Ticker vom Freitag (03.12.2021) zum Nachlesen
Stand: 03.12.2021, 21:42 Uhr
- Neue NRW-Coronaschutzverordnung: Weihnachtsmärkte bleiben - mit 2G
- Hohe Inzidenz in Köln - wird der Karneval abgesagt?
- Polen und Schweiz werden zu Hochrisikogebieten
- "Wellenbrecher" ist Wort des Jahres 2021
- Zahnärzte bremsen Erwartungen beim Impfen
- Spahn rechnet mit "traurigem Höhepunkt" auf Intensivstationen um Weihnachten
- Baden-Württemberg verbietet Großveranstaltungen
- Inzidenz steigt wieder, Köln mit höchster Inzidenz
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Neue NRW-Coronaschutzverordnung: Clubs und Diskos schließen, 2G im Einzelhandel
In Nordrhein-Westfalen haben ab morgen grundsätzlich nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zum Einzelhandel. Das geht aus der am Freitag vom Landesgesundheitsministerium veröffentlichten aktualisierten Corona-Schutzverordnung hervor. Ausgenommen sind davon nur Geschäfte für den täglichen Bedarf.
Außerdem dürfen Menschen, die weder geimpft noch genesen sind, sich nur noch mit Angehörigen aus dem eigenen Haushalt und maximal zwei Personen eines anderen Haushalts treffen. Die Vorschrift greift auch, wenn einige geimpfte oder genesene Personen dabei sind.
Auch Geimpfte und Genesene sind von den neuen Vorschriften betroffen. Clubs und Diskos müssen ab Mitternacht schließen, weil das Infektionsrisiko als zu groß eingeschätzt wird. Damit geht NRW über die Beschlüsse der Ministerpräsidenten hinaus: Die sehen eine Schließung nur für die Kreise oder Städte vor, in denen die Inzidenz höher ist als 350. Bei Großveranstaltungen gibt es Obergrenzen: 5.000 Menschen drinnen, 15.000 im Freien. Die Weihnachtsmärkte können aber weiter stattfinden, wenn die 2G- und AHA-regeln eingehalten werden.
Schließlich wird die Zahl der Gäste bei privaten Feiern in den Kreisen und Großstädten begrenzt, deren Inzidenz über 350 liegt. Genauer: Drinnen dürfen sich dann noch 50 Menschen treffen, draußen 200.
21.20 Uhr: Demo gegen neue Maßnahmen in Bielefeld
Am Abend gab es in Bielefeld eine Demo gegen die heute von der Landesregierung verkündeten Corona-Maßnahmen gegeben - vor allem gegen die geplante Impfpflicht. Nach Polizeiangaben zogen bis zu 1.500 Menschen durch die Bielefelder Innenstadt, erwartet hatten die Veranstalter rund 200 Teilnehmer. Die Demonstration war laut Polizei angemeldet und verlief friedlich.
18.20 Uhr: Einige Bundesländer sind strenger als NRW
Mehrere Bundesländer sind bei den Corona-Regeln deutlich strenger als NRW. Zum Beispiel müssen in Baden-Württemberg Großveranstaltungen abgesagt werden und auch die letzten Weihnachtsmärkte schließen. Bayern lässt bei Fußballspielen nicht weniger, sondern gar keine Zuschauer mehr in die Stadien. Im Corona-Hotspot Sachsen ist dagegen schon länger vieles zu - da gibt es in einzelnen Landkreisen Inzidenzen um die 2.000.
Die neuen Regeln basieren auf den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz vom Donnerstag. Diese erlauben es den Ländern, schärfere Maßnahmen zu fassen.
18.10 Uhr: Sonderregeln für Geboosterte in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz und Niedersachsen nehmen Dreifach-Geimpfte von manchen Corona-Regeln aus. In beiden Bundesländern brauchen alle mit Booster-Impfung keinen Test mehr, wenn 2G-Plus gilt - es also eine Testpflicht für Geimpfte und Genese gibt. In Rheinland-Pfalz ist das zum Beispiel ab morgen fürs Essen im Restaurant Pflicht. In Niedersachsen kann die 2G-Plus zum Beispiel von Konzertbesuchern verlangt werden.
