Der Ticker von Dienstag (25.05.2021) zum Nachlesen
Stand: 25.05.2021, 19:47 Uhr
- Nach Verstößen - Düsseldorf will Regeln verschärfen
- Altmaier stellt Lockerungen bei Homeoffice-Pflicht in Aussicht
- Umfrage: Zwei Drittel wollen sofort zurück in die Klassen
- Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Nach Verstößen - Düsseldorf will Corona-Regeln verschärfen
Die Stadt Düsseldorf will nach zahlreichen Corona-Verstößen am Pfingstwochenende schärfere Regeln verhängen. Das hat am Nachmittag ein Krisengipfel der Stadt mit Polizei und Altstadtwirten entschieden.
Die Düsseldorfer Königsallee soll künftig grundsätzlich an den Wochenenden abends für den Autoverkehr gesperrt werden. Damit wollen Stadt und Polizei die Auto-Poser-Szene fernhalten, die sonst dort regelmäßig lautstark ihre Runden dreht. Die Stadt denkt außerdem über ein erneutes Verweilverbot in der Altstadt und am Rhein nach. Außerdem soll es zeitweise ein Alkoholkonsumverbot im öffentlichen Raum geben. Der städtische Krisenstab soll am Mittwoch abschließend über die schärferen Maßnahmen entscheiden, die dann schon ab Freitag gelten könnten.
19.46 Uhr: Drosten-Studie: "Etwa gleich große Infektiosität aller Altersgruppen"
Der Virologe Christian Drosten hält an seiner Einschätzung zu einer Ansteckungsgefahr auch durch Kinder beim Coronavirus fest. "Mein anfänglicher Eindruck einer ungefähr gleich großen Infektiosität aller Altersgruppen hat sich bestätigt, nicht nur hier, sondern auch in anderen Studien", sagte der Berliner Coronaviren-Experte laut einer Mitteilung der Charité, nachdem die Daten im Fachblatt "Science" erschienen sind.
Für die Studie bestimmten Wissenschaftler um Drosten für mehr als 25.000 Covid-19-Fälle die sogenannte Viruslast - also die Menge des Viruserbguts in der PCR-Probe. Bei Erwachsenen zwischen 20 und 65 Jahren zeigten sich demnach "keine nennenswerten Unterschiede" bei der Viruslast. In den Proben der jüngsten Kinder zwischen 0 und 5 Jahren seien die niedrigsten Viruslasten gefunden worden, bei älteren Kindern und Jugendlichen hätten sich die Werte mit steigendem Alter denen der Erwachsenen angeglichen, heißt es weiter.
Die Werte von Kindern sieht Drosten durch eine andere Art der Probenentnahme im Vergleich zu Erwachsenen beeinflusst: Es würden deutlich kleinere Tupfer eingesetzt, die weniger als halb so viel Probenmaterial einbrächten. Statt der schmerzhaften tiefen Nasenrachen-Abstriche würden zudem oft einfache Rachenabstriche gemacht, in denen sich nochmals weniger Virus finde. Deshalb seien bei Kindern von vorn herein geringere Viruslast-Messwerte zu erwarten.
18.29 Uhr: Gastronomie fehlen Arbeitskräfte
Die Corona-Krise hat das Gastgewerbe hart getroffen. In die Hoffnung auf die Wiedereröffnung mischen sich nun neue Sorgen. Viele Mitarbeiter haben sich Jobs in anderen Branchen gesucht und fehlen nun. Sowohl viele Aushilfen als auch Fachkräfte haben sich während der Pandemie einen neuen Job gesucht - etwa im Einzelhandel oder in Testzentren.
Im Vergleich mit dem Vor-Krisen-Jahr 2019 verlor das Gastgewerbe nach Angaben des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) 2020 mehr als 325.000 Mitarbeiter. Dabei waren die Beschäftigtenzahlen im Jahrzehnt zuvor stetig gewachsen.
