Der Ticker von Donnerstag (25.11.2021) zum Nachlesen

Stand: 25.11.2021, 21:26 Uhr

  • Corona-Patienten werden nach dem "Kleeblatt"-Konzept verlegt
  • Ärzteverbände laufen gegen Test-Regelung in Praxen Sturm - Minister reagieren
  • Merkel fordert mehr Kontaktbeschränkungen
  • EMA empfiehlt Impfung für Kinder ab fünf Jahren
  • Mehr als 100.000 Corona-Tote in Deutschland
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Corona-Intensivpatienten werden verlegt - Druck auf Stationen wächst

Angesichts der zunehmenden Überlastung von Intensivstationen in Corona-Hotspots kommt die Verlegung von Covid-19-Patienten in andere Bundesländer auf Touren. Aus Thüringen wurden am Donnerstag Corona-Intensivpatienten auf Grundlage des sogenannten Kleeblatt-Konzepts nach Niedersachsen gebracht. Thüringen zählt mit Bayern und Sachsen zu den am stärksten von der vierten Corona-Welle betroffenen Bundesländern.

Die Bundeswehr bereitet ab morgen auch Flüge von Bayern nach NRW vor. Auf dem Tisch liegen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Planungen, die einen Lufttransport vom bayrischen Flughafen Memmingen zum Flughafen Münster-Osnabrück vorsehen.

Mit dem Kleeblatt-System sollen Covid-19-Patienten bundesweit verteilt werden können, wenn in einzelnen Regionen der Kollaps von Krankenhäusern droht. Das Konzept war im Frühjahr 2020 unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle ins Leben gerufen worden.

21.12 Uhr: Merkel fordert mehr Kontaktbeschränkungen

Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel hält die ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Welle der Corona-Pandemie für unzureichend. "Wir brauchen mehr Beschränkungen von Kontakten", sagte die CDU-Politikerin. Sie wollte sich nicht hinsichtlich der aus einigen Ländern kommenden Forderung festlegen, die für den 9. Dezember geplanten weiteren Beratungen der Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung vorzuziehen. "Inwieweit neue Termine gefunden werden, das hängt auch von den Bundesländern ab", so Merkel.

Sie befürworte aber zusätzliche Corona-Maßnahmen. Deutschland befinde sich in einer Phase des exponentiellen Anstiegs der Coronavirus-Fälle, sagte sie. Jeder Tag zähle, wenn es darum gehe, soziale Distanzierungsmaßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. "Die Situation ist so ernst, weil wir ein exponentielles Wachstum haben", sagte sie. "Und die Menschen, die heute krank werden, sind diejenigen, die in 10 bis 14 Tagen auf der Intensivstation liegen werden.... Jeder Tag zählt."

20.52 Uhr: RKI: Zahl der Corona-Ausbrüche in Schulen steigt

In Schulen kommt es derzeit wieder deutlich häufiger zu Corona-Ausbrüchen. Das geht aus dem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts hervor. "Nach einem kurzzeitigen Rückgang während der Herbstferien wird jetzt ein sehr rascher Anstieg beobachtet." Demnach seien zuletzt innerhalb von vier Wochen 1.265 Ausbrüche gemeldet worden, hieß es. Allerdings seien die letzten zwei Wochen noch nicht bewertbar.

Jüngere Schüler trifft es dabei im Schnitt öfter als ältere. Aktuell liege die Zahl der Ausbrüche an Schulen "sehr deutlich" über dem Höchstniveau der zweiten Welle. Anfang November seien etwa drei Mal mehr Ausbrüche pro Woche übermittelt worden als im Vorjahr zu dieser Zeit. "Bei der zugenommenen Ausbruchshäufigkeit spielen vermutlich die leichtere Übertragbarkeit der Delta-Variante und auch die ausgeweiteten Testaktivitäten eine Rolle, wobei Infektionen, auch asymptomatische, frühzeitig erkannt werden."

20.30 Uhr: Tschechien ruft nationalen Notstand aus

Tschechien ruft wegen stark steigender Corona-Zahlen erneut den Notstand für die kommenden 30 Tage aus. Das gab der geschäftsführende Ministerpräsident Andrej Babis nach einer Meldung der Agentur CTK in Prag bekannt. Damit kann die Regierung Einschränkungen des öffentlichen Lebens anordnen.

