Eine Diskokugel auf einer Party

Ticker vom Donnerstag (09.09.2021) zum Nachlesen

Stand: 09.09.2021, 21:40 Uhr

  • Corona-Fälle nach 2G-Party in Münster
  • Mehr Jüngere als Ältere auf Intensivstationen
  • Mehr Einweisungen ins Krankenhaus: Hospitalisierungsrate steigt
  • Experte: Lockdown für die meisten Kinder belastender als Covid-19
  • Laumann gegen Lohnfortzahlung für Ungeimpfte
  • Corona-Prämien für engagierte Buchhandlungen
  • Weltärztepräsident für 2G-Regel
  • Spahn beklagt schleppendes Impftempo
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Partynacht in Münster: 26 Corona-Infizierte trotz 2G-Beschränkung

Bei einer Partynacht mit 2G-Zugangsbeschränkung in einem Club in Münster haben sich mindestens 26 Menschen mit Corona infiziert, hauptsächlich Mittzwanziger. Dabei handele es sich nach bisherigen Erkenntnissen um Impfdurchbrüche und Ansteckungen von bereits Genesenen, berichtete die Stadt Münster. Die Stadt rechnet damit, dass noch weitere Infektionen bekannt werden. Die Nachverfolgung durch das Gesundheitsamt laufe auf Hochtouren.

Der Eintritt zu der Party am 3. September sei mit verschärfter 2G-Regelung erfolgt. "Alle Gäste waren nach Eigenangabe geimpft oder genesen", so die Stadt. Auf die Infektion aufmerksam geworden seien die Betroffenen aufgrund milder Symptome oder durch eine Meldung ihrer Corona-Warn-App auf dem Smartphone.

Die Impfung schütze zwar vor einer schweren Erkrankung, eine Ansteckung und weitere Übertragungen seien hingegen nicht auszuschließen, betonte Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer. Der Fall zeige, dass man nicht sorglos sein sollte - insbesondere bei engen Kontakten in geschlossenen Räumen.

21.14 Uhr: Mehr Jüngere als Ältere auf Intensivstationen

Die unzureichenden Impfquoten unter jüngeren Erwachsenen spiegeln sich nach RKI-Einschätzung auch auf den Intensivstationen wider. Unter den dort betreuten Menschen seien von Mitte August bis Anfang September mehr 18- bis 59-Jährige gewesen als Menschen über 60, hieß es im RKI-Wochenbericht. Das könne als Effekt der Impfkampagne und der noch unzureichend hohen Quoten bei den 18- bis 59-Jährigen interpretiert werden.

Auf den Intensivstationen wuchs der Anteil an Covid-Patienten insgesamt wieder. Mit knapp 1400 Kranken entspreche der Anstieg 22 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die meisten Covid-Patienten, die in ein Krankenhaus kommen, sind nach RKI-Angaben zwischen 35 und 59 Jahre alt. Das Risiko, an der Infektion zu sterben, liegt bei alten Menschen aber weiterhin am höchsten.

20.48 Uhr: Italiens Arzneimittelbehörde macht Weg für dritte Impfung frei

Die italienische Arzneimittelbehörde Aifa hat grünes Licht für eine weitere Corona-Impfung an bestimmte Bevölkerungsgruppen gegeben. Zunächst sollen Menschen mit einem schwachen Immunsystem erneut geimpft werden, wie die Aifa am Abend mitteilte. Das Vakzin von Biontech/Pfizer stehe Menschen im Alter über zwölf Jahren und das von Moderna jeden über 18 Jahren zur Verfügung. Auffrischungsimpfungen mit den Mitteln von Biontech/Pfizer oder Moderna für über 80-Jährige sind ebenfalls vorgesehen.

20.23 Uhr: Impfpflicht für Angestellte der US-Regierung

US-Präsident Joe Biden führt eine Impfpflicht für Angestellte der Bundesregierung an. Es werde dabei nur wenige Ausnahmen aus bestimmten gesundheitlichen oder religiösen Gründen geben, sagte Bidens Sprecherin Jen Psaki heute im Weißen Haus. Die zuletzt eingeführte Möglichkeit, sich durch regelmäßige Corona-Tests von einer Impfpflicht zu befreien, soll damit wegfallen. Die Regelung solle auch für Unternehmen gelten, die für die Regierung arbeiten.