17.46 Uhr: Hohe Inzidenz in Köln - wird der Karneval abgesagt?
In Köln liegt die Inzidenz am Freitag bei 454,1, und die Stadt tut sich schwer, das Infektionsgeschehen zu bremsen. So gibt es massive Probleme, die Kontakte von mehr als 2.000 positiv Getesteten nachzuverfolgen. Zwar soll das Personal jetzt aufgestockt, ein zentrales Impfzentrum eingerichtet und die Einhaltung der Maskenpflicht stärker kontrolliert werden. Trotzdem rechnen die Verantwortlichen damit, dass der Kölner Karneval abgesagt wird: Wenn es noch mehr Infizierte gebe, werde man "mit dem Festkomitee entsprechende gemeinsame Entscheidungen treffen", so Andrea Blome, Leiterin des Krisenstabs.
16.55 Uhr: Warum gibt es so wenige Luftfilter an NRW-Schulen?
Über Luftfilter-Geräte wird schon lange diskutiert, in den Schulen NRWs stehen sie aber selten. Auch die Fördermittel dazu werden kaum abgerufen. Das hat eine WDR-Recherche ergeben. Als ein Grund wird genannt, dass die Förderkriterien zu streng seien: Laut der Förderrichtlinie des Landes bekommen nur solche Räume eine Förderung, deren Fenster maximal auf Kipp geöffnet werden können. Das bedeutet, dass entweder nur ein kleiner Teil der Schulräume belüftet werden kann - oder die Kommunen die Filter selbst zahlen müssen.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wollte das nicht auf sich sitzen lassen. "Es müssen auch die richtigen Luftfilter sein", sagte er im WDR-Radio. "Es ist eh umstritten, wie doll die helfen. Lüften ist besser, aber im Winter natürlich schwierig. Ich setze darauf, dass überall da, wo es gebraucht wird, insbesondere in Binnenräumen, die Luftfilter jetzt zügig kommen." Die Förderkriterien wollte er nicht lockern: "Wenn nachher Luftfilter da stehen, die nix taugen, ist das auch nicht gut."
16.48 Uhr: WHO hält Anpassung der Impfstoffe an Omikron derzeit für nicht nötig
Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass die bestehenden Covid-19-Impfstoffe an die Omikron-Variante angepasst werden müssten. Die Arbeiten seien jedoch bereits im Gange, falls Omikron-spezifische Impfstoffe benötigt würden, sagte WHO-Notfalldirektor Mike Ryan.
16.22 Uhr: Wüst: Corona-Regeln regelmäßg kontrollieren - wie im Straßenverkehr
Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat regelmäßige Kontrollen der neuen Corona-Schutzmaßnahmen angekündigt. "Ich kann nicht vor jede Innenstadt ein Pförtnerhäuschen setzen. An einigen Stellen können wir Einlasskontrollen machen, an anderen Stellen wird es immer auf Stichproben hinauslaufen", erklärte Wüst bei einer Veranstaltung des DGB NRW am Freitag in Düsseldorf.
"Aber sie müssen so regelmäßig sein, das jeder weiß, ich halt mich lieber dran, so wie im Straßenverkehr. Es steht nicht an jeder Ampel ein Polizist, es wird nicht an jeder Stelle geblitzt, aber wir wissen, es wird so oft geblitzt, dass wir uns doch sicherheitshalber mal lieber dran halten. Und so muss das hier auch laufen", sagte Wüst.
15.45 Uhr: Zahnärzte bremsen Erwartungen
Angesichts eines möglichen Ansturms auf Zahnarztpraxen wegen der Corona-Impfungen haben Medizinerverbände die Erwartungen gebremst. Am Donnerstag hatten die Spitzen von Bund und Ländern beschlossen, dass zur Ankurbelung des Impftempos auch Apotheker, Zahnärzte und andere künftig direkt impfen können. Allerdings ist dafür noch eine Gesetzesänderung notwendig.
Deswegen riet Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer, am Freitag davon ab, in den Praxen anzurufen: "Auch wenn die Videoschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Ländern am Donnerstagabend beschlossen hat, dass Zahnärzte nun potentiell Corona-Schutzimpfungen geben dürfen, heißt das noch nicht, dass es ab morgen schon losgeht."
15.30 Uhr: Polen und Schweiz werden zu Hochrisikogebieten
Wegen hoher Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag Polen und die Schweiz als Hochrisikogebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut heute bekannt. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.
Mit der Schweiz ist ein beliebtes Winterreiseziel der Deutschen unter den neuen Hochrisikogebieten. Auch Liechtenstein, Jordanien und Mauritius werden so eingestuft. Von der Risikoliste gestrichen werden Thailand, Usbekistan und St. Vincent und die Grenadinen in der Karibik.