Bisher sind das Sperrstunden für Restaurants, Bars und Clubs. Diese müssten Regierung ab Freitag (26.11.) bereits um 22.00 Uhr schließen, erklärt die Regierung. Zu Kultur- und Sportveranstaltungen dürften zudem nur noch maximal 1.000 Besucher kommen, die auch geimpft sein müssten. Bei anderen Veranstaltungen würden maximal 100 Besucher erlaubt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt landesweit bei 1.097 je 100.000 Einwohner. Knapp 6,3 Millionen der 10,7 Millionen Tschechen sind vollständig geimpft.

Tschechiens Präsident Milos Zeman muss derweil nach einem positiven Corona-Test ins Krankenhaus. Der 77-Jährige werde dort behandelt, sein Arbeitsprogramm sei ausgesetzt, teilt sein Büro mit. Der Präsident war erst wenige Stunden zuvor wegen einer anderen Behandlung aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Zeman sollte eigentlich am (morgigen) Freitag den bisherigen Oppositionsführer Petr Fiala zum neuen Ministerpräsidenten ernennen. Die Ernennung wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

20.05 Uhr: Neue Corona-Beschränkungen in Portugal

Die portugiesische Regierung führt trotz einer hohen Impfquote und im europäischen Vergleich niedrigen Infektionszahlen wieder Corona-Beschränkungen ein. Unter anderem soll demnach ab dem 1. Dezember das Maskentragen in Innenräumen wieder Pflicht sein. Für den Eintritt in Restaurants, Kinos und Hotels gilt dann die 2G-Regel. Auch vollständig Geimpfte müssen sich zudem zusätzlich testen lassen, wenn sie etwa in Altenheime, Bars oder Nachtclubs gehen.

Man müsse auf den jüngsten Anstieg bei den Neuinfektionen reagieren, vor allem auch mit Blick auf die Lage in anderen europäischen Ländern, sagte Ministerpräsident António Costa. Portugal gehört zu den Ländern mit der weltweit höchsten Impfquote: Knapp 87,8 % sind bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

19.15 Uhr Bundesärztekammer: Impfen ist Sache der Ärzte

Impfungen sollten nach wie vor von Ärzten durchgeführt werden. Das sagte Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, in der "Aktuellen Stunde" des WDR. Er sieht bislang keine Notwendigkeit, Apotheken oder andere Einrichtungen in die Impfkampagne einzubeziehen. Es sei eine falsche Einschätzung, dass Impfen "nur ein Piks" sei. Wenn beispielsweise eine allergische Reaktion nach der Impfung auftreten sollte, müsse ein Arzt einschreiten können.

Reinhardt empfiehlt, dass zunächst Kliniken und Betriebsärzte wieder impfen sollten. Er findet, es sei auch vertretbar, wenn Menschen für ihre Booster-Impfung zwei bis drei Stunden anstehen müssten. Die Infrastruktur sei gar nicht das Problem. Es fehle an Impfbereitschaft. Man müsse eine intelligentere Impfkampagne fahren, damit sich mehr Menschen die Erstimpfung geben lassen.  

17.25 Uhr: Klinikverband gegen Beteiligung Ungeimpfter an Behandlungskosten

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist dagegen, dass ungeimpfte Covid-Patienten künftig an den Kosten ihrer Behandlung beteiligt sind. "Bei allem Ärger und Unverständnis für die mangelnde Solidarität von Impfverweigerern sollten wir jetzt einen klaren Kopf behalten", sagte DGK-Präsident Gerald Gaß dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Der Finanzierung des Gesundheitssystems läge aus gutem Grund kein Schuldprinzip zugrunde. Demnach hätten auch Menschen, die hohe gesundheitliche Risiken eingingen, Anspruch auf „die bestmögliche Versorgung“.

