Ticker vom Montag (13.09.2021) zum Nachlesen

Stand: 13.09.2021, 20:43 Uhr

  • Niederlande offenbar vor weitreichenden Lockerungen
  • Auffrischungsimpfung für alle? Experten sagen: unnötig
  • Neue Quarantäne-Regeln in den Kitas
  • Wieder mehr Corona-Intensivpatienten
  • Bundesweite Aktionswoche zur Impfung
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Niederlande stehen offenbar vor weitreichenden Corona-Lockerungen

Die Niederlande stehen offenbar vor weitreichenden Lockerungen. Darüber berichten führende Medien des Landes. Demnach soll in den Niederlanden etwa die Abstandsregel von 1,5 Metern zum 25. September abgeschafft werden. Darauf hätten sich Minister und Experten bei einem Treffen in Den Haag verständigt. Details will Premier Mark Rutte am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz verkünden.

Durchgesickert ist zudem bereits, dass Theater und Kinos wieder komplett besetzt werden dürfen ebenso wie Fußballstadien, die derzeit noch mit begrenzter Kapazität planen. Kneipen und Cafes können bei Beachtung der 3G-Regeln mehr Gäste empfangen, müssen aber wie Discotheken und Nachtclubs um Mitternacht schließen. Erhalten bleibt die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, ansonsten fallen fast alle Corona-Maßnahmen weg. Die Regierung hält die Lockerungen für verantwortbar, weil mittlerweile inzwischen 80 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft sind.

20.01 Uhr: Auffrischungsimpfung für alle? Experten sagen: unnötig

Die Corona-Impfstoffe sind einer Studie zufolge gegen die derzeit verbreiteten Virusvarianten so wirksam, dass die breite Bevölkerung derzeit keine dritte Impfung benötigt. "Selbst angesichts der Delta-Bedrohung sind Auffrischungsimpfungen für die Allgemeinbevölkerung in diesem Stadium der Pandemie nicht angebracht", heißt es in einem heute veröffentlichten Bericht im Fachmagazin "The Lancet". Die Wissenschaftler, darunter Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), überprüften Beobachtungsstudien und klinische Studien, und kamen zu dem Ergebnis, dass die Impfstoffe bei allen wichtigen Virusvarianten nach wie vor hochwirksam gegen schwere Symptome von Covid-19 sind.

18.40 Uhr Neue Quarantäne-Regeln in NRW Kitas

Für die Kindertagesbetreuung in NRW gelten nunmehr neue Quarantäne-Regeln. In einem Schreiben von Familienminister Joachim Stamp (FDP), das dem WDR vorliegt, heißt es, dass nur für die mit dem Coronavirus infizierte Person eine 14-tägige Quarantäne vorgesehen ist. Alle anderen Kinder, Beschäftigten und Kindertagespflegekontaktpersonen müssten nicht in Quarantäne.

Stattdessen sei für Kontaktpersonen, die nicht geimpft sind, also auch für Kinder, eine Testpflicht vorgesehen. In den zwei Wochen nach dem Infektionsfall sei drei Mal pro Woche ein Test durchzuführen. Über die genauen Tage entscheide die Einrichtung oder die Kindertagespflegeperson.

In begründeten Einzelfällen, also vor allem dann, wenn in einer Einrichtung oder bei einer Kindertagespflegestelle mehrere Infektionen auftreten, könne auch eine Quarantäne für Kontaktpersonen – in der Regel für einen Zeitraum von zehnTagen – angeordnet werden. Hierüber entscheide das Gesundheitsamt im Einzelfall. In diesem Fall sei es aber jetzt möglich, die Quarantäne bereits nach fünf Tagen durch einen negativen PCR-Test vorzeitig zu beenden.

18.05 Uhr: FDP-Fraktion will Maskenpflicht und Abstandsregeln bei Weihnachtsmärkten abschaffen

Die FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag fordert, die Maskenpflicht und Abstandsregeln künftig bei Großveranstaltungen wie Weihnachtsmärkten abzuschaffen. Das berichtet das Medienportal nw.de der in Bielefeld erscheinenden "Neuen Westfälischen". FDP-Fraktionschef Christof Rasche bezeichnet die Lockerungen als "verantwortbaren Schritt", da das Ansteckungsrisiko im Freien extrem niedrig sei. Die Kommunen bräuchten jetzt schnell Klarheit, unter welchen Bedingungen sie Weihnachtsmärkte durchführen dürfen, so Rasche.