19.10 Uhr: Philosoph Booms gegen 2G-Pflicht und für Lohnfortzahlung

Der Philosoph Martin Booms hat sich gegen die 2G-Regel ausgesprochen, nach der nur Geimpfte oder Genese Zugang zu Veranstaltungen, in Restaurants oder Kinos haben sollen. "Mit 2G schließe ich pauschal eine ganze Gruppe von der gesellschaftlichen Teilhabe aus. Das scheint mir nicht verhältnismäßig zu sein", sagt der Direktor der Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur in Bonn in der "Aktuellen Stunde" im WDR.

"Es ist ein Eingriff in den Körper, einer, den ich persönlich für verhältnismäßig erachte. Man muss aber anerkennen, dass Menschen das für sich anders entscheiden. Und es verlangt ja niemand, dass komplett ungetestete Menschen mit ungeklärtem Status in ein Restaurant dürfen", sagte Booms. Zudem könnten "auch Geimpfte Überträger sein, wenn auch in einem signifikant geringeren Umfang".

Auch den Vorstoß mancher Länder, Ungeimpften, die in Quarantäne müssen, keinen Lohn mehr zu zahlen, hält Booms "für problematisch". Lohn sei eine "ganz elementare Säule der sozialen Sicherungssysteme". Und die Betroffenen hätten "keinen objektiven Regelverstoß gemacht, weil es keine Impfpflicht gibt". Hinzu käme das Dammbruch-Argument. "Wir haben auch eine Grippeimpfung, dann könnte man sagen: Wer jetzt grippebedingt ausfällt, der wird auch keine Lohnfortzahlung bekommen."

17.54 Uhr: Bundesrat entscheidet Freitag über Corona-Maßnahmen

Der Bundesrat stimmt am morgigen Freitag in einer Sondersitzung über die Neuregelungen zur Corona-Politik ab, die am Dienstag im Bundestag beschlossen wurden: Anstelle der Infektionszahlen soll die Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken künftig die wesentliche Messlatte zur Beurteilung der Pandemielage sein. Außerdem sollen Beschäftigte in Kitas, Schulen und Pflegeheimen für die Zeit der Krise vom Arbeitgeber gefragt werden können, ob sie geimpft sind.

17.13 Uhr: Verein: Schlösser und Gärten in Deutschland existenziell bedroht

Die Betreiber kulturtouristisch bedeutender Burgen, Schlösser und Gärten in Deutschland sehen sich angesichts von Corona-Krise und Klimawandel vor existenziellen Herausforderungen, hieß es bei der Jahrestagung des Vereins "Schlösser und Gärten in Deutschland". Die Pandemie habe zu großen Besuchereinbrüchen geführt. Besonders die internationalen Gäste blieben fern.

Im Vergleich zu 2019 seien es immer noch weit weniger als die Hälfte. Bereits jetzt sei absehbar, dass die Besucherzahlen von 2019 auch 2022 noch nicht wieder erreicht werden könnten. Die 67 Mitglieder des Vereins betreuen und besitzen 385 Monumente mit normalerweise rund 18 Millionen Besuchern im Jahr. Zu den Mitgliedern gehören staatliche, kommunale und private Träger. Der Verein versteht sich als Interessenvertretung und Netzwerk.

16.36 Uhr: WHO: Afrika bekommt 25 Prozent weniger Impfstoff als geplant

Afrika wird bis Ende des Jahres 25 Prozent weniger Corona-Impfstoffdosen erhalten als geplant. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO mit. Die Hilfsinitiative Covax habe ihre prognostizierten Lieferzahlen für 2021 um ein Viertel nach unten korrigieren müssen. Grund dafür sei unter anderem die Einführung von Auffrischimpfungen und das Horten von Impfstoffdosen in einigen Ländern.

Chinas Präsident Xi Jinping kündigte derweil an, sein Land werde dieses Jahr 100 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer spenden. Die Schenkung ist zusätzlich zu weiteren 100 Millionen Impfdosen, die der Präsident vergangenen Monat für die Covax-Initiative zur weltweit gerechten Verteilung der Vakzine angekündigt hat.

