Ticker vom Freitag (29.10.2021) zum Nachlesen
Stand: 29.10.2021, 21:29 Uhr
- Biontech für Fünf- bis Elfjährige in USA zugelassen
- 4,6 Millionen Menschen in NRW haben Anspruch auf Booster-Impfung
- Virologe Streeck: Gehen unvorbereitet in Herbst und Winter
- Inzidenz in NRW steigt fast auf 100
- LKA meldet weniger Korruptionsverfahren in Zusammenhang mit Covid
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Biontech für Fünf- bis Elfjährige in USA zugelassen
In den USA können sich jetzt auch Kinder gegen das Coronavirus impfen lassen. Die US-Arzneimittelbehörde hat dem Impfstoff von Biontech/Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Damit kann die Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder in den USA noch im November starten.
Innerhalb der kommenden Tage sollen 15 Millionen Dosen Impfstoff an Kinderärzte, Kliniken und Apotheken ausgeliefert werden. Auch in Europa haben das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder dieser Altersgruppe beantragt.
21.25 Uhr: 4,6 Mio Menschen in NRW haben Anspruch auf Booster-Impfung
Ungefähr 4,6 Millionen Menschen haben in Nordrhein-Westfalen Anspruch auf eine Corona-Auffrischungsimpfung, teilte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittag in einer Pressekonferenz mit.
Die über 70-Jährigen werden deswegen gezielt angeschrieben. Geimpft werde von den niedergelassenen Ärzten, so Laumann. Mobile Impfstationen an "markanten" Stellen sollen aber erhalten bleiben. Die Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigungen empfahlen, sich frühzeitig um einen Termin zu bemühen.
Die Corona-Booster-Impfung könne auch gleichzeitig mit einer Grippeschutzimpfung verabreicht werden. In den Altenheimen hätten bereits 90 Prozent eine Auffrischungsimpfung erhalten, sagte Laumann. Insgesamt gelte das in NRW bislang schon für rund 470 000 Menschen.
20.20: Ungeimpfte und Veranstaltungen: Gericht besiegelt Testpflicht
Ungeimpfte müssen weiterhin für bestimmte Einrichtungen, Veranstaltungen oder Tätigkeiten einen negativen Corona-Test vorlegen. Das hat das Oberverwaltungsgericht in Münster am Freitag entschieden. Der Beschluss kann nicht angefochten werden.
Eine Studentin hatte argumentiert, die Testpflicht grenze Ungeimpfte aus, setze sie wegen der erheblichen Testkosten massiv unter Druck, sich impfen zu lassen, und verstoße gegen das Gleichbehandlungsgebot - Immunisierte müssten sich nicht testen lassen.
Das Gericht verwies darauf, dass man mit Tests Corona-Infektionen entdecken, einem Infizierten den Zutritt zu der jeweiligen Einrichtung verwehren und damit die übrigen Besucher vor einer Infektion schützen könnte. Andere elementare Angebote wie Einkaufen oder Arztbesuche seien weiterhin ohne negativen Testnachweise möglich.
20.08: Kanzleramtschef will harte Corona-Regeln beibehalten
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat kritisiert, dass die drei Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP künftig den Maßnahmenkatalog von Ländern und Kommunen bei der Corona-Bekämpfung deutlich verkleinern wollen. "Ich finde das sehr problematisch, weil eine abschließende Bundesregelung besonders betroffenen Ländern und Regionen die Möglichkeit nimmt, auf eigene Verantwortung weitergehende Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wenn es vor Ort erforderlich ist", sagte der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur Reuters.
SPD, Grüne und FDP wollen mit einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes etwa Lockdowns, Ausgangssperren und Schulschließungen unmöglich machen, halten aber an weniger schwerwiegenden Auflagen wie etwa der Maskenpflicht und Hygienekonzepten fest.
19.55: Umfrage: Große Unternehmen wollen verbindliche 3G-Regel
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen fordern einige Unternehmen auch für Büros und Produktionshallen eine gesetzliche 3G-Regel. Das hat eine Umfrage des "Handelsblatts" unter ausgewählten Dax-Konzernen und großen Familienunternehmen ergeben. So sprachen sich der Energiekonzern RWE, der Autozulieferer Continental und der Wohnungskonzern Vonovia für die Einführung einer verbindlichen 3G-Regel aus.