Insgesamt werden ab Sonntag weltweit wieder mehr als 60 Länder vom RKI ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete geführt. Hinzu kommen acht Virusvariantengebiete in Afrika, für die noch strengere Einreisebeschränkungen gelten. Sie waren wegen der Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus in die höchste Risikokategorie eingestuft worden.
14.15 Uhr: Schärfere Vorschriften in der Schweiz
Weil in den Krankenhäusern immer mehr Covid-Patienten aufgenommen werden müssen und mit Omikron eine neue Virusvariante auftritt, verschärft die Schweiz die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Ab Montag gilt in Innenräumen für alle öffentlichen Veranstaltungen sowie für alle sportlichen und kulturellen Aktivitäten von Laien eine Zertifikatspflicht. Bei solchen zertifikatspflichtigen Veranstaltungen darf der Zutritt auf geimpfte und genesene Personen beschränkt werden. Außerdem empfahl die Regierung dringend, von Zuhause aus zu arbeiten.
Ab Samstag müssen Einreisende aus allen Ländern, auch Geimpfte und Genesene, einen negativen PCR-Test vorlegen und nach der Einreise einen weiteren Test machen.
12.36 Uhr: Impfverweigerung soll für Soldaten Konsequenzen haben
Die militärische Führung des Heeres will so schnell wie möglich einen vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus in der Truppe herstellen. Dies gelte für alle Männer und Frauen, bei denen keine medizinischen Gründe dagegen vorlägen, heißt es in einem Schreiben des Inspekteurs des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, das der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vorlag.
Mais verweist dabei auf die in der vergangenen Woche eingeführte sogenannte Duldungspflicht für die Impfung gegen Covid-19 sowie die Erhaltung der Funktionsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Streitkräfte. Zudem sei zu erwarten, dass die Bundeswehr noch zunehmend in der Corona-Pandemie unterstützen müsse.
Vor diesem Hintergrund halte er in Fällen, "in den Soldatinnen und Soldaten der Duldungspflicht und den ihnen hierzu gegebenen Befehlen nicht nachkommen", grundsätzlich die Aufnahme disziplinarer Vorermittlungen mit dem Ziel eines gerichtlichen Disziplinarverfahrens "für geboten und letztlich auch für unvermeidbar", so der General.
12.25 Uhr: Biontech-Chef erwartet Notwendigkeit von neuem Impfstoff
Biontech-Chef Ugur Sahin geht angesichts der Virusvariante Omikron von der Notwendigkeit eines neuen Impfstoffs aus. Die Frage sei nur, wann dieses neue Vakzin benötigt werde, sagte Sahin auf der Konferenz "Reuters Next". Der Mainzer Hersteller könnte seinen Impfstoff bei Bedarf relativ schnell anpassen.
Biontech erwarte, dass sich Omikron als sogenannte Escape-Variante entwickeln dürfte. Das heiße, dass sie wahrscheinlich auch Geimpfte infizieren könne. Er sei aber zuversichtlich, dass Geimpfte vor einer schweren Erkrankung ausreichend geschützt seien.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) forderte unterdessen die Hersteller von Impfstoffen auf, sich auf eine Anpassung ihrer Vakzine gegen die neue Omikron-Variante einzustellen. "Es ist sehr empfehlenswert, dass die Impfstoff-Hersteller bereits mit der Vorausplanung beginnen und die Wahrscheinlichkeit einplanen, dass der bestehende Impfstoff angepasst werden muss", sagt WHO-Sprecher Christian Lindmeier bei einer Pressekonferenz der UN-Organisation in Genf. "Es ist gut, nicht einfach zu warten, bis die letzte Alarmglocke läutet."
12.14 Uhr: Einzelhandel kritisiert 2G-Regelung
Der Einzelhandel hat die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse scharf kritisiert. "Der Handel steht zur effektiven und wirkungsvollen Bekämpfung der Pandemie, aber 2G in den Geschäften ist reine Symbolpolitik", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, der "Rheinischen Post". Die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz seien ein "Schlag ins Kontor, das verhagelt vielen Einzelhändlern das Weihnachtsgeschäft".
"Maskenpflicht und Hygienekonzepte funktionieren, das Einkaufen ist sicher", betonte Genth. 2G im Handel mache es den Nicht-Lebensmittelhändlern in ihrer umsatzstärksten Phase nun "unnötig schwer, einen versöhnlichen Jahresausklang in einem durch Corona und große Herausforderungen geprägten Jahr zu finden". Die Kundenfrequenz werde nun sinken. Daher müssten die entsprechenden Wirtschaftshilfen "schnell angepasst und ausgeweitet werden, ansonsten wird es für Händler mehr als eng".