16.04 Uhr: Wieder kein Karneval im Bergischen?

Prinz, Bauer und Jungfrau, die mit Corona-Schutzmasken durch die Säle ziehen. Bei dieser Vorstellung winkt das designierte Sülztal-Dreigestirn in Overath ab. Das zweite Jahr infolge verzichten die Tollitäten auf ihre Regentschaft: Bereits in der vergangenen Session mussten sie wegen der Corona-Pandemie absagen. Während Karneval in Köln wie geplant stattfinden soll, bangen die Bergischen Karnevalsvereine um ihre Session.

15.56 Uhr: Moderna plant Booster-Impfung gegen Covid-19 und Grippe

Der US-Biotechkonzern Moderna will eine Einfach-Impfung entwickeln, die eine Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 mit einer Impfung gegen die saisonale Grippe kombiniert. Für Moderna habe es höchste Priorität, einen solchen Impfstoff auf den Markt zu bringen, sagte Vorstandschef Stephane Bancel auf dem Forschungstag des Unternehmens. Den jährlichen Auffrischungsimpfstoff, der mit einer Dosis verabreicht werden soll, wolle Moderna ständig anpassen und aktualisieren.

15.12 Uhr: EZB: Euroraum erholt sich schneller von der Krise

Die Konjunktur im Euroraum wird sich nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) schneller vom Corona-Tief erholen als bisher gedacht. Die Notenbank erwartet für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 5,0 Prozent. Im Juni hatten die Währungshüter noch einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,6 Prozent vorhergesagt. Im Corona-Krisenjahr 2020 war das BIP im Euroraum um 6,4 Prozent eingebrochen und damit so stark wie noch nie.

14.47 Uhr: Westfalen-Lippe: Ärzte fordern höhere Impfquote

Die Ärztekammer Westfalen-Lippe fordert noch mehr Überzeugungsarbeit, damit die Corona-Impfquote steigt. Die nächsten Monate seien entscheidend. Letztlich werde die Impfquote darüber entscheiden, wie stark die Kliniken mit Corona-Patienten belastet würden, sagte Ärztekammer-Präsident, Hans-Albert Gehle.

14.30 Uhr: Ungeimpfte Klägerin scheitert mit Eilantrag gegen Corona-Maßnahmen

Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof hat einen Eilantrag einer nicht geimpften Frau gegen Corona-Maßnahmen zurückgewiesen. Wie das Gericht heute in Mannheim mitteilte, ist eine Testpflicht für nicht immunisierte Personen "aller Voraussicht nach" rechtmäßig. Die Frau hatte sich wegen Vorerkrankungen auf Rat ihres Hausarztes nicht impfen lassen.

In ihrer Klage führte sie aus, Testnachweise für ihre Teilnahme am öffentlichen Leben seien unverhältnismäßig. Zudem vernachlässige der Staat durch Freiheiten für Geimpfte und Genesene, die das Virus weiter übertragen könnten, den Gesundheitsschutz für Nichtgeimpfte. Dem widersprach der Verwaltungsgerichtshof. Die Testpflicht sei geeignet, Infektionen zu vermeiden. Da auch Geimpfte und Genesene weiter Einschränkungen unterworfen seien, werde auch dem Schutz von Ungeimpften Rechnung getragen.

14.18 Uhr: EMA will weitere Daten zu Impfstoffen aus China und Russland

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA erwartet vor einer möglichen Zulassung des russischen Impfstoffs Sputnik V und des Vakzins der chinesischen Sinovac weitere Daten. Erst dann könnte die Überprüfung fortgesetzt werden, erklärt Marco Cavaleri, der die Impfstoffstrategie der Behörde verantwortet. Die Gespräche mit den Unternehmen verliefen aber konstruktiv. Eine Entscheidung über eine Zulassung des Impfstoffs des US-Biotechunternehmens Novavax sei bis Jahresende möglich.

14.07 Uhr: Hubert Aiwanger fordert "Freedom-Day"

Hubert Aiwanger von den Freien Wählern regiert in Bayern mit der CSU seit 2018. Wie er auch in NRW die Fünf-Prozent-Hürde überqueren will, was er von der Corona-Politik hält, wie er zu Impfungen steht und seine Forderung nach einem "Freedom Day" - das alles erzählt er im Rheinblick, dem landespolitischen Podcast des WDR.