Damit hätten nur noch Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete Zugang zu Betrieben. Einigen Firmen hätten diese Regelung schon eingeführt, ohne eine gesetzliche Regelung abzuwarten, heißt es in dem Bericht. Manche wenden sogar die strengere 2G-Regel an. Geimpfte und Genesene könnten dann an Meetings in Präsenz oder in Labors ohne Masken zusammenarbeiten.
19.30: Maskenpflicht an Schulen: Laumann will keine Alleingänge
Kommenden Dienstag soll die Maskenpflicht an den Schulen im Unterricht fallen. Angesichts der stark ansteigenden Infektionszahlen gefällt das nicht allen Kommunen. Deswegen hat Krefeld beschlossen, dass an städtischen Schulen weiterhin Maske getragen werden soll. Das müsste Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) aber absegnen. Im WDR hat der Minister erklärt, dass er dazu nicht bereit sei. Seine Begründung: Es gebe keine Auffälligkeiten in Krefeld.
18.56: Maskenverweigerin schlägt und beißt Supermarkt-Mitarbeiterin
Eine 47-Jährige, die keine Maske tragen wollte und deswegen aus einem Supermarkt in Bad Salzuflen geworfen werden sollte, hat nach einer Mitarbeiterin geschlagen und ihr in die Hand gebissen. Anschließend floh sie in ein Geschäft in der Nähe, wo die Polizei sie aufgriff. Da die Frau sich auch gegen die Polizisten wehrte und einen psychisch instabilen Eindruck machte, wurde sie in eine psychiatrische Klinik gebracht.
18.45: Bei der Bundeswehr wohl ein Viertel ungeimpft
Etwa ein Viertel der Bundeswehr-Soldatinnen und -Soldaten sind laut einem Bericht des "Spiegel" noch ungeimpft. Dem Magazin zufolge wurden an die 180.000 Angehörigen der Streitkräfte bislang knapp 275.000 Dosen verimpft. Wenn von zwei Impfdosen für einen vollständigen Schutz ausgegangen werde, ergebe sich daraus eine Quote von etwa 74 Prozent. Damit liegt die Bundeswehr dem Magazin zufolge knapp über dem Durchschnittswert der 18- bis 59-Jährigen in der Gesamtbevölkerung.
Bislang wurden dem Bericht zufolge mehr als 8.000 Infektionen von Soldatinnen und Soldaten mit dem Coronavirus registriert. Wegen der Kasernierung und der gemeinsamen Teilnahme der Soldatinnen und Soldaten an Übungen wird von einem erhöhten Ansteckungsrisiko in der Truppe ausgegangen.
17.15: Corona-Ausbruch in Ibbenbürener Flüchtlingsunterkunft
In der Zentralen Unterbringungs-Einrichtung für Flüchtlinge in Ibbenbüren sind 64 der 560 Bewohner an Corona erkrankt. Den Behörden zufolge handelt es sich damit um einen größeren regionalen Ausbruch, den es in den anderen Einrichtungen in Schöppingen oder Dorsten nicht gebe. 300 Menschen sind jetzt in Quarantäne, eine Belastung vor allem für die Kinder. Die Situation sei angespannt, sagen die Behörden. Die gute Nachricht: Unter den Erkrankten gibt es fast nur milde Krankheitsverläufe.
14.15 Uhr: Coronaschutzverordnung wird fast unverändert verlängert
Die Coronaschutzverordnung, die am heutigen Freitag ausläuft, werde "genauso verlängert", sagt Laumann bei dem Pressebriefing weiter. Einzige Erweiterung: Auf Messen kann ab jetzt bei einem Abstand von 1,5 Metern die Maske abgesetzt werden.
Maskenpflicht bliebt dort erhalten, wo sie bislang auch galt. Im Schulunterricht besteht allerdings am Platz keine Maskenpflicht mehr. Dort wird aber die Zahl der Testungen pro Woche von zwei auf drei erhöht.
Diese Entscheidung sei das Ergebnis einer "Gesamtabwägung" gewesen: Zum einen das "Sicherheitskonzept" durch die zusätzlichen Tests bis mindestens Weihnachten. Zum anderen habe man berücksichtigen müssen, dass die Maske besonders bei kleineren Kindern massive Probleme verursacht habe. In den Kinderpsychiatrien sei die Lage derzeit ziemlich angespannt, was zum Teil vermutlich auch auf die Pandemiesituation zurückzuführen sei.
