Spermienrennen soll Fruchbarkeits-Problem beleuchten | Kurzvideo

00:39 Min. Verfügbar bis 26.04.2027

Spermien-Rennen: Event soll Fruchtbarkeits-Problem beleuchten

Stand: 26.04.2025, 15:47 Uhr

Mit einem Spermien-Rennen in L. A. wollte ein US-Start-up auf die schlechter werdende Fruchtbarkeit von Männern aufmerksam machen.

Von Timur Bakim

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Das "Sperma Racing" in Los Angeles klingt zwar nach einem ungewöhnlichen Event - aber dahinter steckt eine ernste Botschaft. Die Qualität von menschlichen Spermien nimmt seit Jahren immer weiter ab und dem soll mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das Rennen, bei dem die Spermien zweier Kandidaten in einem mikroskopischen Rennen gegeneinander antraten, wurde Freitagbend vom US-Start-up "Sperm Racing" in L. A. veranstaltet.

Wer sind die Organisatoren und Teilnehmer?

Dahinter steckt eine Reihe junger Unternehmer aus den USA, die zusammen mit Studierenden das Event organisiert hatten. Mitgeholfen haben Studierende der Universität von Kalifornien (UCLA) und der Universität von Südkalifornien (USC). Beide Kontrahenten kommen ebenfalls von diesen Universitäten und traten inoffiziell für ihre jeweilige Uni an. Die Studenten Tristan Milker (USC) und Asher Proeger (UCLA) inszinierten sich dabei in Rennfahrer-Outfits.

Zuschauer konnten im Livestream und auch im gefüllten Saal vor Ort auf einer Leinwand mitverfolgen, welche Spermien vorne lagen. Milkers Spermien gewannen am Ende mit Vorsprung das Rennen und der Student damit auch 10.000 Dollar in Bar. Die Vorrichtung, die die Rennen durchführt, verwendet fortschrittliche Bildgebung und hochauflösende Kameras, um den Sieger zu identifizieren. Jedes einzelne Spermium konnte also live verfolgt werden.

Anlass: Spermienqualität nimmt seit Jahren ab

Themenbild Herfunk erster Samenerguss: Spermien

Symbolbild: Spermien unter Mikroskop

Verschiedene Studien zeigen, dass sowohl die Spermienzahl pro Milliliter als auch die Spermienqualität, wie zum Beispiel die Beweglichkeit, in den letzten Jahrzehnten abgenommen haben. Der Rückgang hat sich sogar seit dem Jahr 2000 noch beschleunigt.

Die Anzahl habe sich seit den 70er mehr als halbiert - zu diesem Schluss kamen Forschenden aus Israel. Laut der Studie ist die Spermienkonzentration seit Anfang der 1970er-Jahre von durchschnittlich 101 Millionen auf 49 Millionen Spermien pro Milliliter Sperma gesunken.

Laut Weltgesundheitsorganisation gilt erst ein Wert von unter 15 Millionen als bedenklich. Allerdings geht die Tendenz der Studie zufolge weiter nach unten und auch immer schneller. Zudem sei der Rückgang der Spermienzahl und Qualität ein globales Phänomen. 

Gründe für die schlechtere Qualität

Es gibt verschiedene mögliche Gründe für diesen Rückgang, darunter Umwelteinflüsse wie Chemikalien in Plastikprodukten oder Pestiziden, aber auch Veränderungen im Lebensstil wie Fettleibigkeit, Ernährung oder Drogenkonsum. Auch Stress kann die Spermienproduktion reduzieren. Darum ist es hilfreich, Stress möglichst zu vermeiden und zu lernen, wie man sich aktiv entspannen kann.

Einige Studien zeigen auch, dass die Spermienzahl und Qualität sich saisonal ändern, mit einem Rückgang im Sommer und Frühling, der sich im Winter wieder erholt. Die Fruchtbarkeit kann jedoch von Mann zu Mann sehr unterschiedlich sein. Auch ältere Männer sind laut Studien noch in der Lage Kinder zu zeugen. Durchschnittlich werden ab einem Alter von etwa 40 Jahren weniger Spermien gebildet und deren Befruchtungsfähigkeit kann nachlassen.

Wenn Sie sich Sorgen über Ihre Spermienqualität machen, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Urologen haben die Möglichkeit, die Qualität detaillierter zu testen und medizinische Ratschläge zu geben.

Wie wird die Qualität von Spermien untersucht?

Besonders für viele Menschen mit Kinderwunsch ist die Frage der Spermienqualität nicht unerheblich. Ein solcher Spermatest, auch Spermiogramm genannt, untersucht die Qualität und Quantität des Spermas, um die Fruchtbarkeit des Mannes zu beurteilen. Er kann Hinweise auf Probleme wie eine zu geringe Spermienanzahl, eine reduzierte Spermienbeweglichkeit oder eine unnormale Spermienform liefern. 

Ja, es gibt auch Selbsttests, die zu Hause durchgeführt werden können, um die Spermienanzahl zu bestimmen. Diese Tests liefern jedoch keine so detaillierte Auswertung wie ein Labor-Spermiogramm und können den Laborbefund nicht ersetzen, wie Familienplanung.de erklärt. 

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2 Kommentare

  • 2 Andre Schäfer heute, 21:39 Uhr

    Allen wissenschaftlichen Erklärungen zum Trotz, sehe ich in der Entwicklung eher den verzweifelten Versuch der Natur, der menschlichen Überbevölkerung und seiner schamlosen Ausbeutung der Ressourcen des Planeten Einhalt zu gebieten. Ich hoffe, sie hat Erfolg damit. Der Mensch in seiner aktuellen Form und Gesinnung sollte sich wirklich nicht mehr fortpflanzen.

  • 1 Wofür ? heute, 21:35 Uhr

    Was'n das für'n Quatsch ??? Erst wird darauf hingewiesen, dass die Spermienanzahl und -aktivität abnimmt, dann findet das wohl, sorry (ich weiß garnicht, ob das durchgeht), bestbezahlte W**en der Welt statt - dann folgen durchaus interessante wissenschaftliche Zahlen - aber wieviel Spermien die beiden produziert haben, und wie aktiv die waren - darüber nix ! Wissenschaft ? Im Rennfahreranzug angetreten ... Ich habe drei Kinder gezeugt - ich wäre aus dem Bett aufgestanden, barfuß und in Unterhose vorbeigekommen - und hätte den beiden Luschen mal gezeigt, was ein Familienvater ist

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