14.00 Uhr: NRW-Städtetag für mehr Pooltests in Schulen und Kitas

Der NRW-Städtetag fordert einen stärkeren Einsatz von Lolli-Pooltests an Schulen und Kindergärten. "Kinder in Kitas und Schülerinnen und Schüler in der fünften und sechsten Klasse können noch nicht geimpft werden", teilte der Vorsitzende Pit Clausen heute mit. "Deshalb können, wie in den Grundschulen auch, hier Pooltests helfen, Infektionen frühzeitig zu erkennen." Die Lolli-Pooltests sollten demnach auch an weiterführenden Schulen und Kitas durchgeführt werden.

Beim sogenannten Lolli-Test lutschen die Kinder 30 Sekunden an einem Abstrichtupfer. Die Proben aller Kinder einer Klasse oder Gruppe werden in einem Gefäß zusammengeführt und im Labor ausgewertet. Im Falle eines positiven Nachweis, müssen die Kinder neue Tests machen, die dann einzeln ausgewertet werden.

13.50 Uhr: Laumann will mobile Impfteams nach Schließung der Impfzentren stärken

Für einen verstärkten Einsatz von mobilen Impfteams nach Schließung der Impfzentren Ende September hat NRW-Gesundheitsminister Laumann (CDU) Absprachen mit Kommunen und Ärzteschaft angekündigt. Pro 50.000 Einwohner sollen Kreise und kreisfreie Städte eineinhalb Stellen finanziert bekommen, um mobile Impfteams zu organisieren. Zudem habe das Land einen Vertrag mit der Kassenärztlichen Vereinigung geschlossen, damit für die mobilen Impfteams jeden Tag "eine gewisse Anzahl an Ärzten" zur Verfügung stehe.

13.25 Uhr: Experte: Lockdown für die meisten Kinder belastender als Covid-19

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, sieht Kinder und Jugendliche durch Folgen der Pandemie-Situation beeinträchtigt. "Für die weitaus meisten Kinder sind die sekundären Krankheitsfolgen, nämlich die psychische Belastung durch Lockdown-Maßnahmen, ungleich belastender als die Erkrankung selbst", sagte er heute in Berlin.

Derzeit müssten nur sehr wenige Kinder in Deutschland wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden - was eine "beruhigende Nachricht" sei, so Dötsch. Man könne allerdings auf Grundlage der bisherigen Daten nicht ausschließen, dass auch ein geringer Anteil von Kindern und Jugendlichen von Langzeitfolgen betroffen sein könnte.

13.12 Uhr: Mobilität im Juli und August größer als vor der Pandemie

Im Juli und August 2021 waren die Menschen in Deutschland mehr unterwegs als vor der Corona-Pandemie. Die Mobilität lag durchschnittlich vier Prozent über dem Niveau der entsprechenden Vorkrisenmonate des Jahres 2019, wie eine Sonderauswertung experimenteller Daten des Statistischen Bundesamts zeigt. "Bei Bewegungen über längere Distanzen war in den Sommermonaten eine Trendwende zu beobachten", berichteten die Wiesbadener Statistiker heute. Erstmals seit Beginn der Pandemie wurden wieder mehr Distanzen von 30 Kilometern und mehr als in den Referenzmonaten des Jahres 2019 zurückgelegt.

12.50 Uhr: Frankreich verleiht 12.000 Staatsbürgerschaften

Mehr als 12.000 ausländische Arbeiter, die während der Corona-Pandemie in Frankreich im Einsatz waren, bekommen die französische Staatsangehörigkeit verliehen. "Diese Arbeiter an vorderster Front waren für die Nation da. Es ist normal, dass die Nation nun auf sie zugeht", erklärte Marlène Schiappa, die beigeordnete Ministerin für Staatsbürgerschaft, am Donnerstag in Paris.

Zu den künftigen Franzosen und Französinnen zählen etwa Pflege- und Reinigungskräfte, Kassenpersonal und Vertreter weiterer Berufe, in denen Heimarbeit nicht möglich war. "Ich bedanke mich im Namen der Republik. Das Land hat auch dank Ihnen durchgehalten", betonte Schiappa.