17.51 Uhr: Dritte Corona-Impfung in Italien ab 20. September

Italien beginnt am 20. September damit, bestimmten Bevölkerungsgruppen eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus zu verabreichen. Diese zusätzlichen Dosen oder "Booster" sollen zunächst an immungeschwächte Menschen gehen, beschlossen Gesundheitsminister Roberto Speranza und der außerordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo. Insgesamt hatten bis Montag in Italien rund 74 Prozent der Menschen ab 12 Jahren den regulären Impfzyklus abgeschlossen.

15.53 Uhr: Zahl der Corona-Infizierten nach "2G"-Party in Münster gestiegen

Nach einer Clubparty unter "2G"-Bedingungen in Münster ist die Zahl der bekannten Corona-Infektionen auf 63 gestiegen. Das teilte die Stadt heute mit. Die Krankheitsverläufe seien nach Kenntnis des Gesundheitsamtes aber bislang weiterhin mild oder liefen symptomfrei ab. 46 Infizierte kämen aus Münster. Die Gäste hatten sich bei einer Partynacht mit rund 380 Gästen angesteckt. Teilnehmen durften ausschließlich Geimpfte oder Genesene.

15.45 Uhr: Teenager ab zwölf sollen in Großbritannien Corona-Impfung erhalten

In Großbritannien sollen Zwölf- bis 15-Jährige eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Die obersten medizinischen Regierungsberater der vier Landesteile sprachen sich dafür aus, den Teenagern das Mittel der Konzerne Biontech und Pfizer zu spritzen. Damit könnten sich insgesamt etwa drei Millionen Jugendliche impfen lassen. Premierminister Boris Johnson hatte deutlich gemacht, dass er der Empfehlung der Mediziner folgen werde. Vermutlich werden die Impfdosen in der Schule oder mit Vermittlung der Schulen verabreicht.

15.13 Uhr: Wieder mehr Corona-Intensivpatienten

Die Zahl der mit Covid-19 infizierten Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen ist wieder auf mehr als 1.500 gestiegen. Wie heute aus dem Tagesreport des Divi-Intensivregisters hervorging, stieg die Zahl im Vergleich zum Vortag um 49 auf 1.501. Davon wurden 788 invasiv beatmet, wie die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) weiter mitteilte. Der Anteil betrug damit 52 Prozent. Hier gab es einen Anstieg um 31 Menschen.

Mit Stand von Sonntagnachmittag waren von den Corona-Patientinnen und -Patienten auf Intensivstationen 25,8 Prozent zwischen 50 und 59 Jahre alt sowie 22,4 Prozent zwischen 60 und 69 Jahre alt. Es folgte die Altersgruppe der 40- bis 49-jährigen mit einem Anteil von 16,2 Prozent vor der Gruppe der 70- bis 79-Jährigen mit 15 Prozent. Der Anteil der unter 40-Jährigen betrug insgesamt 12,8 Prozent. 7,8 Prozent waren älter als 80 Jahre

14.45 Uhr: Portugal: Ende der Maskenpflicht im Freien

Über zehn Monate mussten die Menschen in Portugal auf der Straße, in Parks und Strandpromenaden einen Mund-Nasenschutz tragen. Diese Regel gilt seit heute nicht mehr. Im Vergleich zum Sommer hat sich die Inzidenz im Land nahezu halbiert, zudem sind rund 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger bereits vollständig geimpft. Das Gesundheitsministerium empfiehlt allerdings, bei größeren Ansammlungen im Freien vorsichtig zu sein. Viele Menschen auf den Straßen Lissabons sowie anderer Städte tragen daher weiterhin Schutzmasken.

