Zu sehen ist Mareike Göcke, die als Physician Assistant arbeitet

Uni Duisburg-Essen: Können Physician Assistants Hausärzte entlasten?

Stand: 04.02.2025, 13:19 Uhr

Weniger volle Wartezimmer, schnellere Behandlung. Ist das die Zukunft beim Hausarzt? Physician Assistants sollen Praxen entlasten.

Im blauen Arztkittel und mit Stethoskop um den Hals macht Mareike Göcke fast genau das, was Ärzte auch tun. Sie untersucht, tastet ab und berät Patientinnen und Patienten. Mareike Göcke ist eine der ersten Physician Assistants, die in einer Arztpraxis in NRW arbeiten.

Zu sehen ist einen Patient in der Sprechstunde bei einer der neuen "Physician Assistents"

Mareike Göcke im Gespräch mit einem Patienten

Die letzte Verantwortung bei den Untersuchungen liegt allerdings bei den Ärztinnen und Ärzten. "Ich habe quasi immer jemanden, den ich nochmal fragen kann, der mir Rezepte unterschreibt und guckt, dass alles in Ordnung ist", erklärt Mareike Göcke. Die Universität Duisburg-Essen will im Rahmen eines Forschungsprojekts gucken, inwiefern die Physician Assistants Hausärztinnen und Hausärzte entlasten können. Denn die stoßen durch den steigenden Versorgungsbedarf oft an ihre Grenzen.

Physician Assistant - Beruf in den Kinderschuhen

Ein Patient bekommt eine Impfung mit einer Spritze in den Oberarm.

Impfungen geben dürfen die Physician Assistans auch

Die meisten Physician Assistants sind im Moment noch in der Ausbildung; in Duisburg oder Dortmund zum Beispiel. Einige der neuen Hilfsärztinnen und Hilfsärzte arbeiten in Krankenhäusern. Mareike Göcke ist eine der ersten, die seit kurzem in einer Hausarztpraxis im Münsterland arbeitet.

"Ich sage den Patienten auch immer, dass ich Physician Assistant bin, aber den Leuten ist eigentlich egal, wer da sitzt. Die sind einfach froh, wenn ihnen geholfen wird", sagt Mareike Göcke. Sie war medizinisch-technische Assistentin und hat umgeschult.

"Ich wollte nicht nur die Laborwerte sehen, sondern auch die Patienten behandeln, die dahinterstecken", sagt sie. Wer Physician Assistant werden möchte, braucht einen Bachelor-Abschluss.

Hausärzte wünschen sich mehr Zeit für ihre Patienten

Arztpraxen, die am Projekt der Uni Duisburg-Essen teilnehmen, erhoffen sich, dass sich die täglichen Aufgaben durch die Physician Assistants besser verteilen lassen.

So könnten sie sich beispielsweise mehr Zeit für chronisch kranke Menschen nehmen oder wieder Hausbesuche machen. Und wer weiß: Vielleicht würden für uns die Wartezimmer in Zukunft durch Physician Assistants wie Mareike Göcke wieder leerer.

Unsere Quellen:

  • Universität Duisburg-Essen
  • WDR-Reporter

Über dieses Thema berichten wir am 04.02.2025 auch im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Ruhr um 19:30 Uhr.