Wegen der Verschärfung der Corona-Lage auch an den Schulen erklärte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Sonntag, die Politik dürfe nicht um jeden Preis am Präsenzunterricht festhalten.
Die Kultusministerkonferenz müsse schnell zusammenkommen, um mit den Virologinnen und Virologen abzustimmen, was mit Blick auf die Gesundheit von Lehrerkräften, Schülerinnen und Schülern verantwortbar sei, sagte Beckmann. Wechsel- und Distanzunterricht dürften dabei kein Tabu sein.
Schulen sollen von Lockdown nicht ausgenommen werden
Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sagte dem RND, dass die Schulen bei einem eventuell erneuten Lockdown im kommenden Jahr nicht ausgenommen werden könnten. Dies sei besser als wieder über Monate eine Situation zu haben, in der mal geöffnet und mal geschlossen sei.
Landesschüler*innenvertretung: Distanzunterricht wenn nötig
Auch die Landesschüler*innenvertretung NRW schließt Wechsel- und Distanzunterricht nicht aus. "Die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler muss oberste Priorität haben", sagte Vorstandsmitglied Johanna Börgermann in der "Aktuellen Stunde" des WDR. Man richte sich da nach dem RKI. Wichtig sei aber, dass der Distanzunterricht anders ablaufe als die letzten Male.
Börgermann fordert für einen solchen Fall die Aussetzung der Bewertbarkeit, die Anpassung von Abschlüssen und Lerninhalten und die Möglichkeit, Kindern und Jugendlichen zuhause mit Schulsozialarbeitern und -Psychologinnen zu helfen.
"Bekenntnis zu offenen Bildungseinrichtungen"
Die Kultusministerinnen und -Minister der Bundesländer hingegen hatten bei ihren letzten Beratungen Anfang Dezember ein "Bekenntnis zu offenen Bildungseinrichtungen" ausgesprochen. Auch die Omikron-Variante bringe keine Veranlassung, über andere Szenarien nachzudenken, hatte die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), die brandenburgische Ressortchefin Britta Ernst (SPD), gesagt.
Schulschließungen als letztes Mittel
Unterstützung dafür kam von Kinderschützenden und Bundesregierung. Der Deutsche Kinderschutzbund hatte kürzlich gefordert, Schul- und Kitaschließungen im neuen Jahr zum Wohle der Kinder zu vermeiden. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hatte wiederholt gesagt, Schulschließungen sollten das allerletzte Mittel sein.
Offene Schulen haben oberste Priorität für NRW-Bildungsministerin
NRW-Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer
Anfang Dezember hatte auch die nordrhein-westfälische Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) bei Wiedereinführung der Maskenpflicht am Sitzplatz in Schulen erklärt, damit wolle man auch in den kommenden Wochen den Präsenzunterricht sichern. Ihre oberste Priorität sei es, die Schulen offen zu halten.