18.19 Uhr: EU erwartet bis Ende September wohl mehr als eine Milliarde Impfdosen
Die EU geht einem Dokument zufolge davon aus, bis Ende September insgesamt mehr als eine Milliarde Impfdosen gegen das Coronavirus erhalten zu haben. Damit könnte bis dahin die gesamte infrage kommende Bevölkerung geimpft werden, wie aus dem Papier der EU-Kommission an die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten hervorgeht. Dem von der Nachrichtenagentur Reuters eingesehenen Dokument zufolge würde die EU damit ihr ursprüngliches Ziel übertreffen, bis Ende des Sommers 70 Prozent der Erwachsenen versorgt zu haben.
17.23 Uhr: Fahrgastzahlen im Verkehrsverbund Rhein-Sieg stark eingebrochen
Durch die Corona-Pandemie sind die Fahrgastzahlen im Verkehrsverbund Rhein-Sieg stark eingebrochen. Der VRS machte fast 132 Millionen Euro weniger Umsatz, so die aktuelle Bilanz - ein Minus von fast 20 Prozent.
Der VRS geht davon aus, dass die Rheinländer auch im nächsten Jahr deutlich weniger Bus und Bahn fahren werden, als noch vor Beginn der Pandemie. Gründe dafür seien veränderte Arbeitsweisen wie Homeoffice und die Angst, sich im öffentlichen Nahverkehr anzustecken. Der VRS will deshalb mit neuen Ticketangeboten Kunden locken. Geplant sind u.a. Schnupper-Abos sowie ein neues Job-Ticket für Menschen, die nur noch zwei oder drei Tage ins Büro fahren und ansonsten von zu Hause aus arbeiten.
16.21 Uhr: Transparency kritisiert Intransparenz bei Impfstoffen
Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International kritisiert mangelnde Transparenz bei Studien und Beschaffungsverträgen von Covid-19-Impfstoffen. Bei der Entwicklung und dem Verkauf der weltweit 20 wichtigsten Vakzine gegen Corona seien nur die Hälfte der klinischen Studien und nur sieben Prozent der Verträge veröffentlicht worden, erklärte Transparency.
Verwiesen wurde auf eine gemeinsame Studie der Organisation und der Universität Toronto mit dem Titel "For Whose Benefit?". Untersucht wurde den Angaben zufolge die Datenlage auch zu den Impfstoffen von Astrazeneca, Biontech und Moderna. Von den Verträgen, die veröffentlicht wurden, enthielten fast alle erhebliche Schwärzungen von Schlüsselinformationen wie Gesamtpreis, Preis pro Dosis und Lieferpläne, kritisierte die Organisation.
15.47 Uhr: Spendenaktion des Kölner Karnevals vergibt weitere 200.000 Euro
Bei der von der Kölner Karnevalsszene gestarteten Spendenaktion "Mer looße üch nit allein" (Wir lassen euch nicht alleine) startet eine zweite Vergaberunde für in Not geratene Karnevalskünstler und deren Mitarbeiter. Die Hilfe richtet sich an Betroffene, die bislang nicht von den Hilfen profitiert haben, wie das Festkomitee Kölner Karneval mitteilte. Über 200.000 Euro stehen aktuell zur Verfügung.
Im Rahmen der Unterstützungsaktion waren in der vergangenen Session über eine Million Euro zusammengekommen. Davon wurden rund 800.000 Euro bereits an Betroffene verteilt. Anträge können ab sofort unter www.nitallein.de gestellt werden. Die zweite Bewerbungsphase läuft noch bis zum 25. Juni, zugelassen sind nur Erstanträge.
15.19 Uhr: Homeoffice-Pflicht schon bald Vergangenheit?
Zumindest bei der Arbeit wird den Deutschen bald die eigene Decke nicht mehr dauerhaft auf den Kopf fallen: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat Unternehmen und Beschäftigten schrittweise Lockerungen der Homeoffice-Pflicht in Aussicht gestellt. "Ich glaube, dass die Idee, dass man zur Normalität zurückkehrt, sicherlich auch bedeutet, dass man dann dort, wo es Sinn macht, auch wieder vor Ort arbeiten kann", sagte er der "Bild".
