Ticker von Mittwoch (27.10.2021) zum Nachlesen
Stand: 27.10.2021, 20:57 Uhr
- Infektionen bei Kinder-Musical in Siegen
- Negativtrend bei Corona-Daten
- IWF fordert von G20-Staaten mehr Anstrengung
- Ampel-Parteien wollen Corona-Notlage beenden
- Kassenärztevorstand zur Kritik an Tempo der Booster-Impfungen
- Pro Sekunde mehr als eine Impfung in Deutschland
- Inzidenz in NRW deutlich gestiegen
- US-Arzneimittelbehörde befürwortet Biontech-Impfung bei Kindern
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Corona-Infektionen bei Kinder-Musical in Siegen: Gäste aus ganz NRW
Nach der Aufführung eines Kindermusicals in Siegen ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Laut Mitteilung des Kreises Siegen-Wittgenstein waren nach der Aufführung am Samstag 14 PCR-Tests unter den Mitwirkenden positiv. Weitere Testergebnisse stehen demnach noch aus.
Etwa 100 Kinder und Jugendliche waren an der Aufführung von "Petrus" beteiligt. Die etwa 300 Gäste, laut Kreis zum Großteil aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis der Kinder, seien aus verschiedenen Regionen in NRW angereist. Die Familien werden jetzt über die Kontaktlisten der Veranstaltung informiert.
20.35 Uhr: Mediziner: Es wird Zeit für die dritte Impfung
Berliner Mediziner haben dazu aufgerufen, angesichts der steigenden Zahl von Corona-Fällen die Möglichkeiten für eine Auffrischungsimpfung zu nutzen. Es müsse eine Diskussion losgehen über die Drittimpfung, sagte der Allgemeinmediziner Malik Böttcher am Mittwoch dem RBB. Das sieht auch der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid so: "Grundsätzlich muss man sagen, guckt euch um: Es werden Leute krank, es sterben Leute. Es ist real, es ist nicht eingebildet. Und je weniger ihr geimpft seid, desto größer wird das Problem für euch."
Die Ständige Impfkommission empfiehlt Auffrischungsimpfungen unter anderem für Menschen ab 70 Jahre und solche mit geschwächtem Immunsystem. Angeraten werden sie auch für Pflege- und medizinisches Personal mit direktem Kontakt zu Patienten sowie Menschen, die den Impfstoff von Johnson & Johnson bekommen haben.
20.10 Uhr: Großbritannien senkt Steuern auf Bier
Gute Nachrichten für Pub-Besucher und Biertrinker in Großbritannien: Die Regierung senkt die Steuern auf Fassbier, Cider und Schaumweine. Damit will Finanzminister Rishi Sunak die Gastrobranche nach der Corona-Pandemie neu beleben, wie er am Mittwoch ankündigte. Der Durchschnittspreis für ein Pint Bier sinke um 3 Pence. Eine geplante Steuererhöhung für Bier, Whisky, Wein und Cider wurde zudem gestoppt.
18.55 Uhr: Impfstoff für Kinder: EMA will noch vor Weihnachten entscheiden
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will noch möglichst vor Weihnachten entscheiden, ob sie eine Empfehlung für Corona-Impfungen für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren ausspricht. "Der derzeitige Zeitplan für die Bewertung beträgt ungefähr zwei Monate", teilte die EMA dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit. Zuletzt ging die Behörde noch von mehreren Monaten bis zu einer möglichen Zulassung aus.
Mitte Oktober hatte die EMA mit der Prüfung des Biontech-Impstoffs für unter Zwölfjährige begonnen. In die Bewertung würden auch Daten aus laufenden pädiatrischen Studien von Biontech und Pfizer einfließen. Diese würden im November erwartet. Das RKI gab die Sieben-Tage-Inzidenz bei 5- bis 14-Jährigen am Mittwoch mit 218,1 an.