Das Innenministerium hatte für diese Berufsgruppen vor einem Jahr die Bedingungen für den Erwerb der französischen Nationalität erleichtert. Die Antragsteller mussten nur noch mindestens zwei statt wie bisher fünf Jahre im Land gelebt haben. Im vergangenen Jahr sind etwa 61.000 Ausländer Franzosen geworden, etwa 20 Prozent weniger als im Vorjahr.

12.20 Uhr: Laumann gegen Lohnfortzahlung für Ungeimpfte

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich in einer Aktuellen Stunde im Landtag gegen die Lohnfortzahlung für Ungeimpfte ausgesprochen, wenn sie wegen einer Coronainfektion oder der Begegnung mit Infizierten in Quarantäne müssen. "Auch die Frage müssen wir mal entscheiden: Wollen wir ungeimpften Leuten, wenn sie in Quarantäne gehen, weiterhin Lohnfortzahlungen geben. Ja oder nein? Müssen wir mal entscheiden. Ich bin dafür, dass wir sie nicht mehr geben", so Laumann. Wer sich die Freiheit herausnehme, sich nicht impfen zu lassen, obwohl es die einzige Chance sei, die Pandemie in den Griff zu bekommen, der müsse auch "für die Konsequenzen (...) einstehen".

12.14 Uhr: Corona-Prämien für engagierte Buchhandlungen

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat Prämien für in der Pandemie besonders engagierte Buchläden ausgelobt. Bis zu 1.030 Buchhandlungen, die sich unter schwierigen Pandemie-Bedingungen besonders um die literarische Vielfalt verdient gemacht hätten, könnten eine Anerkennungsprämie erhalten, wie Grütters am Donnerstag mitteilte. Bis zu 900 Mal werden 8.000 Euro vergeben, bis zu 100 Mal 15.000 Euro und bis zu 30 Mal 25.000 Euro. Die Prämien stehen den Buchhandlungen für Investitionen in ihren Geschäftsbetrieben frei zur Verfügung. Die Auszahlung erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2022.

"Während des Lockdowns haben viele Buchhändlerinnen und Buchhändler mit kreativen Initiativen den Zugang zum Kulturgut Buch jenseits der großen Onlineplattformen aufrechterhalten", sagte Grütters. Damit hätten sie gerade angesichts der Schließungen während der Pandemie einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Lebens geleistet.

11.52 Uhr: Fortuna Düsseldorf bietet Fans Impfungen an

Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf wird an zwei Samstagen im September mit seinem Gesundheitspartner AOK Rheinland/Hamburg Corona-Impfungen ermöglichen. Interessierte können sich beim Heimspiel gegen Jahn Regensburg am 18. September im Impfmobil gegenüber dem Fortuna-Büdchen oder am 25. September vor dem Fanshop am Burgplatz impfen lassen. Damit beteiligt sich die Fortuna an der bundesweiten Aktionswoche #HierWirdGeimpft. "Wer sich impfen lässt, handelt verantwortungsvoll - sich und seiner Umgebung gegenüber. Daher sollte sich nach Möglichkeit jeder so schnell wie möglich impfen lassen. Nur so werden wir die Pandemie wirklich überwinden", sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Röttgermann.

11.04 Uhr: Weltärztepräsident Montgomery für 2G-Regel

Im Kampf gegen die vierte Pandemie-Welle hat sich der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, für eine Verschärfung von Corona-Maßnahmen ausgesprochen. Es werde kaum reichen, die Impfquote durch mobile Angebote zu erhöhen. "Um die vierte Welle zu brechen, bevor sie dramatisch wird, sollte man jetzt bundesweit überall dort, wo es möglich ist, eine 2G-Regel einführen", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zugang hätten dann jeweils nur noch Geimpfte und Genesene.

Dort, wo es nicht praktikabel wäre, Ungeimpfte auszuschließen, wie etwa im öffentlichen Nahverkehr, müsse dann zumindest eine strengere 3G-Regel gelten. "Ungeimpfte müssten dann einen aktuellen PCR-Tests vorweisen. Ein einfacher Schnelltest dürfte nicht mehr ausreichen", sagte Montgomery. Eine solche erweiterte 2G-Regel könne der nötige Anreiz sein, sich impfen zu lassen.