Es werde "Schritt für Schritt weniger Vorschriften" zum Homeoffice geben. Zugleich glaube er aber, dass viele Beschäftigte trotzdem weiter von zuhause arbeiten könnten, sagte Altmaier. Viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer arrangierten sich und machten flexiblere Arbeitsmodelle möglich. Das sei eine der positiven Lektionen aus der Corona-Krise.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert ein Ende der Homeoffice- und Testpflicht in den Betrieben und spricht sich für einen Stufenplan aus, der festlegt, wie Corona-Maßnahmen in den Betrieben verringert und abgeschafft werden können.
15.01 Uhr: Moderna-Impfstoff soll bei Jugendlichen noch wirksamer sein
Nach klinischen Studien mit knapp 3.700 Jugendlichen hat das US-Unternehmen Moderna mitgeteilt, sein Impfstoff habe bei den 12-17-Jährigen eine noch höhere Wirksamkeit als bei Erwachsenen gezeigt. Es seien keine neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkungen festgestellt worden. Moderna will auf Grundlage dieser Studien nun eine Notfallzulassung für die USA beantragen. Wird diese erteilt, könnte das Vakzin dort dann ab Juli an Jugendliche verimpft werden.
14.30 Uhr: EU-Staaten verpflichten sich zu Spende von 100 Millionen Impfdosen
Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich bereit erklärt, bis Ende des Jahres mindestens 100 Millionen Corona-Impfstoffdosen an ärmere Länder zu spenden. "Die EU und ihre Mitgliedsstaaten haben sich verpflichtet, den Austausch von Impfstoffen zu beschleunigen, um Länder in Not zu unterstützen", heißt es in der verabschiedeten Gipfelerklärung.
Der EU-Gipfel bestätigte damit eine entsprechende Ankündigung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beim Welt-Gesundheitsgipfel in Rom am vergangenen Freitag. Nach Angaben aus Diplomaten-Kreisen sahen einige EU-Länder diese Verpflichtung allerdings zunächst kritisch.
14.17 Uhr: BVB rutscht durch Geisterspiele tiefer in die roten Zahlen
Der DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund ist infolge der Corona-Krise und der Geisterspiele tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Nach ersten Berechnungen stieg der Verlust in der soeben beendeten Saison den Angaben zufolge auf 75 Millionen Euro nach einem Nettoverlust von 44 Millionen im Vorjahr. Das operative Ergebnis (Ebitda) halbierte sich beinahe auf rund 33 Millionen Euro.
Der Vorstand betonte, dass der börsennotierte Fußballbundesligist durch sportliche Erfolge in der Champions League und dem nationalen Pokalwettbewerb negative Auswirkungen noch habe eingrenzen können. Der BVB war im Viertelfinale der Champions League ausgeschieden.
13.34 Uhr: Studie: TV-Zuschauer wollen in Serien nicht an Corona erinnert werden
Viele TV-Zuschauer und -Zuschauerinnen schalten in der Corona-Krise einer Studie zufolge gerne zu Serien und Filmen ohne sichtbaren Pandemie-Bezug ein. Fast drei Viertel (74 Prozent) der Befragten stimmten der Aussage zu, froh zu sein, wenn man beim Schauen von Serien und Filmen nicht an die alltäglichen Einschränkungen durch Corona erinnert wird, wie aus den am Dienstag veröffentlichten ZDF-Studienergebnissen hervorgeht.
Zugleich sei mehr als jeder Vierte (29 Prozent) manchmal irritiert, wenn sich die Schauspieler und Schauspielerinnen im Film oder in der Serie zum Beispiel umarmen oder keine Maske tragen - so als ob es kein Corona geben würde.
13.12 Uhr: Zurückhaltung bei Impfaktion in Bielefeld-Jöllenbeck
Bei einer besonderen Impfaktionen im als "Hotspot" geltenden Bielefelder Stadtteil Jöllenbeck haben sich weniger Menschen impfen lassen als erwartet. Nach Angaben des organisatorischen Leiters des Bielefelder Impfzentrums, Ingo Schlotterbeck, hätten etwa 1.200 Bewohner einer Hochhaussiedlung geimpft werden können. Die Stadt hatte den Angaben zufolge im Vorfeld mit etwa 300 Impfwilligen gerechnet. Bis kurz vor Schluss kamen allerdings nur 217 Bewohner.