17.48 Uhr: Minister fordert österreichischen Tennisstar Thiem zur Impfung auf
Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein hat Tennisstar Dominic Thiem aufgefordert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Thiem hatte vor gut zwei Wochen erklärt, auf einen sogenannten Totimpfstoff (Novavax) warten zu wollen. Sollte dieser aber nicht rechtzeitig vor den Australian Open im Januar 2022 zur Verfügung stehen, wolle er sich mit einem anderen Impfstoff impfen lassen.
In Österreich stockt die Impfkampagne - und Thiem ist im Land sehr populär. Auch der deutsche Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich hatte am Wochenende gesagt, bislang wegen fehlender Langzeitstudien nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein.
16.27 Uhr: IWF fordert von G20-Staaten mehr Anstrengung für globale Impfkampagne
Vor dem Gipfeltreffen der G20-Staaten am Wochenende hat der Internationale Währungsfonds (IWF) die führenden Wirtschaftsnationen zu mehr Einsatz für die globale Impfkampagne aufgefordert. Die G20-Staaten sollten zusätzlich 20 Milliarden US-Dollar (17 Milliarden Euro) für den Kampf gegen die Pandemie bereitstellen, forderte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Mittwoch. Auch müssten sie die von ihnen versprochenen 1,2 Milliarden Impfdosen für die globale Impfinitiative Covax "sofort" liefern, forderte sie. Bislang seien davon erst 170 Millionen Dosen geliefert worden. Länder mit hoher Impfquote sollten anstehende Lieferungen neuer Dosen zudem mit ärmeren Ländern tauschen, die diese dringender bräuchten.
16.05 Uhr: Nguyen-Kim und Ciesek bekommen Kulturpreis
Die langjährige WDR-Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim und die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek erhalten den Hessischen Kulturpreis 2021. Die Laudatio wird Virologe Christian Drosten halten, wie die Landesregierung am Mittwoch bekanntgab. Drosten und Ciesek gestalten gemeinsam den vielfach ausgezeichneten NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update". Die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt wird wie Nguyen-Kim, die auch für das ZDF arbeitet, "für ihre Verdienste in der Corona-Pandemie" ausgezeichnet. Überreicht werden die Preise am 5. November.
15.20 Uhr: Bayern kritisiert Ampel-Pläne für künftige Corona-Rechtsgrundlage
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat die Pläne von SPD, Grünen und FDP im Bund zur künftigen Rechtslage in der Corona-Pandemie kritisiert. Es gebe weiterhin eine "Notlage von internationaler Tragweite", sagte der CSU-Politiker, der auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz ist. "Deshalb brauchen die Länder größtmögliche Flexibilität, um auf zunehmende Infektionszahlen reagieren zu können." Es sei nicht sinnvoll, dass die Landtage künftig in ihrem Recht beschnitten werden sollten, selbst über eine epidemische Lage in ihrem Land zu entscheiden.
Auch der von den drei möglichen künftigen Koalitionspartnern genannte Termin für das Ende der Corona-Lage müsse bezweifelt werden, sagte Holetschek. "Der Winter kommt. Die Infektionszahlen steigen. Die Pandemie bleibt unberechenbar. Ob sie am 20. März 2022 vorbei sein wird, weiß heute niemand."
14.10 Uhr: Negativtrend bei Corona-Daten - Zwei Länder mit Inzidenz über 200
Die Corona-Lage in Deutschland verschlechtert sich weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz hat sich seit Ende September beinahe verdoppelt. Während vor rund einem Monat um die 60 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche gemeldet wurden, sind es nun nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch 118. Die Meldungen zu in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner und Woche haben ebenfalls deutlich zugelegt: von 1,44 am 27. September auf nun 3,07.
Es gibt jedoch große regionale Unterschiede, Thüringen (241,8), Sachsen (200,8) und Bayern (191,3) weisen hohe Inzidenzen auf, mehrere andere Länder wie NRW (79,2) liegen unter der 100er-Marke. Die regional unterschiedlichen Entwicklungen könnten auch mit unterschiedlichen Herbstferien-Zeiten und den Impfquoten zu erklären sein.
