Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Kritik an Corona-Kurs der Ampel-Parteien
Am Corona-Kurs der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP entzündet sich massive Kritik, insbesondere am geplanten Auslaufen der Epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Die grüne Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher aus Brandenburg und ihre Amts- und Partei-Kollegen aus Baden-Württemberg und Hessen, Manfred Lucha und Kai Klose, fordern die Verlängerung des Corona-Notstands.
"Angesichts der derzeitigen Infektionsdynamik und der Belastung der Krankenhäuser, die in einigen Regionen bereits kurz vor der absoluten Überlastung stehen, sollte die Epidemische Lage von nationaler Tragweite verlängert werden", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Wenn sich dafür keine Mehrheit im Bundestag findet, brauchen wir Länder gesetzliche Möglichkeiten, um im Notfall weitergehende Maßnahmen beschließen zu können", fordern die drei Grünen.
Unterdessen hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion der SPD Vorschläge zur Überarbeitung des Infektionsschutzgesetzes geschickt. Die Unionsfraktion fordere unter anderem, den Ländern die Möglichkeit für flexible Maßnahmen an die Hand zu geben, hieß es aus Unionskreisen.
17.27 Uhr: Ampel-Parteien wollen Aufschluss über Impfquote von Intensivpatienten
Die mögliche Koalition aus SPD, Grünen und FDP will genauere Daten dazu, wie viele Corona-Intensivpatienten bereits gegen das Virus geimpft sind. Dazu soll nach dem Willen der drei Ampel-Parteien das Intensivregister angepasst werden. Das sagte der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
"Bislang fehlen schlicht Daten", ergänzte er und sprach von einem sogenannten "Underreporting" auf Intensivstationen. Er gehe davon aus, dass die Umstellung auf tagesgenaue Angaben bis Ende des Jahres umgesetzt sein werde.
17.14 Uhr: Österreich - Krisentreffen über Lockdown für Ungeimpfte
Österreich will den geplanten Lockdown für Ungeimpfte nach derzeitigen Plänen bereits am Sonntag um Mitternacht in Kraft setzen. Er soll vorerst bis zum 24. November gelten. Das geht aus einem Entwurf der Verordnung hervor, die die Nachrichtenagentur APA heute einsehen konnte. Die Maßnahmen seien nötig zur "Verhinderung eines Zusammenbruchs der medizinischen Versorgung".
Morgen kommen die Länderchefs zusammen, um über den Entwurf zu beraten. Im Vorfeld zeichnete sich eine breite Zustimmung ab. Nach dem Entwurf dürfen Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, ihre Wohnungen im ganzen Land nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Dazu gehören notwendige Besorgungen, der Weg zur Arbeit, Ausgänge zur körperlichen und psychischen Erholung und zur "Befriedigung religiöser Grundbedürfnisse". Für Kinder unter zwölf Jahren soll das nicht gelten.
16.37 Uhr: Teils großer Andrang bei Corona-Impfzentren
Dem rasanten Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen folgt mancherorts in Deutschland ein großer Andrang bei den Impfangeboten. In Bayern mussten Impfwillige heute aufgrund der hohen Nachfrage mit langen Wartezeiten rechnen. In Augsburg appellierte die Stadt bereits am Vormittag an die Bürgerinnen und Bürger, das Impfzentrum ohne Termin nicht mehr aufzusuchen. Auch in München hatten Impfzentrum und Impfstationen mit dem großen Andrang zu kämpfen.
Wegen der hohen Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen war auch an den Thüringer Impfstellen viel los. Bei der Impfstation der Stadt Magdeburg in Sachsen-Anhalt sah es ähnlich aus. Seit einer Woche werde dem Impfpunkt "die Bude eingerannt", sagte Impfkoordinator Dennis Brandt.
15.44 Uhr: Lage in den Kliniken spitzt sich zu
Aufgrund der stark steigenden Corona-Infektionszahlen spitzt sich die Lage in den Kliniken im Süden und Osten Deutschlands zu. In Bayern und Baden-Württemberg würden bereits "täglich Verlegungen zwischen Krankenhäusern zum Ausgleich und zum Erhalt der Funktionsfähigkeit durchgeführt", berichteten die Zeitungen der "Funke Mediengruppe".
In Bayern seien Patienten zum Teil rund 400 Kilometer weit aus dem südöstlichen Landesteil nach Würzburg im Norden verlegt worden. In Baden-Württemberg sei erwogen worden, Patienten über 700 Kilometer nach Schleswig-Holstein zu verlegen. Auch die Lage in Sachsen und Thüringen sei alarmierend.
15.28 Uhr: Kubicki will keinen erhöhten Druck auf Ungeimpfte
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki spricht sich gegen erhöhten Druck auf Ungeimpfte aus. Das bringe nichts, sagte er dem "Spiegel". In einem Rechtsstaat müsse alles verhältnismäßig bleiben: "Wenn auch von Geimpften ein Infektionsrisiko ausgeht, dürfen Sie Ungeimpfte nicht schlechter stellen. Es geht infektionsrechtlich um Gefahrenabwehr, nicht um Erziehung zum angeblich besseren Menschen." Er degradiere Ungeimpfte nicht zu Menschen zweiter Klasse und erkläre auch nicht, sie seien schuld an der Pandemie.