"Dafür gibt es zwei Gründe. Einmal war das Wetter mit Regen und Sturm wirklich katastrophal. Zum anderen haben uns viele Bewohner gesagt, dass sie in den zurückliegenden Monaten positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Sie durften sich demnach nicht impfen lassen", sagte ein Mitarbeiter vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB).
Die restlichen Impfdosen seien aber bis zum Ende der Aktion noch verteilt worden. "Kurz vor Schluss hatte sich doch noch eine Schlange gebildet. Die Aktion hatte sich rumgesprochen und Menschen aus anderen Vierteln kamen vorbei", sagte Schlotterbeck.
13.04 Uhr: Bald knapp die Hälfte der erwachsenen EU-Bürger einmalig gegen Corona geimpft
Fast die Hälfte aller Erwachsenen in der EU wird nach Angaben der EU-Kommission bald eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben. Der Anteil werde diese Woche auf 46 Prozent steigen, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter. Nach Angaben der Kommission werden die Impfstoffhersteller bis Ende Mai 300 Millionen Impfstoffdosen an die EU-Länder geliefert haben. 245 Millionen dieser Dosen sollen bis dahin verabreicht sein.
12.57 Uhr: Apotheken sollen Impfzertifikate vergütet bekommen
Wenn Apotheken nachträglich Corona-Impfzertifikate ausstellen, sollen sie dafür eine Vergütung bekommen. Vorgesehen sind für das erstmalige Erstellen voraussichtlich 18 Euro, wie aus einem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Diesen erhöhten Betrag sollen auch Praxen für nachträgliche Zertifikate bekommen, wenn sie die Impfung nicht selbst vorgenommen haben. In der Regel soll dies die impfende Praxis direkt machen und dafür bis zu sechs Euro jeweils für die Erst- und Zweitimpfung bekommen - zusätzlich zu 20 Euro pro Impfung.
Die nachträgliche Ausstellung eines Impfzertifikates erfordere besondere Sorgfalt, um das tatsächliche Vorliegen einer vorgenommenen Impfung ausreichend zu plausibilisieren und Missbrauch des Impfzertifikates zu verhindern, heißt es zur Begründung in dem Entwurf.
11.07 Uhr: Millionen Impfdosen in Hongkong für die Tonne?
Fehlender Impfstoff in ärmeren Ländern, Impftourismus hierzulande - und in Hongkong lagern Millionen ungenutzte Dosen. So verrückt wie fragwürdig kann Pandemie-Logistik sein. In Hongkong könnten wegen der geringen Impfbereitschaft Millionen Corona-Impfdosen bald im Müll landen. Bei der ersten Charge des Biontech-Vakzins werde in drei Monaten das Verfallsdatum erreicht, teilten die Behörden der chinesischen Sonderverwaltungszone mit.
Hongkong hatte sich genügend Corona-Impfstoff gesichert, um alle 7,5 Millionen Einwohner zu immunisieren. Misstrauen gegenüber der Regierung, Falschinformationen im Netz und die entspannte Corona-Lage haben aber zu einer niedrigen Impfbereitschaft in der Millionenmetropole geführt. Zurzeit gilt Hongkong als nahezu Corona-frei. Die kommunalen Impfzentren, in denen das Präparat von Biontech/Pfizer verabreicht wird, sollen nach derzeitigen Planungen im September schließen.
10.27 Uhr: Österreich stoppt Flüge aus Großbritannien
Ab dem 1. Juni gilt in Österreich ein Landeverbot für alle Flugzeuge aus Großbritannien. Zudem kommt das Land auf die Liste der Virus-Varianten-Gebiete, teilt das Gesundheitsministerium mit. Grund ist die Verbreitung der Variante B.1.617, die zuerst in Indien nachgewiesen wurde. Ab kommendem Dienstag dürfen dann im Wesentlichen nur österreichische Staatsbürger und Personen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in Österreich aus Großbritannien einreisen. Auch die Einreise aus humanitären Gründen oder im zwingenden Interesse der Republik ist gestattet.