14.41 Uhr: Hochschulrektoren: 3G-Regel an NRW-Unis kaum umsetzbar

Vor dem Start des Wintersemesters in NRW haben die Hochschulrektoren im Land die 3G-Regel an Unis kritisiert. "Die Pflicht ist personell und logistisch nicht für alle Veranstaltungsgrößen zu realisieren", sagte Lambert T. Koch, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Universitäten in NRW, der "Rheinischen Post" (Montag). Stattdessen sprach er sich bei größeren Veranstaltungen für stichprobenartige Kontrollen aus. Laut einer Sprecherin des NRW-Wissenschaftsministeriums sollten die 3Gs derzeit die Grundlage dafür bleiben, dass Vorlesungen und Seminare ab dem 11. Oktober wieder in Präsenz stattfinden können, hieß es. Die derzeit geltende Corona-Schutzverordnung im Land lasse weitgehend Präsenzlehre zu.

14.32 Uhr: Studie: Corona erhöht Risiko von Cyberangriffen auf Unternehmen

In der Corona-Krise haben kriminelle Hacker immer häufiger Firmen angegriffen, um Lösegelder zu erpressen. Zu diesem Ergebnis kommt ein heute veröffentlichter Forschungsbericht des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN). Dabei wurde häufig die Arbeit im Homeoffice und die Nutzung privater Hard- und Software als Schwachstelle identifiziert. Die Arbeitnehmer im Homeoffice erhalten dabei zum Beispiel Mails, die mit Schadprogrammen infiziert sind. Oft erhalten sie auch Nachrichten vermeintlich seriöser Absender, mit denen Betrüger zum Beispiel an Passwörter gelangen wollen. Bedroht seien vor allem Firmen mit angespannter wirtschaftlicher Situation, die seltener zusätzliche IT-Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.

14.25 Uhr: Eltern von Grundschülern mehrheitlich vom Homeschooling gestresst

Eltern von Grundschulkindern waren mehrheitlich durch den Distanzunterricht ihrer Kinder während der Corona-Pandemie starkem Druck ausgesetzt. Mehr als 60 Prozent hätten sich durch den digital erteilten Unterricht im Wohnzimmer immer oder sehr häufig gestresst gefühlt, teilte das RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen als ein zentrales Ergebnis einer Erhebung mit. Im Juni und Juli waren knapp 6.000 Eltern von Grundschulkindern in Nordrhein-Westfalen zu Lern- und Alltagssituationen während der zweiten Phase der Pandemie befragt worden. Einbezogen wurden auch Daten etwa zum Einkommen in den jeweiligen Stadtvierteln der Schulen. Die Analyse zeige, dass in punkto Elternbelastung nur wenige Unterschiede zwischen Familien aus wohlhabenderen und ärmeren Stadtvierteln erkennbar waren, hieß es.

14.15 Uhr: Verschärfte Testpflicht für Ungeimpfte in Griechenland

In Griechenland ist eine verschärfte Corona-Testpflicht für Ungeimpfte in Kraft getreten. Sie müssen seit Montag, dem ersten Schultag nach den Sommerferien, am Arbeitsplatz und in Schulen und Universitäten regelmäßig einen Test-Nachweis vorlegen. Dies gilt für Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren, die nicht vollständig geimpft sind. Die Tests, die in Griechenland bisher kostenlos waren, müssen zudem nun selbst bezahlt werden.

Ungeimpfte Beschäftigte müssen ihren Arbeitgebern einmal die Woche einen digitalen Testnachweis vorlegen. Lehrer, Schüler und Studenten sowie Beschäftigte im Tourismus-, Kultur- und Medienbereich müssen sich zweimal die Woche testen lassen. Die griechische Regierung hat die Kosten für Antigen-Schnelltests auf zehn Euro und für PCR-Tests auf 60 Euro gedeckelt.

13.02 Uhr: Bundesweite Aktionswoche für das Impfen

Mit einer Aktionswoche für das Impfen will die Bundesregierung ab heute mehr Menschen für die Immunisierung gegen das Coronavirus gewinnen und Schwung in die ins Stocken geratene Impfkampagne bringen. Ziel ist es, möglichst viele Menschen an vielen Orten anzusprechen und auf einfachem Wege Impfungen zu ermöglichen. Beispiele dafür sind Spiel- und Sportplätze, Fußgängerzonen, Geschäfte oder Vereine. Ausführliche Informationen gibt es auf der Website www.hierwirdgeimpft.de.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warb am Sonntag noch einmal eindringlich für Corona-Impfungen. "Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller", sagte Merkel mit Blick auf die Impfwoche. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) rief zu einer breiten Teilnahme auf. Sie wolle "daran erinnern, dass eine hohe Impfquote jetzt auf besondere Weise unseren Kindern nützt".