16.45 Uhr: Tägliche Testpflicht für geimpftes medizinisches Personal wird ausgesetzt

Nach scharfer Kritik wird die im neuen Infektionsschutzgesetz geforderte Testpflicht für geimpftes oder genesenes Personal in medizinischen Einrichtungen gelockert. Zwei Selbsttest pro Woche seien demnach ausreichend. Die Gesundheitsminister der Länder einigten sich darauf, dass die die tägliche Testung bei vollständig immunisierten Beschäftigten "zu unzumutbaren Belastungen" führe.

16.39 Uhr: Ärzte laufen gegen Testregelung in Praxen Sturm: Gesundheitsminister fordern Aussetzung

Nach massiven Protesten gegen eine neue Corona-Test-Regelung in Arztpraxen hat die Gesundheitsministerkonferenz den Bundestag aufgefordert, das Infektionsschutzgesetz zu novellieren und die Regelung sofort auszusetzen. Nach der Regelung sind Arztpraxen verpflichtet, jeden Tag sämtliche Beschäftigte einer Praxis - auch Geimpfte - sowie sämtliche Besucher:innen (nicht Patienten oder Patientinnen) zu testen und parallel umfangreiche Dokumentationen an die Gesundheitsämter zu verfassen. Verstöße sollten mit einem Bußgeld von bis zu 25.000 Euro geahndet werden.

Die ärztlichen Branchenverbände und Zahnärzte und Zahnärztinnen waren heute gegen diese Regelung Sturm gelaufen. Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) sagte: "Bei dieser wirklichkeitsfremden Regelung kann man nur fassungslos den Kopf schütteln. Während Patientinnen und Patienten völlig unabhängig davon ob sie geimpft oder ungeimpft sind, ohne Vorlage eines Testes in der Praxis behandelt werden müssen, sollen wir alle in einer Praxis Tätigen, auch wenn sie geimpft und geboostert sind sowie alle Besucher einer Praxis täglich testen und umfangreiche Dokumentationen erstellen."

16.35 Uhr: Köln sieht keinen belegbaren Einfluss von Karneval auf Corona-Infektionslage

Die Stadt Köln hat eigenen Angaben zufolge keinen signifikanten Einfluss der Feiern zum Karnevalsauftakt am 11.11. auf die allgemeine Entwicklung der Corona-Infektionen festgestellt. Für die Bewertung habe man die Inzidenzverläufe Köln mit denen anderer Städte verglichen. "Die Daten belegen nicht, dass durch die Feierlichkeiten eine andere Dynamik in der Infektionsausbreitung entstanden ist", teilte die Stadt mit.

16.20 Uhr: Düsseldorfer Oberbürgermeister für Rückkehr zu Maskenpflicht an Schulen

Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller spricht sich für eine Rückkehr zur Maskenpflicht an Schulen aus. Aus seiner Sicht sei es ein Fehler, diese Maßnahme an Schulen frühzeitig aufzuheben. In Düsseldorf liegt die Inzidenz bei 320,4 am Donnerstag. In den Schulen sei die Inzidenz sogar noch bedeutend höher.

16.10 Uhr: Israel fürchtet fünfte Corona-Welle

Israel steht nach Einschätzung des nationalen Corona-Beauftragten Salmans Sarka am Beginn einer neuen Infektionswelle. Der jüngste Anstieg der Zahl von Neuinfektionen komme aus seiner Sicht "zu früh und zu schnell", berichtete der Rundfunk.

Im September hatte Israel sich mit mehr als 11.000 neuen Fällen pro Tag auf dem bisherigen Höhepunkt der Corona-Pandemie befunden. Mithilfe von Booster-Impfungen wurden die Infektionszahlen wieder auf durchschnittlich 400 am Tag gesenkt. Damit galt die vierte Corona-Welle als überwunden.

Zuletzt verzeichnete das israelische Gesundheitsministerium aber wieder einen leichten Anstieg der Fallzahlen und des R-Werts, der das Infektionsgeschehen widerspiegelt. Experten führen dies dem Bericht zufolge unter anderem auf die sinkende Immunität von mehr als einer Million Israelis zurück, die ihre zweite Impfdosis vor mehr als sechs Monaten erhielten.

