Der Corona-Ticker von Samstag (29.05.2021) zum Nachlesen

Stand: 29.05.2021, 17:47 Uhr

  • Neue Virus-Variante in Vietnam entdeckt
  • Durchsuchungen im Ruhrgebiet wegen Betrugsverdachts bei Corona-Tests
  • Handelsverband fordert bundesweites Einkaufen ohne Test und Termin
  • Ermittlungen gegen Bochumer Betreiber von Testcentern
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

17.40 Uhr: Neue Virus-Variante in Vietnam entdeckt

In Vietnam ist eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Der Gesundheitsminister des Landes sagte, sie vereine Eigenschaften der britischen und der indischen Variante. Labortests würden nahelegen, dass diese Kombi-Variante sich stärker ausbreite als andere.

Die Corona-Infektionszahlen in Vietnam sind zuletzt angestiegen. Möglicherweise hänge dies mit der neuen Variante zusammen. Die WHO hat bislang vier Varianten des Coronavirus als besorgniserregend eingestuft: die britische, die indische und zwei weitere aus Südafrika und Brasilien.

14.30 Uhr: Durchsuchungen im Ruhrgebiet wegen Betrugsverdachts bei Corona-Tests

Wegen des Betrugsverdachts gegen einen Corona-Testcenter-Betreiber in Bochum wurden im Ruhrgebiet Geschäftsräume und Privatwohnungen durchsucht. Das hat die Staatsanwaltschaft in Bochum bestätigt. Dabei seien auch Unterlagen beschlagnahmt worden. Den Namen des verdächtigen Unternehmens will die Staatsanwaltschaft nicht nennen. Gegen zwei Verantwortliche des Unternehmens aus Bochum wird ermittelt - durch die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Wirtschaftskriminalität.

Währenddessen kritisiert die SPD Bundesgesundheitsminister Spahn für seinen Umgang mit den Testcentern. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, sagte der DPA: "Nach den Masken jetzt die Schnelltests. Das Managementversagen im Gesundheitsministerium hat inakzeptable Ausmaße angenommen."

Schneider sagt, Spahn habe Warnungen und Hinweise zu den Bedingungen in den Corona-Testcentern ignoriert. Spahn selbst will jetzt prüfen lassen, ob die Testcenter besser kontrolliert werden müssen.

13.50 Uhr: Handel dringt auf bundesweite Öffnung der Geschäfte ohne Corona-Test

Angesichts der sinkenden Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) eine flächendeckende Öffnung der Geschäfte. "Die Politik braucht jetzt einen klaren Plan, wir dürfen uns nicht im Klein-Klein verlieren", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem "Handelsblatt".

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu einer geringen Infektionsgefahr beim Einkauf seien zudem klar. Deshalb müssten die Einzelhändler "in ganz Deutschland ohne Test- und Terminpflicht wieder öffnen können", forderte Genth.

In NRW ist das bereits möglich, da die Inzidenz mittlerweile in allen Städten und Landkreisen unter 100 liegt. Allerdings müssen die Einzelhändler je nach Inzidenzstufe weiter darauf achten, nicht zu viele Kunden in die Läden zu lassen. Steigt die Inzidenz in einer Kommune jedoch wieder über den Wert von 100 für mehr als drei aufeinander folgende Tage, tritt die Test- und Terminpflicht wieder in Kraft.

Es sei gut, dass einzelne Regionen bereits vorangegangen seien, erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Genth in diesem Zusammenhang. Jetzt müssten die anderen rasch nachziehen. Das gebiete auch die Fairness gegenüber der gesamten Branche.

12.16 Uhr: Tschechien lässt geimpfte Touristen wieder einreisen

Tschechien lässt Urlauber aus Deutschland, die gegen Corona geimpft sind, ab kommenden Dienstag wieder ins Land - auch ohne vollständigen Schutz. Voraussetzung ist, dass die erste Spritze mindestens drei Wochen zurückliegt. Dies geht aus einer neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums hervor, die am Samstag in Prag veröffentlicht wurde. Der Impfnachweis muss in englischer Sprache vorliegen. Zudem muss die Einreise online angemeldet werden. Die neuen Regeln gelten auch für Touristen aus Kroatien, Ungarn, Polen, Österreich, der Slowakei und Slowenien.

11.21 Uhr: Staatsanwaltschaft Bochum ermittelt gegen Testcenter-Betreiber

Die Staatsanwaltschaft Bochum hat ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Verantwortliche eines Bochumer Testbetreibers eingeleitet. Gegen sie besteht der Verdacht, dass sie bei der Abrechnung gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung betrogen haben. So soll die Firma MediCan beispielsweise am Freitag vor einer Woche in Köln-Marsdorf rund 70 Tests durchgeführt, danach aber 977 Tests an das NRW-Gesundheitsministerium gemeldet haben.

Darüber hatten WDRNDR und Süddeutsche Zeitung gestern berichtet und gezeigt, wie missbrauchsanfällig das System der kostenlosen Corona-Tests ist. Der Bund erstattet für jeden einzelnen Test 18 Euro. Aber weder die Kassenärztliche Vereinigung, über die die Betreiber abrechnen, noch die Gesundheitsämter haben nach der Testverordnung aus dem Bundesgesundheitsministerium eine wirkliche Kontrollfunktion.