13.56 Uhr: BGH: Familienrichter können keine Corona-Maßnahmen an Schulen kippen
Familiengerichte sind grundsätzlich nicht befugt, Corona-Maßnahmen an Schulen außer Kraft zu setzen. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) grundsätzlich geklärt, wie die Karlsruher Richterinnen und Richter am Mittwoch mitteilten. Familienrichter können demnach gegenüber schulischen Behörden prinzipiell keine Anordnungen zur Durchsetzung des Kindeswohls erlassen. Die gerichtliche Kontrolle in diesem Bereich obliege ausschließlich den Verwaltungsgerichten. Die Frage hatte im Frühjahr Brisanz bekommen, als ein Weimarer Familienrichter zwei Schulkinder auf Antrag ihrer Eltern im Eilverfahren von der Maskenpflicht freistellte.
13.18 Uhr: Merkel besorgt über Anstieg der Corona-Zahlen
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich besorgt über deutlich steigende Corona-Zahlen gezeigt und mahnt zu weiter nötigen Schutzvorgaben. Für die Kanzlerin stelle sich die Frage, ab welchem Warnwert etwa bei der Krankenhausbelegung auch über zusätzliche Maßnahmen zu beraten wäre, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Auch die nun noch geschäftsführende Bundesregierung wäre in einem solchen Fall einer weiteren Zuspitzung der Lage jederzeit bereit, darüber mit den Ländern zu sprechen.
12.39 Uhr: Ampel-Parteien wollen Ende der epidemischen Lage im November
Die Ampel-Parteien wollen die epidemische Lage von nationaler Tragweite am 25. November auslaufen lassen. Dies sei aber nicht als "Freedom Day" zu verstehen, an dem alle Corona-Maßnahmen enden, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit SPD und FDP.
"Wir müssen verantwortungsvoll durch die nächsten Monate gehen", so Wiese. Daher werde es eine Übergangsregelung geben. "Wir legen den Ländern einen Instrumentenkasten auf den Tisch, damit sie je nach Infektionslage handeln können", sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. Diese Regelungen sollen allerdings nur noch in diesem Winter gelten. "Nach jetzigem Wissensstand sind wir uns einig, dass mit dem 20. März alle Corona-Maßnahmen enden", sagte Marco Buschmann, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP.
11.45 Uhr: Pro Sekunde mehr als eine Impfung in Deutschland
Noch immer wird in Deutschland im Wochenschnitt rechnerisch jede Sekunde mehr als eine Person gegen das Coronavirus geimpft. Nachdem am Vortag insgesamt rund 192.000 Dosen verabreicht wurden, stieg die Quote der vollständig geimpften Bürger auf 66,4 Prozent. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von heute hervor. Bei den über 60-Jährigen liegt die Quote inzwischen bei 85,1 Prozent, bei den jüngeren Erwachsenen von 18 bis 59 Jahren 72,6 Prozent, und in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen beträgt sie 40,6 Prozent.
Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen. So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu fünf Prozentpunkte höher sein dürfte.
11.25 Uhr: Gute Prognose für deutsche Wirtschaft für Anfang 2022
Die deutsche Wirtschaft wird nach Prognose der Bundesregierung zum Ende des ersten Quartals 2022 wieder ihr Vor-Corona-Niveau erreichen und überschreiten.
"Ein Quartal später als ursprünglich angenommen worden ist", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier heute in Berlin. Voraussetzung sei aber, dass der Wachstumskurs in den nächsten Monaten "nicht abgewürgt wird".
10.29 Uhr: Grünes Licht für normale Session in Köln
Die NRW-Landesregierung und das Festkomitee Kölner Karneval haben nochmals über die Regeln für die kommende Session beraten. Mit dem Ergebnis: Sitzungen und Umzüge können diesmal wieder weitgehend normal stattfinden. Alle Veranstaltungen laufen mit 2-G oder 3-G plus, also mit PCR-Test, als Zugangsvoraussetzung. Weitere Einschränkungen soll es weder für die Sitzungen noch die Züge geben.