15.04 Uhr: Neues Tageshoch an Corona-Toten in Russland
Russland hat heute ein neues Tageshoch bei der Zahl der Corona-Toten verzeichnet. 1.241 Menschen seien binnen eines Tages an dem Virus gestorben, erklärte die zuständige Taskforce. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen lag demnach bei 39.256. Die Gesamtzahl der Infizierten seit Beginn der Pandemie überstieg die Marke von neun Millionen.
14.45 Uhr: Merkel warnt vor "sehr schwierigen Wochen"
Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eindringlich vor der Corona-Pandemie gewarnt und die Menschen abermals zum Impfen aufgerufen. "Es sind sehr schwierige Wochen, die vor uns liegen", sagte sie in ihrem heute veröffentlichten Video-Podcast. Vor einem Jahr sei man in einer ähnlich ernsten Lage gewesen, doch nun gebe es Impfstoffe. "Wir müssen nur zugreifen, schnell zugreifen. Ich bitte Sie: Machen Sie mit, und versuchen Sie, auch Verwandte und Freunde zu überzeugen."
Merkel wies auch auf die teils dramatische Lage auf den Intensivstationen hin. Angesichts dessen rief sie vor dem Bund-Länder-Treffen am kommenden Donnerstag zu gemeinsamem Handeln auf: "Es hat uns immer geholfen, wenn Bund und Länder vorgehen und sich zu einheitlichen Regeln verpflichten."
14.41 Uhr: Niederlande - Corona überschattet Ankunft des Nikolaus
Zum zweiten Mal in Folge ist die traditionelle Ankunft des Nikolaus in den Niederlanden von Corona beeinträchtigt worden. Die Begrüßungszeremonie für den Sinterklaas, wie der Heilige mit dem weißen Rauschebart und dem roten Bischofsmantel dort genannt wird, musste ohne den sonst üblichen Besucheransturm stattfinden. Nur einige Kinder sowie die Bürgermeister mehrerer Städte durften ihn vor seinem zeitweiligen Amtssitz empfangen, dem Palais Soestdijk - ein Schloss in der Gemeinde Baarn. Bis zur großen Bescherung am 5. Dezember sind mehrere lokale Sinterklaas-Veranstaltungen unter Einhaltung von Corona-Schutzvorschriften geplant.
14.07 Uhr: Peter Maffay positioniert sich zum Thema Impfen
Sänger Peter Maffay (72) hat zum Impfen gegen das Coronavirus eine klare Meinung. Nach seinem Gefühl werde in der Politik durchaus mit Angst gearbeitet, um Ziele zu erreichen und Weichen zu stellen. "Das ist für die Gesellschaft auf jeden Fall schwierig", sagte er der "Berliner Zeitung". "Ich habe zum Thema Impfen aber eine sehr klare Position: Ich bin Musiker, ich gehe unter Menschen. Wenn ich nicht geimpft bin, gefährde ich diese Menschen."
13.33 Uhr: Bad Honnef sagt Karnevals-Auftakt ab
Vor dem Hintergrund der hitzigen Debatte um Karnevalsfeiern mitten in der vierten Corona-Welle hat das Festkomitee in Bad Honnef bei Bonn seine für heute geplante Sessionseröffnung kurzfristig abgesagt. "Wir sind alle Herzblut-Karnevalisten - aber die Corona-Zahlen explodieren ohne Ende. Und die Vernunft hat einfach gesagt, das macht keinen Sinn", sagte der 1. Vorsitzende, Stefan Jungheim. Die Sicherheit und Gesundheit der Karnevalisten - vor allem der Kinder - gingen vor.
Nach dem bundesweiten Karnevalsauftakt am 11.11. hatten vor allem Bilder und Videos aus Köln von eng gedrängten Menschenmassen zu kritischen Kommentaren geführt.
12.32 Uhr: 2G im Hörsaal - Uni Erlangen löst Debatte aus
Die Universität Erlangen-Nürnberg hat mit ihrer Entscheidung, nur noch genesene und geimpfte Studierende in den Hörsaal zu lassen, eine Debatte ausgelöst. "Was sind das denn für Zustände nun? Sie diskriminieren ungeimpfte Studenten und verweigern ihnen das Präsenzstudium? Sie haben einen gewaltigen Shitstorm verdient", schrieb eine nach eigenen Angaben ehemalige Studentin auf Twitter.
Andere begrüßten die Entscheidung: "Konsequent und vernünftig: 2G ist ein deutliches Zeichen - Glückwunsch zu dieser Entscheidung!" Nach Angaben der bayerischen Universitätenkonferenz ist es derzeit "noch nicht konkret geplant, das 2G-Konzept auf weitere Universitäten zu übertragen". Gleichwohl würden entsprechende Überlegungen angestellt und die Voraussetzungen dafür geprüft.
