Das Bürger- und Ordnungsamt der Stadt Duisburg hatte eine Meldekontrolle im Hochhaus "Weißer Riese"auf der Ottostraße durchgeführt. Die Kontrolleure gingen von Tür zu Tür und glichen ab, wer dort offiziell gemeldet ist und wer wirklich dort lebt.
1.400 Bewohner sind im Hochhaus gemeldet. Knapp 600 der gemeldeten Bewohner seien tatsächlich angetroffen worden. Polizei und Ordnungsamt waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Befragungen der Bewohner verliefen friedlich.
Zwei Abschiebehaftbefehle
Nach WDR-Informationen wurden 20 Personen festgenommen wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts. Bei zwei von ihnen lagen auch schon Abschiebehaftbefehle vor. Vier der Festgenommenen wurden aber wenig später wieder freigelassen, weil sich der Verdacht als falsch erwies.
Die Behörden stießen auf fünf Personen, die wegen mutmaßlicher Straftaten von Ermittlern aus mehreren Bundesländern gesucht wurden. Gegen die gab es zwar keine Haftbefehle, aber jetzt wissen die Behörden für die weitere Strafverfolgung immerhin, wo sie sich aufhalten. Die Stadt Duisburg betrachtet die Kontrolle wegen der vielen Treffer als Erfolg.
Eingebunden hatte die Stadt die Ausländermeldestelle, die Stadtkasse, die Stabsstelle für Sozialleistungsmissbrauch sowie das Jobcenter und die Familienkasse der Stadt Duisburg.
Hochhaus gilt als sozialer Brennpunkt
Das als sozialer Brennpunkt bekannte Hochhaus mit dem Namen "Weißer Riese" im Stadtteil Homberg sorgt mit seinen 320 Wohnungen auf 20 Etagen immer wieder für Negativ-Schlagzeilen.
Paketzusteller wurden bedroht
Zuletzt hatte sich die Logistikfirma DHL wochenlang geweigert, dort Pakete auszuliefern. Zusteller seien bedroht worden, hieß es von dem Bonner Konzern. Schließlich nahm DHL die Zustellung an einigen Tagen in der Woche wieder auf, ließ die Mitarbeiter aber von einem Sicherheitsdienst begleiten.
Hochhäuser waren einst begehrter Wohnraum
In dem Viertel gibt es mehrere Hochhäuser, die in den 1970er-Jahren gebaut worden waren. Diese "Weiße Riesen" waren für die Duisburger Arbeiterschaft zunächst durchaus begehrte Wohnungen, im Laufe der Jahre verwahrlosten die Gebäude aber. Die Stadt Duisburg will das Problemviertel sanieren und die Lebensqualität erhöhen. Zwei der "Weißen Riesen" wurden bereits abgerissen, bei dem nächsten soll dies 2025 geschehen.
Unsere Quellen:
- Stadt Duisburg
- Nachrichtenagentur dpa
- WDR-Reporter vor Ort