Schließlich weist Laumann aber auch darauf hin, dass es kein "Verbot" gebe, eine Maske im Unterricht zu tragen.
12.15: Virologe Streeck: "Gehen erneut unvorbereitet in Herbst und Winter"
Deutschland ist aus Sicht des Virologen Hendrik Streeck unzureichend für die nächsten Pandemiemonate gewappnet. "Wir gehen leider erneut sehr unvorbereitet in Herbst und Winter", sagte der Direktor des Virologie-Instituts der Universität Bonn der dpa. "Entspannt sehe ich das nicht: Die Kapazitäten auf Intensivstationen sind reduziert, wir können gegebenenfalls auch wieder mit einer Grippewelle rechnen, wir haben keine gute Erfassung des Infektionsgeschehens, aber wieder eine höhere Mobilität." Mit dem breiten Angebot kostenloser Schnelltests habe es ein gutes Standbein zum Erkennen von Infektionen gegeben, betonte Streeck. Nun darauf zu verzichten, halte er für falsch. "Den Rat zur Impfung kann man nicht oft genug geben."
Auch die berichteten Ansteckungen bei Geimpften seien kein Argument dagegen. "Das Ziel bei der Impfstoffentwicklung war nicht in erster Linie, eine Immunantwort auszulösen, die vor jeglicher Infektion schützt. Es ging immer im Kern um den Schutz vor schweren Verläufen." Wegen sogenannter Durchbruchinfektionen könne man keinesfalls von einem Versagen der Impfstoffe sprechen.
Eine Ausweitung des Angebots von Drittimpfungen auf die breite Bevölkerung hält Streeck derzeit nicht für nötig. "Booster sind sinnvoll für die Gruppen, denen dies bereits empfohlen wird", also etwa Immungeschwächten und Menschen ab 70. "Alle anderen sind nach der Zweitimpfung in der Regel sehr gut vor einem schweren Verlauf geschützt. Wichtiger als Auffrischungen bei ihnen ist das Schließen der Impflücken bei den über 60-Jährigen." Auch würden die Impfdosen in anderen Ländern dringlicher benötigt.
12.09 Uhr: Essener Zombiewalk findet an Halloween statt
Der Zombiewalk in Essen zu Halloween findet nach einer pandemiebedingten Pause 2020 diesmal wieder statt. "Es ist jetzt aber eine Halloween-Parade für jedermann", sagte ein Sprecher der Essener Marketinggesellschaft heute auf Anfrage der dpa. Das Event solle familientauglicher werden.
Für Sonntag hofft der private Veranstalter nach Angaben der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" auf 1.000 Teilnehmer. Die Marketinggesellschaft unterstützt den Veranstalter organisatorisch. Die Parade beginnt mit Einbruch der Dunkelheit um 18 Uhr und soll durch die Innenstadt führen. Normalerweise kommen zum Zombiewalk Scharen von schaurig kostümierten "Untoten". Im vergangenen Jahr hatte die Stadt an den Veranstalter appelliert, wegen der Infektionsgefahr zu verzichten.
11.02 Uhr: Kölner Jecken lassen nur Geimpfte und Genesene auf die Bühne
Im Kölner Karneval gilt in der kommenden Session die 2G-Regel auf der Bühne. Alle Künstler müssten geimpft oder genesen sein, sagte heute ein Sprecher des Festkomitees Kölner Karneval. Für die Zuschauer gelte bei Saalveranstaltungen mindestens 3G-Plus, das heißt, man muss entweder geimpft, genesen oder mit PCR-Test getestet sein. Der einzelne Veranstalter könne aber immer darüber hinausgehen und 2G festlegen. Für die Künstler, die an einem Abend meist bei unterschiedlichen Veranstaltungen aufträten, sei es deshalb praktisch gar nicht machbar, nicht geimpft oder genesen zu sein, sagte der Sprecher des Festkomitees. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" hatte berichtet. Im Düsseldorfer Karneval gilt bei Saalveranstaltungen generell 2G.