12.15 Uhr: Panik nach Corona-Kontrolle in Diskothek
Zu einer Panik mit Verletzten ist es in der Nacht zu heute in einer Diskothek im niedersächsischen Friesoythe gekommen. Mitarbeiter des Landkreises Cloppenburg ließen die Disco um kurz vor Mitternacht räumen, weil viele Gäste ohne Kontrolle ihres Impfstatus Einlass erhalten hatten, teilte die Polizei mit.
Zudem waren zu viele Besucher eingelassen worden. Bei der Räumung, die bis 4 Uhr morgens dauerte, kam es zu großem Gedränge. Einige Gäste gerieten in Panik, wurden ohnmächtig oder hyperventilierten.
9 Uhr: 35 Wissenschaftler fordern Umsteuern in Corona-Politik
35 führende Mediziner und andere Fachleute aus ganz Deutschland haben die Regierungen von Bund und Ländern zu einem Umsteuern in der Corona-Politik aufgefordert. Statt mit "passivem Abwarten" die Verantwortung für ein Brechen der vierten Welle zunehmend "in den Ermessensspielraum jedes einzelnen Menschen zu verlagern", müsse die Politik endlich "ihrer Verantwortung umfassend gerecht werden", schreiben die Forscher und Forscherinnen in einem dreiseitigen Aufruf, den der "Kölner Stadt-Anzeiger" und das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" heute veröffentlichten.
"Jeder Tag des Abwartens kostet Menschenleben", heißt es in dem Text unter Federführung des Kölner Internisten Michael Hallek und der Braunschweiger Virologin Melanie Brinkmann.
"Wir empfinden eine tiefe Enttäuschung über die Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und über den wiederholt nachlässigen Umgang mit dem Wohlergehen der Menschen, die auf den Schutz des Staates angewiesen sind." Die Forscher fordern die Einrichtung eines nationalen Krisenstabs mit Fachleuten aus Virologie, Medizin und öffentlicher Gesundheit, aber auch Praktikern mit Leitungserfahrung, etwa aus Kliniken oder Unternehmen.
8.15 Uhr: Österreicher impfen erstmals Kinder unter zwölf Jahren
In Wien sollen ab Montag auch Kinder ab fünf Jahren in einer eigens für diese Altersgruppe eingerichteten Impfstraße geimpft werden. In einer Pilotphase für das Kinderimpfen können zunächst rund 200 Fünf- bis Elf-Jährige pro Tag geimpft werden. Diese geringe Zahl an Impfungen sei auch den ausführlichen und gründlichen fachärztlichen Aufklärungsgesprächen mit den Eltern und den Kindern geschuldet schreibt die Stadt in einer Mitteilung. "Diese Impfkapazität wird nach der Pilotphase ausgeweitet werden."
7.38 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 277
Die Corona-Inzidenz in Deutschland ist weiter gestiegen, sie hat mit 277 einen neuen Höchstwert erreicht. Gestern lag sie noch bei rund 264. Das Robert Koch-Institut meldet etwas über 45.000 neue Positiv-Tests - 11.000 mehr als vor einer Woche. In NRW steigt die Inzidenz weniger schnell und liegt jetzt bei 159.
7.00 Uhr: Bürgertests sind jetzt wieder kostenlos
Ab heute gibt es wieder kostenlose Corona Bürgertests. Gesundheitsminister Spahn hat gestern eine entsprechende Verordnung unterzeichnet, die heute in Kraft tritt. Damit kann sich jeder wieder einmal pro Woche kostenlos in einem Testzentrum auf Corona testen lassen. Vorhandene Teststellen können ihre Arbeit fortsetzen, zusätzlich können die Bundesländer weitere Testzentren beantragen. Das NRW Gesundheitsministerium geht davon aus, dass viele geschlossene Teststellen deshalb bald wieder eröffnen.
6.45 Uhr: Teil-Lockdown in den Niederlanden
In den Niederlanden gelten von heute an wieder verschärfte Corona-Maßnahmen. Die Regierung setzte vorerst für die nächsten drei Wochen strengere Schließzeiten und Kontaktbeschränkungen in Kraft. Restaurants, Cafés aber auch Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Supermärkte und Drogerien müssen pünktlich um 20 Uhr schließen.
Sportveranstaltungen sind ab sofort nur noch ohne Publikum erlaubt - das gilt auch für das WM-Qualifikationsspiel. Die Regierung empfiehlt, im Homeoffice zu arbeiten und Zuhause nicht mehr als vier Besucher pro Tag zu empfangen.
Die Niederlande hatten bereits vor Wochen die Coronamaßnahmen beendet. Die Impfquote liegt bei Erwachsenen bei 85 Prozent. Auf den Intensivstationen liegen vor allem ungeimpfte Corona-Patienten.
05.39 Uhr: Frankreich verschärft Einreisebedingungen für Ungeimpfte aus Deutschland
Frankreich verschärft die Einreisebedingungen für Ungeimpfte aus Deutschland: Sie brauchen ab heute an einen negativen Corona-Test, der höchstens 24 Stunden alt ist - statt bisher 72 Stunden. Ausnahmen gibt es für Kinder unter 12, für Anwohner der Grenzregionen und für Berufspendler.