15.30 Uhr: Wegen Gedenktag: Kritik an Ausweichtermin für Düsseldorfer Rosenmontagszug

Im kommenden Jahr soll der Düsseldorfer Rosenmontagszug nicht Rosenmontag stattfinden, sondern am 8. Mai. Allerdings hat der Termin Kritik ausgelöst. An diesem Tag werde in mehreren europäischen Ländern der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht, teilte ein Sprecher des Bündnisses "Düsseldorf stellt sich quer" mit. "Wir hätten uns bei der Wahl des neuen Termins für den Rosenmontagszug mehr Sensibilität bei den Veranstaltern gewünscht." Auch die Linken im Düsseldorfer Stadtrat forderten ein anderes Ausweichdatum.

Das Comitee Düsseldorfer Carneval will an dem genannten Termin festhalten. Die Befreiung vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkriegs sei schließlich ein freudiges Ereignis und kein trauriges, sagte ein Sprecher.

15.01 Uhr: UN sieht Impfpflicht kritisch

Die Vereinten Nationen sehen eine Impfpflicht kritisch. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt sich dafür ein, möglichst viele Menschen weltweit gegen Covid-19 zu impfen. Die Immunisierung gesetzlich vorzuschreiben, empfiehlt sie jedoch nicht. Man wolle "den Nutzen und die Sicherheit der Impfung aufzuzeigen, um eine möglichst große Akzeptanz zu erreichen", sagt WHO-Sprecherin Fadela Chaib.

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hält Aufklärung und Überzeugung bei der Covid-Impfung ebenfalls für die bessere Strategie. Besonders Randgruppen und Impfskeptiker sollten so erreicht werden. 

14.53 Uhr: Neue Virusvariante in Südafrika entdeckt

In Südafrika ist Wissenschaftlern zufolge eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Sie weist "eine sehr hohe Anzahl von Mutationen auf", sagte der Virologe Tulio de Oliveira auf einer Pressekonferenz. Die Wirksamkeit der Vakzine gegen diese Virusvariante sei noch unklar.

Bislang sei die Variante auch in Botswana und Hongkong bei Reisenden aus Südafrika entdeckt worden. Gesundheitsminister Joe Phaahla bezeichnete die Variante als "ernsthaft besorgniserregend" und als Ursache für einen "exponentiellen" Anstieg der gemeldeten Fälle in Südafrika. Die Zahl der täglich gemeldeten Infektionen stieg am Mittwoch auf mehr als 1.200.  Anfang des Monats waren es noch rund 100 Neuansteckungen. 

14.40 Uhr: Keine Eltern-Testpflicht für Besuch beim Kinderarzt

Eltern, die ihren Nachwuchs in Kinder- und Jugendarztpraxen begleiten, brauchen keinen Corona-Testnachweis. Das hat das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium nach erheblicher Verwirrung und Protesten von Kinderärzten klargestellt. Begleitpersonen von Patienten brauchen sich vor dem Zutritt zu einer Praxis oder bei einem Arzt-Besuch nicht auf das Coronavirus testen lassen, sagte eine Sprecherin.

Dagegen dürfen "Arbeitgeber, Beschäftigte und Besucher" Arztpraxen nur betreten, wenn sie getestet sind und das nachweisen. "Vereinzelt wurde daraus bereits eine allgemeine Testpflicht für Begleitpersonen von Patienten und Patientinnen zum Beispiel in Kinderarztpraxen abgeleitet", hieß es. Aber: Begleitpersonen wie Eltern, Erziehungsberechtigte oder auch Betreuer sind behandelten Personen - also Patienten - gleichzusetzen, erläuterte die Sprecherin. Und Patientinnen und Patienten müssen nicht getestet sein, um Zutritt zu den Praxen zu erhalten - das galt auch zuvor schon allgemein als unstrittig.

14.30 Uhr: Maskenpflicht in Kölner Einkaufsstraßen und auf Weihnachtsmärkten

Ab morgen gilt auf den Kölner Weihnachtsmärkten eine Maskenpflicht. Bisher war das nur eine dringende Empfehlung der Veranstalter. Auch in den Einkaufsstraßen in der Innenstadt müssen ab morgen Masken getragen werden. Das hat der Krisenstab der Stadt entschieden.