10.21 Uhr: Ein Fünftel der Deutschen für strengere Corona-Regeln
Ein Fünftel der Deutschen ist offenbar dafür, dass die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ergriffenen Maßnahmen wieder verschärft werden. Das geht aus den Ergebnissen des ZDF-Politbarometers hervor, die heute veröffentlicht wurden. Demnach hält zwar die klare Mehrheit von 59 Prozent der Befragten die geltenden Corona-Maßnahmen für "gerade richtig". 20 Prozent sprachen sich aber für strengere Regeln aus. Anfang Oktober waren es nur 13 Prozent.
Gleichzeitig sank auch die Zahl der Befragten, die die Maßnahmen für übertrieben halten, um drei Prozentpunkte von 21 auf 18. Hintergrund könnte sein, dass eine wachsende Zahl der Deutschen seine Gesundheit wegen des deutlichen Anstiegs der Corona-Neuinfektionen gefährdet sieht. Waren es Anfang Oktober 31 Prozent, so sind es inzwischen 47 Prozent.
09.50 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt weiter. Nach Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt sie heute bundesweit bei 139,2. Gestern betrug der Wert noch 130,2, vor einer Woche lag er bei 95,1. Demnach meldeten die Gesundheitsämter dem RKI 24.668 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden. 121 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.
Und auch in NRW ist die Inzidenz erneut deutlich gestiegen: Von gestern 91,7 auf 99,7. Die NRW-Gesundheitsämter meldeten 3.828 Neuinfektionen und zwölf Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19.
08.10 Uhr: 3,4 Prozent der Gestorbenen 2020 erlagen dem Coronavirus
3,4 Prozent der Menschen, die im Jahr 2020 in NRW verstarben, erlagen dem Coronavirus, wie das Statistische Landesamt IT.NRW heute in Düsseldorf mitteilte. Demnach starben im vergangenen Jahr 7.295 Menschen an Covid-19. Der Großteil von ihnen verlor in der zweiten Welle im November und Dezember sein Leben. Weitere 1.741 Menschen starben nach Angaben von IT.NRW zufolge mit Covid als Begleiterkrankung - die Todesursache war aber eine andere.
Insgesamt sind im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen 214.313 Menschen gestorben. Das sind 3,8 Prozent mehr als im Jahr 2019.
06.40 Uhr: Neue Corona-Schutzverordnung sieht Lockerungen für Messen vor
Die von der Pandemie schwer gebeutelte Messewirtschaft kann sich über eine leichte Lockerung der Corona-Regeln freuen. Wie aus einer gestern Abend publizierten Fassung des Regelwerks für Nordrhein-Westfalen hervorgeht, ist bei Verkaufs- oder Beratungsgesprächen auf Messen und Kongressen keine Maskenpflicht mehr vorgeschrieben. Bedingung hierfür ist allerdings, dass alle Beteiligten immunisiert oder getestet sind - Stichwort 3G-Regel - und einen Abstand von 1,5 Metern einhalten. In der alten Fassung war diese Ausnahmeregelung noch nicht enthalten. Die neue Version der Coronaschutzverordnung des Landes ist ab Freitag gültig.
NRW-Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) informiert heute um 13.30 Uhr über Maßnahmen und die neue Schutzverordnung. Die Pressekonferenz können Sie hier im Ticker auf WDR.de und in der App WDR aktuell live verfolgen.
06.25 Uhr: LKA meldet nur wenige Korruptionsverfahren in NRW wegen Corona
Im vergangenen Jahr hat es in NRW nur "wenige Einzelfälle" von Korruption im Zusammenhang mit der Pandemie gegeben. Das bilanziert das Landeskriminalamt (LKA) in seinem Lagebild Korruption. Insgesamt gab es laut LKA im vergangenen Jahr 208 Korruptionsverfahren. Ein Drittel weniger als im Jahr zuvor. Allerdings nur ein statistisches Phänomen: 2019 war die Summe durch zwei Großverfahren besonders hoch, die danach abgeschlossen wurden. Der gemeldete Schaden durch Korruption lag 2020 demnach bei 9,8 Millionen Euro.
Insgesamt gehen die Ermittler davon aus, dass es ein hohes Dunkelfeld gibt. Sie bauen vor allem auf "Whistleblower", die sich künftig auch anonym übers Internet melden könnten. Die Einrichtung eines entsprechenden Hinweisgeberportals werde gerade geprüft, so das LKA.
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