein.
Unsere Quellen:
- Luisenhospital Aachen
- Vorstandsvorsitzender Ralf Wenzel
- Markus Kunzmann -Leiter der Physiotherapie
- Gesundheitsminister Karl Laumann