Es ist ein Erfolg für die Ermittler des Zollfahndungsamtes Essen und der Staatsanwaltschaft Duisburg. Sie haben ein Führungsmitglied einer internationalen Drogengruppierung in Madrid festnehmen lassen. In Zusammenarbeit mit der spanischen Guardia Civil und einem deutschen Zollverbindungsbeamten klickten jetzt in Madrid die Handschellen.
Tatverdächtiger soll ausgeliefert werden
Gegen den festgenommenen Deutschen lag bereits ein internationaler Haftbefehl vor. Bei den Durchsuchungen in Spanien vor fünf Tagen wurden auch Drogen, mutmaßlich gefälschte Ausweisdokumente und Bargeld im Wert von über 17.000 Euro sichergestellt. Der Mann wurde dem spanischen Haftrichter vorgeführt und ist in U-Haft. In Kürze soll er nach Deutschland ausgeliefert werden.
Festnahme weiterer Baustein im Schlag gegen Drogenring
Die Festnahme ist wohl der endgültige Durchbruch in dem Ermittlungsverfahren. Bereits Ende vergangenen Jahres wurde ein anderes Führungsmitglied des Drogenringes in Georgien festgenommen. Der Deutsch-Iraker aus Köln befindet sich seitdem in U-Haft. In einer konzertierten Aktion hatten die Ermittler im vergangenen Oktober gleich zehn Beschuldigte festgenommen.
Dabei stellten sie fast 300 Kilogramm Drogen, zwei Cannabis-Plantagen, über 430.000 Euro Bargeld, Gold, Luxusuhren, Waffen, Munition und Sprengstoff sicher.
Produktionsanlage für THC-Süßigkeiten
Erstmals haben die Ermittler des Zollfahndungsamtes Essen auch eine eine besondere Produktionsanlage aufgedeckt, mit der man Süßigkeiten wie Gummibärchen mit dem Cannabis-Wirkstoff THC versetzen kann. Diese Süßigkeiten kann man häufig einfach über das Internet bestellen und sie werden nach Hause geliefert. Das Geschäftsmodell ist jedoch nur ein kleiner Teil der Geschäfte der Drogenbande, für die Ermittler aber Neuland.
Drogen in großem Stil geschmuggelt
Der Drogenring soll Drogen in großem Stil aus dem Ausland nach Deutschland geschmuggelt haben, vor allem aus den Niederlanden. Ein Kuriernetzwerk ist dabei wöchentlich über die Grenze nach Deutschland eingereist und hat Drogen ins gesamte Bundesgebiet geliefert. Darunter Amphetaminöl im hohen dreistelligen Literbereich, mehrere Tonnen Cannabis, Kokain, Chrystal Meth und Haschisch im mehrstelligen Kilogrammbereich.
"Die intensiven Ermittlungen führten nicht nur zu den Festnahmen, darüber hinaus auch zur umfänglichen Aufklärung des Modus operandi und der gesamten Lieferkette der Drogen sowie der Entlarvung der Empfänger in Deutschland".
Heike Sennewald, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Essen
Die Ermittlungen gegen insgesamt 34 Beschuldigte dauern an.
Unsere Quellen:
- Zollfahndungsamt Essen
- Staatsanwaltschaft Duisburg