10.53 Uhr: Auch die Hospitalisierungsrate steigt

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Krankenhaus-Einweisungen wegen Corona steigt auf 1,89 pro 100.000 Einwohner, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Am Mittwoch war sie mit 1,79 angegeben worden. Die Hospitalisierungsrate ist im aktualisierten Infektionsschutzgesetz maßgebend für den Umgang mit der Pandemie und hat dabei die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen abgelöst.

Welche Schritte bei welchen Grenzwerten eingeleitet werden sollen, ist Sache der Bundesländer. Um die Weihnachtszeit hatte die Hospitalisierungsrate mitunter bei einem Wert von über 15 gelegen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat wiederholt darauf hingewiesen, dass mehr als 90 Prozent der Covid-Patienten, die ins Krankenhaus müssen, nicht geimpft sind.

10.28 Uhr: Spahn beklagt schleppendes Impftempo

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das weiterhin nur schleppende Tempo beim Impfen in Deutschland beklagt. "Wir kommen aktuell leider nur langsam voran", schrieb der CDU-Politiker auf Twitter. Derzeit hätten 61,7 Prozent oder 51,3 Millionen Menschen in Deutschland den vollen Impfschutz, 66,2 Prozent (55 Millionen Menschen) seien mindestens einmal geimpft. "Zwar sind damit 72,4 Prozent der Erwachsenen geschützt, aber noch sind zu viele ungeimpft, um die Pandemie zu überwinden", twitterte Spahn.

09.20 Uhr: Inzidenz steigt leicht an

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 15.341 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 1.626 mehr als am Donnerstag vor einer Woche. Binnen eines Tages starben 50 weitere Menschen mit oder an dem Coronavirus, am Vortag waren es 35 Todesfälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt von 82,7 am Vortag auf 83,5. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Insgesamt fielen seit Beginn der Pandemie in Deutschland mehr als vier Millionen Corona-Tests positiv aus, 92.498 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.

08.41 Uhr: Weltweit mehr als 222 Millionen Corona-Infektionen

Weltweit haben sich mehr als 222,54 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergab eine Zählung der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis offizieller Daten. Mehr als 4,77 Millionen Menschen starben demnach mit oder an dem Virus, seit dieses im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Todesfälle weisen die USA auf.

08.26 Uhr: Lockdown führt Belastungen zu bei Kindern

In fast jeder zweiten Familie haben die Einschränkungen der Lockdown-Monate einer Umfrage zufolge zu physischen und psychischen Belastungen bei den Kindern geführt. In der Erhebung für die Versicherung "pronova BKK" gaben jeweils 46 Prozent der befragten Eltern an, dass die körperliche beziehungsweise psychische Gesundheit ihrer Kinder gelitten habe. Der Medienkonsum (79 Prozent) und in selteneren Fällen auch Streitigkeiten in der Familie (36 Prozent) nahmen während des Lockdowns zu.

46 Prozent der Eltern sahen der Umfrage zufolge außerdem die körperliche Gesundheit ihrer Kinder durch Bewegungsmangel und fehlende motorische Entwicklungsmöglichkeiten beeinträchtigt. Für die Erhebung wurden im Juli bundesweit eintausend Menschen ab 18 Jahren mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt repräsentativ befragt.

08.12 Uhr: Mehr Jugendliche mit Essstörungen in Kliniken

Die Corona-Pandemie geht einer neuen Studie zufolge mit steigenden Behandlungszahlen wegen Übergewicht und Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen einher. So wurden nach dem Report der Krankenkasse DAK-Gesundheit 2020 in den Krankenhäusern 60 Prozent mehr Mädchen und Jungen aufgrund einer Adipositas behandelt als im Vorjahr. Auch bei starkem Untergewicht sowie Magersucht und Bulimie nahmen die Zahlen zu. Untersucht worden waren anonymisierte Krankenhausdaten von knapp 800.000 Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren.