14.13 Uhr: Mehr als 1,5 Millionen Corona-Tote in Europa

In Europa hat die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie die Schwelle von 1,5 Millionen überschritten. In den 52 Ländern und Territorien des Kontinents, darunter auch Russland, wurden bislang insgesamt 1.500.105 Todesfälle von Corona-Infizierten registriert. Das errechnete die Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben.

Nach Einschätzung der WHO dürfte die Zahl der Todesopfer in Wirklichkeit doppelt bis drei Mal so hoch sein. Innerhalb von Europa ist Russland mit offiziell 269.057 Toten das am schwersten betroffene Land.

13.57 Uhr: EU-Kommission gegen Corona-Reisebeschränkungen

Die EU-Kommission hat den EU-Ländern empfohlen, keine zusätzlichen Reisebeschränkungen für Geimpfte, Genesene oder frisch Getestete einzuführen. Wer ein gültiges EU-Corona-Zertifikat habe, solle "grundsätzlich keinen zusätzlichen Beschränkungen wie Tests oder Quarantäne unterworfen werden, unabhängig vom Abreiseort in der EU", teilte die Behörde mit.

Zudem solle die Gültigkeitsdauer der EU-Impfnachweise beschränkt werden. Man schlage vor, dass diese Zertifikate neun Monate ab der vollständigen Impfung gültig sein sollen, bevor eine Auffrischungsimpfung notwendig werde, so die Vizepräsidentin der EU-Kommission Vera Jourova.

13.52 Uhr: Experten raten zu schärferem Lockdown in den Niederlanden

In den Niederlanden haben Gesundheitsexperten zu einem schärferen Lockdown geraten. Restaurants und Geschäfte, die nicht dem täglichen Bedarf dienen würden, sollten bis 17.00 Uhr geschlossen bleiben, berichteten Medien. Ministerpräsident Mark Rutte wird am Freitag neue Maßnahmen der Regierung vorstellen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Derzeit sind die täglichen Neuinfektionen auf Höchstwerten.

13.21 Uhr: Intensivmediziner für Impfpflicht für alle Erwachsenen

Die Intensivmediziner haben sich für eine Impfpflicht für Erwachsene ausgesprochen. "Es gilt unsere Patienten zu schützen, Menschenleben zu retten und auch unser Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu bewahren", erklärte Gernot Marx. Er ist Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).

Eine Impfpflicht für alle Erwachsenen sei alternativlos, um die Pandemie auch langfristig hinter sich zu lassen. Die Hoffnung auf eine höhere Impfbereitschaft in der Bevölkerung habe sich nicht erfüllt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kliniken und besonders auf den Intensivstationen und in der Notfallmedizin bräuchten aber eine Perspektive. Eine Impfpflicht nur für bestimmte Berufsgruppen, etwa für das Pflegepersonal, lehnt DIVI ab.

13.04 Uhr: EMA empfiehlt Impfung für Kinder ab fünf Jahren

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat den ersten Corona-Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren freigegeben. Die Behörde erteilte der Ausweitung des Präparates von Biontech/Pfizer auf diese Altersgruppe am Donnerstag grünes Licht. Die Dosis für diese Altersgruppe werde geringer sein als für Patienten ab zwölf Jahren. Sie werde aber ebenfalls als zwei Injektionen in den Oberarm im Abstand von drei Wochen verabreicht.

Die EU-Kommission muss noch die europaweite Zulassung erteilen, was aber als Formalie gilt. Maßgeblich in Deutschland ist neben der Zulassung des Impfstoffs eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Das Gremium muss nun über die Corona-Impfung für Kinder beraten. Der Biontech-Impfstoff war am 21. Dezember 2020 als erster von mittlerweile vier Impfstoffen EU-weit zugelassen worden, zunächst für Menschen ab 16 Jahren. Ende Mai wurde die Zulassung auf Kinder ab zwölf erweitert.

12.54 Uhr: RKI-Chef: Auch Apotheken sollen gegen Corona impfen

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, will das Impf-Tempo durch Corona-Impfungen in Apotheken erhöhen. "Wir sind in einer Notlage, und in einer Notlage muss man bestimmte Dinge großzügig gestalten", sagte er am Mittwochabend, und: "Jeder Mann und Maus, der impfen kann, soll jetzt gefälligst impfen. Sonst kriegen wir diese Krise nicht in den Griff."