12.52 Uhr: Großbritannien storniert Impfdosen-Bestellung bei Valneva

Großbritannien hat eine Bestellung von 100 Millionen Corona-Impfdosen des französisch-österreichischen Konzerns Valneva storniert. "Die britische Regierung behauptet, Valneva habe seine Verpflichtungen nicht erfüllt. Das bestreitet Valneva entschieden", erklärte das Unternehmen am Montag an seinem Hauptsitz in Saint-Herblain in Westfrankreich. Aus London kam zunächst keine Stellungnahme.

Die Absage ist ein harter Schlag für das Unternehmen, das vergeblich mit der Europäischen Union über einen Vertrag verhandelt hat. Großbritannien war bislang der einzige Kunde des Impfstoffes VLA2001, der derzeit in einer klinische Studie der Phase 3 getestet wird. Die Ergebnisse werden im Oktober erwartet. Das Unternehmen rechnet mit einer Marktzulassung in Großbritannien bis Ende des Jahres.

12.21 Uhr: Erster Prozess zu Corona-Ausbruch in Ischgl

Eineinhalb Jahre nach dem Corona-Ausbruch im Tiroler Skiort Ischgl beginnt am Freitag am Wiener Landesgericht ein erster Prozess um Schadensersatz. Die Hinterbliebenen eines Mannes, der in Ischgl mit dem Virus infiziert wurde und später verstarb, haben die Republik Österreich auf rund 100.000 Euro Schadenersatz verklagt. Ein Urteil wird nach der für zwei Stunden anberaumten Verhandlung nicht erwartet. Es soll zunächst geklärt werden, ob man sich auf einen Vergleich einigen kann.

In dem für seine Partyszene bekannten Wintersportort Ischgl war es im März 2020 mitten in der Skisaison zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Hunderte Österreicher und Tausende ausländische Urlauber, darunter auch viele Deutsche, infizierten sich vermutlich unter anderem in überfüllten Apres-Ski-Bars. Die in ihre Heimatländer zurückgekehrten Wintersportler verbreiteten daraufhin das Virus in ganz Europa.

12.03 Uhr: Experten fordern mehr aktive Aufklärung zum Impfen

Zu Beginn der bundesweiten Impf-Aktionswoche haben Experten die Notwendigkeit betont, mit niedrigschwelligen Informationsangeboten noch Ungeimpfte anzusprechen. "Wir wollen die Menschen aufsuchen. Das ist sicherlich eine gute Idee, aber sie muss kombiniert werden mit guter Aufklärung, mit aktiver Aufklärung", sagte Cornelia Betsch, Expertin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt, bei einem Presse-Briefing. Informationen, die bei Zögernden und Unentschlossenen Vertrauen für eine Impfung schaffen könnten, müssten auch für Menschen, deren erste Sprache nicht deutsch sei, gut verständlich sein.

Wichtig sei es auch, die Impfdebatte "raus aus dieser politischen Arena wieder mehr zu einem Gesundheitskontext" zu bekommen, so die Expertin. Als Absender von Informationen müssten Ärzte und Wissenschaftler, nicht Politiker im Fokus stehen.

11.44 Uhr: Steinmeier beklagt Propaganda von Impfunwilligen in Sozialen Medien

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat mit Schülerinnen und Schülern in Berlin über die Rolle der sozialen Medien in der Pandemie diskutiert. "Die Jugendlichen haben mir gesagt, dass zu viele Informationen über die traditionellen Medien gelaufen sind und zu widersprüchliche über die Sozialen Medien", sagte der Bundespräsident beim Besuch einer Impfaktion an der Ruth-Cohn-Schule im Berliner Stadtteil Charlottenburg. "Gerade in den sozialen Medien ist viel Propaganda von Impfunwilligen und Verschwörungstheoretikern betrieben worden. Das hat ganz offensichtlich Wirkung hinterlassen bei den Jugendlichen, die sich vorrangig aus den Sozialen Medien informieren."

Steinmeier erklärte, dass es daher stark darauf ankomme, sich mit Hilfe von den Medien zu informieren, denen man vertrauen könne.