10.04 Uhr: Duisburg setzt Impfaktion vor Moschee fort
Duisburg setzt heute seine Impfaktion in Corona-Hotspots fort. Schon gestern hatten fast 1.400 Menschen, und damit dreimal mehr als erwartet, eine Impfung erhalten. Die Impfungen finden wie gehabt am Testzentrum gegenüber der Merkez-Moschee in Marxloh statt.
9.33 Uhr: EU-Impfpass - nicht schlecht, aber zu spät
Anke Domscheit-Berg, die netzpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, hat den geplanten EU-einheitlichen elektronischen Corona-Impfpass als "sinnloses Unterfangen" kritisiert. "Er macht ja nur - wenn überhaupt - sehr früh Sinn", sagte Domscheit-Berg im ARD-Morgenmagazin. Bei einer Einführung des Nachweises "sechs oder acht Wochen zu spät" sei eine Herdenimmunität im Prinzip schon erreicht, womit der eigentliche Zweck des elektronischen Impfpasses entfalle.
Eine Einführung des digitalen Impfnachweises noch vor den Ferien beziehungsweise bis Ende Juni, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der vergangenen Woche in Aussicht gestellt hatte, halte sie für unrealistisch. Dafür brauche es unter anderem eine einheitliche Praxissoftware, die sich nicht so schnell programmieren lasse.
9.14 Uhr: Virologe Stürmer sieht zu schnelle Lockerungen skeptisch
Corona-Hochhaus in Velbert hier - hoch die Tassen an Pfingsten dort: Das Spannungsfeld zwischen Lockerungsgelüsten und Corona-Ausbrüchen bleibt groß. Und insbesondere vor dem Hintergrund der Mutante B.1.617, die in Indien entdeckt wurde, warnt der Frankfurter Virologe Martin Stürmer vor zu schnellen Lockerungen. "Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu früh zu viel zu lockern, die Innenräume freizugeben und über den Verzicht von Masken nachzudenken", sagte Stürmer im ARD-Morgenmagazin. Ansonsten könne die Variante B.1.617 dafür sorgen, dass der gute Trend der vergangenen Wochen zunichte gemacht werde.
Hoffnungsvoll ist Stürmer jedoch, dass die derzeitigen Maßnahmen in Verbindung mit dem Impffortschritt und besserem Wetter im Sommer ausreichen würden, um B.1.617 im Zaum zu halten.
8.58 Uhr: Impfempfehlung für Kinder? Stiko noch unschlüssig
Die Ständige Impfkommission (Stiko) grübelt immer noch über einer möglichen Empfehlung einer generellen Impfung von Kindern gegen Covid-19. "Es muss zunächst genau geklärt werden, wie dringend die Kinder die Impfung brauchen zu ihrem eigenen Gesundheitsschutz", sagt der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens im Deutschlandfunk. "Unser oberstes Ziel muss der Schutz und das Wohlergehen der Kindern sein."
Argumente wie die Öffnung der Schulen oder die Teilhabe am Leben oder an den Urlauben der Eltern, seien sekundäre Argumente. "Die Frage, die zu klären ist, ist, ob die Impfung wirklich die einzige und richtige Lösung ist." Die Antwort darauf wolle die Stiko in spätestens zwei Wochen liefern.
8.39 Uhr: Wirtschaft schwächelt zum Jahresbeginn
Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal inmitten der dritten Corona-Welle etwas stärker geschrumpft als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel von Januar bis März um 1,8 Prozent niedriger aus als im Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Eine Schnellschätzung hatte nur ein Minus von 1,7 Prozent ergeben. Deutschland ist damit vergleichsweise schlecht ins Jahr gestartet: Die Euro-Zone schrumpfte nur um 0,6 Prozent, während die weltgrößte Volkswirtschaft USA auch wegen rascher Impffortschritte um 1,6 Prozent wuchs.
Die Wirtschaftsleistung dürfte im zweiten Quartal 2021 aber wieder deutlich zulegen, heißt es im aktuellen Monatsbericht der Deutschen Bundesbank. Schon im Herbst könnte das BIP sein Vorkrisenniveau wieder überschreiten. Die Bundesregierung rechnete in ihrer jüngst angehobenen Prognose für das Gesamtjahr mit 3,5 Prozent Wachstum der deutschen Wirtschaft.