10.40 Uhr: Niederlande lockern umfangreich

Die niederländische Regierung hat umfangreiche Corona-Lockerungen angekündigt. Wegen sinkender Infektionszahlen öffnen ab Samstag kommender Woche Kinos, Theater und die Innenbereiche von Restaurants. Die deutsche Bundesregierung hat die Reisebeschränkungen für die Niederlande ebenfalls gelockert. Rückkehrer müssen nicht mehr in Quarantäne.

10.35 Uhr: Weiße Flotten im Sauerland starten wieder

Im Sauerland stechen ab heute erstmals in diesem Jahr wieder Ausflugsschiffe in See. Auf dem Biggesee in Olpe und der Sorpetalsperre in Sundern dürfen jeweils maximal hundert Gäste mitfahren. Die Gäste müssen die ganze Fahrt über draußen an Deck bleiben - der Innenraum ist noch geschlossen. Eis, Kaffee und Kuchen gibt es aber trotzdem. Und sie müssen geimpft, genesen oder negativ getestet sein.

Auf dem Hennesee bei Meschede geht es am Mittwoch wieder los, da darf man - wenn die Inzidenz so bleibt - drinnen und draußen sitzen. Auf dem Möhnesee im Kreis Soest geht das schon seit Pfingstsamstag.

8.45 Uhr: Rund 130 Jugendherbergen wieder geöffnet

Nach Schließungen während des Corona-Lockdowns sind in Deutschland rund 130 der mehr als 430 Jugendherbergen wieder geöffnet. "Wir gehen aber davon aus, dass es schon in der kommenden Woche rund 200 sein werden und sich diese Entwicklung sukzessive fortsetzt", teilte ein Sprecher des Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) auf Anfrage der dpa mit.

Aktuell sei die Nachfrage vor allem für die anstehende Ferienzeit sehr hoch, besonders durch Familien. "Hier verzeichnen wir gerade sehr viele Neumitgliedschaften", so der Sprecher, der betonte, dass die Jugendherbergen aber in erster Linie von Gruppen und Klassenfahrten lebten.

7.30 Uhr: Karliczek für Impfung vorerkrankter Kind bis Schuljahresbeginn

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) unterstützt ein Impfangebot für vorerkrankte Kinder bis zum Schuljahresbeginn. Selbst wenn die Ständige Impfkommission (STIKO) "die Empfehlung geben würde, zum Beispiel nur vorerkrankte Kinder zu impfen, würde dies dem Gesundheitsschutz dieser Gruppe sehr dienen", sagt Karliczek dem Redaktions Netzwerk Deutschland, einem Vorabbericht zufolge. Dies würde den Schulalltag nach den Sommerferien erleichtern. Denn damit wäre eine weitere Risikogruppe geschützt. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat grünes Licht für den Einsatz des Impfstoffs von Biontech/Pfizer bei Kindern ab zwölf Jahren gegeben.

7.00 Uhr: Impfangebot in Flüchtlingsheimen bis Anfang Juni

Die nordrhein-westfälische Landesregierung strebt nach eigenen Angaben an, allen Bewohnerinnen und Bewohnern von Flüchtlingsaufnahmeeinrichtungen des Landes bis Anfang Juni ein Impfangebot zu machen. Dazu seien den Einrichtungen mehrsprachige Materialien wie Poster, Flyer, Erklärvideos und Infos via QR-Code zur Verfügung gestellt worden, teilte das Düsseldorfer Famlien- und Flüchtlingsministerium mit. Bewohner von Flüchtlingsheimen gehören laut Coronavirus-Impfverordnung zur zweiten Priorisierungsgruppe.

6.30 Uhr: WHO fordert Trennung von Politik und Wissenschaft

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Einmischung der Politik in die Suche nach den Ursprüngen des Coronavirus beklagt. "Wir bitten darum, die Wissenschaft von der Politik zu trennen und uns in einer angemessenen, positiven Atmosphäre die Antworten finden zu lassen", sagte WHO-Notfalldirektor Michael Ryan gestern vor Journalisten. Die Untersuchung werde "von der Politik vergiftet", beklagte er.

Die Weltgesundheitsorganisation steht unter wachsendem Druck, eine neue Ermittlung zum Ursprung des Coronavirus einzuleiten. An dem ersten Bericht, nach dem es "extrem unwahrscheinlich" sei, dass das Coronavirus versehentlich aus einem Labor entwichen sei, wurden schnell Zweifel laut. Zahlreiche Staaten äußerten ihre Besorgnis darüber, dass den Experten bei ihrer Untersuchung in China der Zugang zu Daten verwehrt worden sei.

US-Präsident Joe Biden hatte am Mittwoch die US-Geheimdienste angewiesen, ihre Bemühungen beim Sammeln und Analysieren von Informationen über einen möglichen Laborunfall in China zu verstärken.

6.00 Uhr: Inzidenz weiter gesunken

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche ist erneut gesunken. Bundesweit liegt die Inzidenz mittlerweile bei 37,5. In nur noch zwei Städten/Kreisen liegt der Wert über 100.

In NRW ist der Inzidenzwert mit 41,6 zwar höher als der Bundesdurchschnitt, hier liegt aber keine Stadt und kein Landkreis über einem Inzidenzwert von 100. Insgesamt meldeten die Gesundheitsämter aus NRW 1.180 neue Corona-Fälle und 26 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 an das RKI.

Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort

Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach. 

Aktuelle TV-Sendungen