11.02 Uhr: Hospitalisierungs-Inzidenz gesunken

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei der Hospitalisierung sinkt auf 1,79 pro 100.000 Einwohner, teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) mit. Am Freitag lag sie bei 1,95. Der Wert ist im aktualisierten Infektionsschutzgesetz maßgebend für den Umgang mit der Pandemie und hat dabei die Sieben-Tage-Inzidenz der neuen Positiv-Tests abgelöst. Welche Schritte bei welchen Grenzwerten eingeleitet werden sollen, ist Sache der Bundesländer.

10.42 Uhr: Bündnis dringt weiter auf Freigabe von Impfstoff-Patenten

Ein internationales Bündnis von rund 75 Hilfsorganisationen dringt weiter darauf, dass die Patente für Corona-Impfstoffe aufgehoben werden. Mit einer weltweiten Aktionswoche von diesem bis zum kommenden Dienstag wollen die Unterstützer politische Entscheidungsträger dazu aufrufen, eine Aufhebung eines Abkommens über geistiges Eigentum (Trips) für alle Covid-19-bezogenen Technologien bei der Welthandelsorganisation zu unterstützen. Außerdem soll der Transfer von Impfstoff-Technologien vorangetrieben werden, wie die People's Vaccine Alliance am Montag forderte.

Dem Bündnis gehören unter anderem Oxfam, Amnesty International, Brot für die Welt und UNAIDS an. Deutschland und einige andere Länder blockierten weiterhin den Verzicht auf Patentrechte, kritisierte das Bündnis. Diese Freigabe sei aber von entscheidender Bedeutung für die Überwindung von Impfstoff-Monopolen, den Transfer von Impfstoff-Technologien und die Ausweitung der Impfstoff-Herstellung auf der ganzen Welt.

10.27 Uhr: Studie: "Schönes" Coronavirus erscheint weniger ansteckend

Je ansprechender eine bildliche Darstellung des Coronavirus ausfällt, desto weniger furchteinflößend und ansteckend wird der Erreger empfunden. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern der Autonomen Universität von Barcelona. Das Virus wird aber etwa als ansteckender empfunden, wenn es als Schwarz-Weiß-Foto abgebildet wird, schreiben die Forscher im Wissenschaftsmagazin "Plos One".

Seit Beginn der Pandemie wurden der Studie zufolge vor allem stark bearbeitete und kolorierte Fotos sowie dreidimensionale Illustrationen des Coronavirus in den Medien wahrgenommen, die die Teilnehmer als "schön" empfunden hätten. Zugleich sei solchen Darstellungen jedoch kaum ein wissenschaftlicher Wert beigemessen worden und das Virus sei als weniger ansteckend und gefährlich eingeschätzt worden.

10.01 Uhr: Gratis-Döner bei Impfung in Berlin?

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) will zum Start der Corona-Impfwoche Ungeimpfte mit einem Gratis-Imbiss zum Impfen bewegen. Zum Beispiel "mit einer langen Nacht des Impfens und mit Döner-Gutscheinen", sagt sie im Sender RTL/ntv.

Die Impfquote komme nur schleppend voran. "Wenn man ehrlich ist, muss man sagen, wir haben es nicht geschafft. Der Herbst steht vor der Tür, wir sind in der vierten Welle, und wir haben Impfquoten, die sind tatsächlich nicht ausreichend, um das Schlimmste zu vermeiden", so Kalayci.

9.50 Uhr: Köln will Biontech-Gründer ehren

Die Biontech-Gründer und Wissenschaftler Ugur Sahin und Özlem Türeci werden in Köln für ihre Verdienste um die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 ausgezeichnet. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, sollen sich die beiden Wissenschaftler am kommenden Freitag in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Im Rahmen des Empfangs durch Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) werde Sahin und Türeci auch von der Universität zu Köln die Ehrendoktorwürde verliehen.

Sahin war als Kleinkind mit seiner Mutter aus der Türkei zum Vater nach Köln gezogen, der bei den Ford-Werken in Köln-Niehl arbeitete. Er besuchte dort das heutige Erich-Kästner-Gymnasium und studierte im Anschluss Medizin an der Kölner Universität. Mit seiner Arbeit zur Immuntherapie bei Tumorzellen promovierte er und arbeitete als Arzt für Innere Medizin und Onkologie an der Kölner Uniklinik.