Wieler betonte: "Wir haben genug Impfstoff." Allerdings scheitere das Impfen nicht zuletzt an der Vertretung der Ärzte und Ärztinnen. Sie wolle nicht, dass Apotheken oder zum Beispiel Tierärzte oder Pensionärinnen impfen, und berufe sich auf das Standes- und Haftungsrecht. "In der derzeit herrschenden Notlage finde ich schon bemerkenswert, dass bestimmte Interessengruppen das Eigeninteresse offenbar über das Gemeinwohl stellen", sagte Wieler.

12.15 Uhr: Nationalspieler Kimmich positiv auf Corona getestet

Joshua Kimmich ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das bestätigte sein Verein, der FC Bayern München, am Mittwochabend. Der Spieler des Fußball-Rekordmeisters und der Nationalmannschaft war zuletzt stark in die Kritik geraten, weil er sich öffentlich als Impfskeptiker bekannt, zuvor aber für Impfkampagnen geworben hatte. Dem 26-Jährigen geht es nach Angaben des Vereins aktuell gut.

Als ungeimpfte Kontaktperson eines Corona-Infizierten hatte sich Kimmich zuletzt ohnehin in Quarantäne befunden. Auch bei Kimmichs Kollegen Eric Maxim Choupo-Moting war ein positiver Test bekannt geworden.

11.18 Uhr: Kommender Bundesjustizminister ist gegen Impfpflicht

Dr. Marco Buschmann

Marco Buschmann von der FDP soll neuer Bundesjustizminister werden.

Der voraussichtlich kommende Bundesjustizminister Marco Buschmann von der FDP ist weiter gegen eine generelle Impfpflicht. Er sagte in der ARD, das sei aktuell nur für bestimmte Einrichtungen wie Pflegeheime notwendig, dort wo "sehr viele, sehr verletzliche, vulnerable Menschen leben". Eine breite Impfpflicht hilft ihm zufolge in der aktuellen Lage nicht, sondern würde zu vielen schwierigen Fragen zur Durchsetzung und Organisation führen.

11.07 Uhr: Brasilianische "Impf-Hauptstadt" hat wohl alle ü-18-Jährigen geimpft

Die brasilianische Millionenstadt São Paulo bezeichnet sich selbst als "Impfhauptstadt der Welt". Nach Angaben der Gesundheitsbehörde der Stadt sind 100 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner über 18 Jahren gegen Corona geimpft worden. Brasilien ist insgesamt schwer getroffen von der Pandemie. Nur in den USA gibt es mehr Corona-Tote.

09.17 Uhr: Festkomitee Kölner Karneval schließt Verschiebung der kommenden Session aus

Nach der überraschenden Ankündigung aus Düsseldorf, dass der Rosenmontagszug dort auf den 8. Mai 2022 verlegt wird, hat das Festkomitee Kölner Karneval eine ähnliche Verschiebung kategorisch ausgeschlossen. Das Komitee sagte, eine Absage des Karnevals sei wegen der Pandemie immer möglich - aus traditionellen Gründen werde man die Veranstaltungen zum Höhepunkt der Session aber auf keinen Fall verschieben. Das würde einer fortschreitenden Kommerzialisierung Vorschub leisten.

Heute Vormittag gibt es ein virtuelles Treffen von Vertreterinnen und Vertretern des rheinischen Karnevals und der Veranstaltungsbranche mit der Staatskanzlei von NRW. Dort sollen mögliche Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die kommende Session diskutiert werden. Einige aus der Kölner Karnevalsbranche fragen sich, warum die Düsseldorfer Karnevalistinnen und Karnevalisten ihre Pläne nicht in diesem Kreis vorgestellt, sondern sich einzeln für die Verschiebung ihres Rosenmontagszugs entschieden haben.

In Leverkusen wurden die Karnevalszüge in Opladen, Wiesdorf und Hitdorf bereits ganz abgesagt. Die Begründung: Die Durchführung der nötigen Kontrollmaßnahmen könne man nicht leisten.