„Wir gehen also von einem ganz normalen Sessionsverlauf aus“, sagte ein Sprecher des Festkomitees dem WDR nach dem Termin in der Staatskanzlei. Das würde selbst bei weiter steigenden Inzidenzzahlen gelten, habe die Landesregierung signalisiert. Die dem Festkomitee angeschlossenen Gesellschaften können damit ihre Planungen fortsetzen.
08.30 Uhr: Kassenärztevorstand zur Kritik an Tempo der Booster-Impfungen
Dr. Frank Bergmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, hat im WDR5 Morgenecho auf Kritik am Tempo der Booster-Impfungen reagiert. Seit Ende August hätten inzwischen rund 90 Prozent der Bewohner in Alten- und Pflegeheimen eine dritte Impfung bekommen.
Die Kassenärztliche Vereinigung empfehle "im Prinzip allen eine dritte Impfung." Impfstoff sei ausreichend vorhanden. Grundsätzlich gelte ein Mindestabstand von sechs Monaten nach der vollständigen Impfung. "Ab da kommt eine Booster-Impfung überhaupt erst in Frage. Und nochmal der ganz wichtige Hinweis: Der Impfschutz ist nicht am ersten Tag nach den sechs Monaten weg, sondern baut sich natürlich erst ganz langsam etwas ab."
06.30 Uhr: Inzidenz in NRW deutlich gestiegen
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Nordrhein-Westfalen deutlich gestiegen. Nach 72,9 am Vortag lag der Wert heute bei 79,2, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Eine Woche zuvor hatte die Inzidenz 52 betragen. Es geht um die binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Der Bundesschnitt liegt mit 118 noch wesentlich höher.
Innerhalb eines Tages wurden in Nordrhein-Westfalen 3.507 neue Corona-Fälle registriert. Es gab 13 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19.
06.00 Uhr: US-Arzneimittelbehörde befürwortet Biontech-Impfung bei Kindern
Ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich für eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren ausgesprochen. Die Entscheidung ist nicht bindend, die FDA folgt den Fachleuten aber in der Regel.
Eine endgültige Entscheidung der FDA wird noch in dieser Woche erwartet. Im Anschluss muss sich formell auch noch die Gesundheitsbehörde CDC damit befassen. Eine Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder in den USA könnte nach Angaben des Weißen Hauses dann bereits im November starten.
05.30 Uhr: Ärzte verzeichen mehr Videosprechstunden
In der Corona-Krise haben ärztliche Beratungen per Videosprechstunde stark zugenommen. Im ersten Halbjahr 2021 gab es bei Praxen von Ärzten und Psychotherapeuten mehr als 2,25 Millionen solcher digitalen Kontakte, wie eine Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung ergab. Vor der Pandemie waren im ganzen Jahr 2019 keine 4.000 Videosprechstunden abgerechnet worden.
Die größte Nachfrage gab es demnach im April 2020 mit fast 604.000 Videosprechstunden. In den ersten drei Monaten 2021 waren es jeweils mehr als 400.000, seit März gingen die Zahlen wieder etwas zurück.
05.15 Uhr: Verschärfungen für ungeimpfte Australier in Sicht
Das Leben in Australien könnte für Ungeimpfte immer komplizierter werden. In der Metropole Melbourne und dem Rest des Bundesstaats Victoria gilt künftig: Sobald dort 90 Prozent der Bürger vollständig geimpft sind, dürfen Ungeimpfte nur noch Geschäfte betreten, die unverzichtbar fürs tägliche Leben sind – also etwa Supermärkte und Drogerien.
Der Covid-19-Beauftragte der Region, Jeroen Weimar, erklärte am Mittwoch, es werde aber noch einige Wochen dauern, bis diese Regel in Kraft trete. Den Plänen der Regierung zufolge soll am 24. November die 90-Prozent-Marke erreicht sein.
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