9.35 Uhr: Auckland bleibt im Lockdown

In der größten neuseeländischen Stadt gilt nach neu erfassten Corona-Fällen vorerst weiter ein strikter Lockdown. Bis zum 21. September sollen in Auckland die schärfsten Beschränkungen gelten. Heute berichtete die Regierung des Landes von 33 neuen Infektionen.

Ministerpräisdentin Jacinda Ardern verwies mit Blick auf die weiterhin hohen Schutzvorschriften auf das Ziel, den Ausbruch im Zusammenhang mit der hochinfektiösen Delta-Variante zu eliminieren. Man wolle die Opfer, die erbracht worden seien, nicht gefährden.

9.02 Uhr: Biontech-Chef: Impfstoff für Über-Fünfjährige noch in diesem Jahr

Biontech-Chef Ugur Sahin geht davon aus, dass noch in diesem Jahr der Impfstoff seines Unternehmens für fünf- bis elfjährige Kinder zum Einsatz kommen kann. "Wenn alle Daten gut aussehen und die Behörden das entsprechend so bestätigen und eine Genehmigung geben", dann halte er das "für realistisch", sagte Sahin dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Wir erwarten, dass wir Daten Ende September vorliegen haben, die wir auch den Behörden in Europa und in den USA vorlegen werden", sagte Sahin weiter mit Blick auf den Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige.

Er plädierte auch für Auffrischungsimpfungen für bereits vollständig geimpfte Erwachsene. Es sei "sinnvoll, dass diejenigen mit einem abbauenden Immunschutz noch eine dritte Impfung bekommen."

8.40 Uhr: Laschet lehnt Impfpflicht weiter kategorisch ab

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) lehnt eine Impfpflicht in Deutschland weiterhin kategorisch ab. "Ich vertraue noch auf die Einsicht der Menschen", sagte Laschet im ARD-"Morgenmagazin". Er habe den Eindruck, dass Manche beim Thema Impfen nur zu nachlässig seien und nicht darüber nachgedacht hätten. "Echte Impfverweigerer gibt es gar nicht so viele."

Er hoffe, dass sich bei der am Montag beginnenden sogenannten Impfwoche nun möglichst viele weitere Menschen impfen lassen würden, fügte der CDU-Chef hinzu. Er verwies zugleich darauf, dass ab Oktober etwa die für Ungeimpfte vielfach nötigen Schnelltests von den Bürgern selbst bezahlt werden müssten. Das sei "Druck". Er sei allerdings weiter gegen eine Impfpflicht. Das habe er auch immer gesagt.

8.03 Uhr: FDP-Politiker Theurer kritisiert Impf-Aktionswoche

Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer, kritisiert die Initiative für vermehrtes Impfen. "Die Impf-Aktionswoche der Bundesregierung ist der klägliche Versuch von eigenem Versagen abzulenken", sagte er dem "Handelsblatt".

Eine Informationskampagne mit Prominenten hätte vor Monaten gestartet werden können. Stattdessen diene die Impfaktionswoche der Bundesregierung als "fadenscheiniger Vorwand, doch noch einen Impfzwang einzuführen".

7.26 Uhr: Sozialethiker warnt vor Spaltungstendenzen

Der Sozialethiker Prof. Dr. Martin Booms sieht in der Corona-Politik während der Pandemie die Gefahr einer Spaltung. Es werde "immer eine Gruppe ausgemacht wird, der dann der schwarze Peter zugeschoben wird", sagte der Direktor der Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur im Interview bei WDR 5. "Ganz am Anfang waren das mal die Jungen, die angeblich die Alten gefährdet haben. Dann waren es die Glühwein-Trinker, die Mallorca-Flieger", so Booms. "Wir müssen zusehen, dass wie die gesamte Gesellschaft mitnehmen und nicht in diese Spaltungstendenzen hineingeraten."

Um die Impfquote zu erhöhen, müsse in einer offenen Gesellschaft diskutiert werden, um die Menschen zu überzeugen und nicht "per Anordnung irgendwohin" zu bringen. "Wenn wir so weitermachen, haben wir zwar irgendwann das Virus besiegt, aber wir haben eine polarisierte Gesellschaft", warnte Booms. "Die Gefahr ist nicht zu unterschätzen."