"Die Krankenhausdaten zeigen alarmierende Folgen der Pandemie für die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen", sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm nach einer Mitteilung. Die Zahl junger übergewichtiger Patientinnen und Patienten stieg nach einem Absinken im Frühjahrs-Lockdown steil an. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit starkem Untergewicht nahm 2020 um 35 Prozent zu. Die Zahl stationär behandelter Essstörungen wie Bulimie und Anorexie stieg in den Lockdowns deutlich an – im Jahresvergleich gab es einen Anstieg um zehn Prozent.

07.52 Uhr: Lehrerpräsident wünscht sich hohe Impfquote an Schulen

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hofft auf die baldige Zulassung eines Corona-Impfstoffs für Kinder unter zwölf Jahren. Es sei klar, "dass eine hohe Impfquote unter Schülern die Sicherheit an Schulen enorm erhöhen würde und die Chance bietet, erheblich schneller zur Normalität ohne Einschränkungen im Schulbetrieb zurückkehren zu können", sagte Meidinger der "Passauer Neuen Presse".

In Nordrhein-Westfalen gebe es Städte, in denen sich die Inzidenz unter Kindern und Jugendlichen der Marke von 1.000 nähere. Wichtig sei, dass weiter auf hohen Gesundheitsschutz an Schulen geachtet werde, sagte Meidinger mit Blick auf die Maskenpflicht und regelmäßige Testungen.

07.36 Uhr: Landesschüler*innenvertretung sieht NRW-Sonderregelungen skeptisch

"Es ist schon komisch, direkt neben einem Sitznachbarn zu sitzen, auch ohne Maske vielleicht, und dann muss man eben in der Schule bleiben, während er positiv zu Hause sitzt", sagte Johanna Börgermann von der Landesschüler*innenvertretung NRW im WDR 5 Morgenecho. Man sei skeptisch, denn in Schulen sei es unrealistisch, Abstände einhalten zu können. Das gelte besonders für die jüngeren, ungeimpften Kinder.

Die NRW-Landesregierung hatte sich entgegen der Empfehlungen auf Bundesebene dafür entschieden, lediglich positiv getestete Schülerinnen und Schüler in Quarantäne zu schicken, nicht aber deren Sitznachbarn.

07.00 Uhr: Kontakt-Nachverfolgung nicht mehr möglich

Die Gesundheitsämter in Deutschland können derzeit nicht mehr alle Kontaktpersonen von Infizierten nachverfolgen. "Bei einer hohen Zahl von positiv Getesteten ohne gleichzeitigen Lockdown haben die Menschen häufig so viele Kontakte, dass eine grundsätzliche und umfängliche Nachverfolgung nicht mehr zu leisten ist", sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, der Zeitung "Rheinische Post".

06.44 Uhr: Buyx hält Drittimpfungen vulnerabler Gruppen für vertretbar

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hält trotz niedriger Impfquoten in vielen ärmeren Ländern der Welt Auffrischimpfungen ausgewählter Gruppen in Deutschland für ethisch vertretbar. "Wir wollen nicht, dass weitere Varianten entstehen, gegen die unsere Impfstoffe deutlich schlechter wirken", sagte sie der Tageszeitung "Welt". Deswegen sei es auch richtig, dass Deutschland, wie schon begonnen, viele Millionen Dosen ins Ausland spenden werde. "Man muss also das Eine tun, aber das Andere nicht unbedingt lassen", sagte Buyx.

Für die vor allem für Menschen mit hohen Risiken geplanten Auffrischimpfungen sei genug Impfstoff da. Wenn künftig aber jeder das Angebot einer Auffrischimpfung bekommen sollte, wie es Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwägt, könne sich die Einschätzung noch einmal ändern. Die Bewertung hänge unter anderem von der Lage in den Krankenhäusern und der weltweiten Verfügbarkeit von Impfstoff ab, so die Vorsitzende des Ethikrats.

06:38 Uhr: Strengere Regeln in Schweiz und Österreich

In der Schweiz haben ab Montag nur noch geimpfte, genesene und getestete Personen Zutritt zu vielen Bereichen des öffentlichen Lebens. Die Zertifikatspflicht gilt für Menschen ab 16 Jahren. Auch Österreich verschärft die Regeln für Ungeimpfte: Ab 15. September dürfen sie ohne Test nicht an Veranstaltungen ab 25 Menschen teilnehmen, im Einzelhandel müssen sie eine FFP2-Maske tragen.

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