08.49 Uhr: Unionsfraktionschef fordert Bundesnotbremse wie im Frühjahr

Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle zieht Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus Teil-Lockdowns in Betracht. "Wir müssen ohne Tabus auch über zumindest Teil-Lockdowns nachdenken", sagte er im Deutschlandfunk. "Die Lage ist sehr, sehr ernst. Und wenn das richtig ist, was uns gesagt wird - und das war meistens richtig - wird die Lage noch viel, viel ernster werden." Daher müsse auch darüber nachgedacht werden, so wie im Frühjahr eine Bundesnotbremse auf den Weg zu bringen.

8.29 Uhr: Stiko-Chef kann Skepsis gegenüber Kinderimpfung verstehen

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, kann nach eigenen Worten nachvollziehen, wenn Eltern einer Impfung ihrer Kinder skeptisch gegenüberstehen. "Das kann ich sehr gut verstehen, und es entspricht im Grunde auch dem Problem, vor dem die Stiko mit ihrer Empfehlung steht - nämlich dem Abwägen von Nutzen und möglichen 'Restrisiken' bei den Kindern in dieser Altersgruppe", sagte Mertens der "Schwäbischen Zeitung". Die EU-Arzneimittelbehörde will heute eine Empfehlung zur Impfung von Kindern von fünf bis elf Jahren abgeben. Die Stiko will noch im Dezember entscheiden, ob sie die Impfung empfiehlt.

07.52 Uhr: SPD-Co-Vorsitzende fordert Reduzierung der Kontakte

Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken bezeichnet die Corona-Zahlen als "sehr, sehr beunruhigend". Die aktuelle Lage müsse man etwa mit Kontaktbeschränkungen vor allem für Ungeimpfte versuchen in den Griff zu bekommen, sagt sie im Deutschlandfunk. Der im Kanzleramt geplante Krisenstab sei wichtig, um regelmäßig zwischen Bund und Ländern zu beraten und nicht auf Zuruf Ministerpräsidenten-Konferenzen einzuberufen.

07.10 Uhr: EU-Behörde entscheidet über Impfen ab 5

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA will heute entscheiden, ob der Corona-Impfstoff von Biontech für Kinder ab fünf Jahren zugelassen werden kann. Die Behörde prüft den Zulassungsantrag seit zwei Monaten und gibt eine Empfehlung ab, die die EU-Kommission in der Regel beschließt. Es wäre der erste in Europa zugelassene Corona-Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren.

06.47 Uhr: Pannen bei Corona-Datenübermittlung in NRW

Die Gesundheitsämter in Köln und Bonn hatten dem RKI gestern keine Daten übermittelt. Damit fehlen Daten für die Sieben-Tage-Inzidenz in NRW, die gestern mit 249,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen angegeben wurde. Heute liegt der Wert bei 262,2 Neuinfektionen. Ob die Daten vollständig sind, ist noch unklar - ebenso die Frage, ob die Daten aus Köln und Bonn in den Wert für heute oder für gestern einfließen. Auch die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt wieder stark an - auf 419,7 (Vortag: 404,5).

06.30 Uhr: Mehr als 100.000 Corona-Tote in Deutschland

In Deutschland ist inmitten rasant steigender Infektionszahlen eine weitere Corona-Schwelle überschritten worden. Die dem Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten 100.119 Toten seit Beginn der Pandemie ist die vierthöchste Zahl in Westeuropa - nach Großbritannien, Frankreich und Italien. Das Robert Koch-Institut meldet heute 351 weitere Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.

06.00 Uhr: Italien reagiert auf steigende Infektionszahlen

Italien verschärft die Corona-Maßnahmen im Land. Angesichts steigender Inzidenzen wird nicht nur für Polizisten, Soldaten sowie Schul-Personal eine Impfpflicht verhängt, zwischen dem 6. Dezember und 15. Januar gilt zudem für viele Aktivitäten die 2G-Regel.

Ist eine Region besonders von steigenden Zahlen betroffen, könne die Regel auch über den besagten Zeitraum hinaus verlängert werden, so die italienische Regierung. Binnen der vergangenen elf Tage hat sich die Sieben-Tage-Inzidenz im Land von etwa 83 auf 118 am heutigen Tag erhöht.

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