7.57 Uhr: Knapp zwei Drittel der Bürger für Rückkehr zu Präsenzunterricht
Knapp zwei Drittel der Bundesbürger sind unter Einhaltung von Test- und Hygienekonzepten für eine sofortige Rückkehr der Schulen zum Präsenzunterricht. 65,2 Prozent sind einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag der FDP-Bundestagsfraktion auf jeden Fall oder eher dafür. 24,7 Prozent sind auf jeden Fall oder eher dagegen. Jeder Zehnte ist unentschieden.
Die Mehrheit für die sofortige Rückkehr zum Präsenzunterricht reicht von 78,3 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern bis 55 Prozent in Bremen.
6.30 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in NRW sinkt weiter
Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist in NRW auf 62,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gesunken. Gestern lag die Kennziffer noch bei 65,7. Weiterhin gibt es große regionale Unterschiede beim Infektionsgeschehen. Mit Hagen (126,1) und Remscheid (100,6) liegen noch zwei Städte über der kritischen Schwelle von 100. Münster weist dagegen unverändert eine Sieben-Tage-Inzidenz von nur 18,1 auf.
Deutschlandweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz heute bei 58,4 (gestern 62,5). Das Robert Koch-Institut (RKI) registrierte zudem 1.911 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 2.298 weniger als eine Woche zuvor. Aufgrund der Pfingstfeiertage ist das Bild der Infektionslage möglicherweise unvollständig, weil weniger getestet wird.
5.17 Uhr: 20er-Inzidenz? Kritik an Spahn
FDP- und Linksfraktion kritisieren Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), weil er als Zielmarke für "einen unbeschwerten Sommer" eine Corona-Wocheninzidenz von unter 20 Neuninfektionen pro 100.000 Einwohner genannt hat. "Mit seinen Spekulationen verbreitet Herr Spahn nur öffentliche Verunsicherung", sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Michael Theurer der "Welt".
Linksfraktionschefin Amira Mohamed Ali forderte statt "schwurbeliger Ankündigungen" jetzt Probleme konkret zu lösen wie ineffektive Testsituationen in Schulen, Wechselunterricht und Impfstoffmangel. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte, es reiche nicht, allein auf die Inzidenz zu schauen.
4.31 Uhr: Landkreise sehen in Impftourismus Versagen der Politik
Die deutschen Landkreise fordern mehr verlässliche Impfstofflieferungen für die Impfzentren, um den Impftourismus zu vermeiden. "Die Lieferungen an viele Zentren sind noch immer zu unzuverlässig, so dass Erstimpfungen zurückgefahren werden müssen. Deshalb weichen die Leute aus und nehmen auch lange Wege auf sich. Im Grunde unterstreicht das die große Impfbereitschaft der Bevölkerung. Und darauf kommt es trotz aller Ruckelei entscheidend an", sagt der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, der "Rheinischen Post". Der Impftourismus zwischen den Bundesländern zeige aber das Versagen der Politik, die Zentren mit ausreichend Impfstoff zu versorgen.
2.48 Uhr: Altmaier stellt Wirtschaft Hilfen auch für Corona-Spätfolgen in Aussicht
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) verspricht den Unternehmen, die staatlichen Corona-Hilfen über den bislang geplanten 30. Juni hinaus zu verlängern. "Ich sage Ihnen zu: Wir werden das so lange fortführen, wie es eine nennenswerte Zahl von Unternehmen gibt, die unter den Spätfolgen von Corona nach wie vor leiden", sagt Altmaier der "Bild". Über das konkrete Datum der Verlängerung von Überbrückungshilfen werde in der Bundesregierung noch diskutiert. "Ich würde es eigentlich gerne bis Ende des Jahres verlängern, weil ich weiß, dass viele Geschäfte eine Zeit lang brauchen werden, um das alles wieder aufzuholen." Voraussetzung der Hilfe bleibe, dass der Umsatz mindestens 30 Prozent unter dem Vorjahr liege. Dann könne man bestimmte Fixkosten angeben und andere Leistungen erhalten.
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