6.58 Uhr: Mehrheit will weiter im Homeoffice arbeiten

Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland, die während der Pandemie im Homeoffice gearbeitet haben, wollen das einer Yougov-Umfrage zufolge auch weiterhin tun. Die Beliebtheit des Arbeitens in den eigenen vier Wänden habe im Zuge der Pandemie noch zugenommen, teilte heute der Energieversorger Eon mit, der die Umfrage in Auftrag gegeben hatte. Bei der Umfrage hätten 71 Prozent der Befragten den Wunsch geäußert, auch künftig im Homeoffice arbeiten zu können. Zu Beginn der Pandemie seien es im Mai vergangenen Jahres nur 58 Prozent gewesen.

Hauptgrund für die wachsende Beliebtheit des Homeoffice ist der Umfrage zufolge die Zeitersparnis durch die wegfallenden Wege zur Arbeit. Diesen Grund hätten 70 Prozent der Befragten genannt. Weitere Gründe seien die flexiblere Arbeitszeiteinteilung (57 Prozent), die eingesparten Fahrtkosten (52 Prozent) und die Entlastung der Umwelt (43 Prozent).

6.05 Uhr: Lauterbach rechnet mit Anstieg der Geimpften im Winter

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hofft, dass die Pandemie im Frühjahr weitgehend überstanden sein wird. "Der Herbst wird noch einmal schwierig werden", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Wir werden noch einmal steigende Fallzahlen haben. Im Winter könnte es dann aber besser werden, wenn die Zahl der Ungeimpften abgenommen hat."

Er rechne damit, dass insbesondere nach der Bundestagswahl zunehmend die 2G-Regel eingeführt werde, wonach nur Geimpfte und Genesene zugelassen sind. "Das wird viele dazu bewegen, sich impfen zu lassen." Im Frühjahr könne die Pandemie dann weitgehend überstanden sein - "wenn es keine neuen Mutationen gibt".

Gegenüber dem "Spiegel" bemängelte Lauterbach den schlechten Schutz für Kita-Kinder. "Viele politisch Verantwortliche haben keine Schutzkonzepte für die Kitas entwickelt", sagte Lauterbach. "Die Kita-Kinder sind fast ungeschützt: Masken und Abstand lassen sich kaum durchsetzen. Es gibt oft keine Luftreiniger und keine Lollitests."

5.54: Städte- und Gemeindebund fordert Einsatz von "Impfbotschaftern"

Zum Start der bundesweiten Impf-Aktionswoche hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund einen verstärkten Einsatz von Promis in der Werbung für die Immunisierung gefordert. Es sei immer hilfreich, "wenn Prominente aus Kunst, Kultur und Sport sich klar zur Impfung bekennen und dazu aufrufen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Gerd Landsberg, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). "So wie wir etwa Lesebotschafter haben, sollte es auch Impfbotschafter geben", verlangte er.

5.45 Uhr: Corona erhöht Risiko von Cyberangriffen

Die Corona-Krise wirkt sich häufig negativ auf die IT-Sicherheit von Unternehmen aus. Zu diesem Ergebnis kommt ein am Montag veröffentlichter Forschungsbericht des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN). Arbeit im Homeoffice und die Nutzung privater Hard- und Software erhöhen demnach das Risiko einer Infektion mit Schadenssoftware sowie von Phishing-Attacken. Das sind E-Mails vermeintlich seriöser Absender, mit denen Betrüger zum Beispiel an Passwörter gelangen wollen.

Bedroht seien vor allem Firmen mit angespannter wirtschaftlicher Situation, die seltener zusätzliche IT-Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.

5.30 Uhr: Inzidenz in NRW sinkt leicht

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in NRW leicht gesunken. Laut Robert-Koch-Institut liegt die Inzidenz am Montag bei 99,3 (Vortag: 100,8). Für NRW wurden 988 Neuinfektionen und ein Todesfall registriert. Bundesweit nahm die Inzidenz leicht auf 81,9 zu. Am Vortag hatte sie noch bei 80,2 gelegen. Es wurden 5.511 Neuinfektionen und zwölf Todesfälle registriert.

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