12.04 Uhr: Baden-Württemberg verbietet Großveranstaltungen
Großveranstaltungen werden angesichts der sich zuspitzenden Corona-Krise in Baden-Württemberg untersagt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur heute aus Regierungskreisen. Demnach werde für sämtliche Veranstaltungen wie Fußballspiele oder Kulturveranstaltungen künftig eine "harte Obergrenze" von 750 Personen gelten. Die Regeln sollen am Samstag in Kraft treten.
11.26 Uhr: Berliner Polizei verbietet Versammlungen gege Corona-Maßnahmen
Die Berliner Polizei hat eine für Samstag geplante Versammlung gegen die Corona-Maßnahmen verboten. Das Verbot der Kundgebung mit dem Titel "Unspaltbar - Nein zum Impfzwang" sei nach Bewertung aller Umstände und Erkenntnisse erfolgt, teilte die Behörde am Freitag mit. Zu der Entscheidung hätten die "Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit" beigetragen.
So hätten sich Teilnehmer früherer Versammlungen regelmäßig nicht an die gesetzlichen Infektionsschutzregelungen gehalten und etwa das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen verweigert. Auch seien die Verantwortlichen nur selten bereit, bei entsprechenden Verstößen regulierend gegenzusteuern.
11.13 Uhr: "Wellenbrecher" ist Wort des Jahres 2021
"Wellenbrecher" ist das "Wort des Jahres" 2021. Der aus dem Küstenschutz und Schiffbau bekannte Begriff werde für Maßnahmen benutzt, die zum Schutz der Bevölkerung in der Corona-Pandemie angewendet werden, erklärte die Gesellschaft für deutsche Sprache ihre Entscheidung heute in Wiesbaden.
11.09 Uhr: Kölner Intensivmediziner: Russisches Roulette ist sicherer
Der Kölner Intensivmediziner Bernd Böttiger hat die Situation von Corona-Patienten in Krankenhäusern als dramatisch geschildert. "Von denen, die auf Intensivstation liegen, können wir nur vielleicht 50, vielleicht 60, vielleicht 65 Prozent retten - die anderen sterben. Also ein Drittel bis die Hälfte dieser Patienten sterben", sagte der Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Universitätsklinik Köln am Donnerstagabend in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz". "Russisches Roulette ist viel sicherer, um das mal salopp zu formulieren."
Etwa 80 bis 90 Prozent der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen seien ungeimpft, bei den anderen handele es sich um Impfdurchbrüche. Die Corona-Schutzimpfung sei "ein Geschenk des Himmels", meinte Böttiger. "Wenn wir die nicht hätten, hätten wir wahrscheinlich mehrere 100 000 Tote mehr in diesem Land."
10.43 Uhr: Studie: Homeoffice senkt Produktivität nicht
Einer neuen Untersuchung zufolge hat die Ausweitung der Arbeit im Homeoffice während der Pandemie keine negativen Auswirkungen auf die Produktivität der Beschäftigten. Zu dieser Einschätzung gelangten rund 60 Prozent der Betriebe, die in der Pandemie mindestens einem Beschäftigten Homeoffice ermöglichten, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) heute mit. 22 Prozent der Unternehmen bewerteten die Auswirkungen auf die Produktivität als positiv. Lediglich 13 Prozent geben an, dass die Arbeit daheim zu schlechteren Leistungen geführt habe.
Trotz dieser überwiegend positiven Bilanz gaben in einer vorherigen Befragung im Juli 2021 zwei Drittel der Betriebe an, das Homeoffice-Angebot nach der Pandemie wieder auf das Vorkrisenniveau senken zu wollen. Jeder zehnte Betrieb wollte damals das Angebot noch unter den Stand vor der Pandemie bringen. Die Forscher des IAB, das zur Bundesanstalt für Arbeit gehört, erklären diese Absicht unter anderem mit den Auswirkungen des Homeoffice auf die innerbetriebliche Kommunikation.
11.15 Uhr: Spahn rechnet mit "traurigem Höhepunkt" auf Intensivstationen um Weihnachten
Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeichnet mit Blick auf die Feiertage ein düsteres Bild. Auch wenn die jüngsten Maßnahmen unmittelbar ergriffen würden und die Infektionszahlen jetzt gesenkt werden könnten, werde die Lage auf den Intensivstationen "rund um Weihnachten ihren traurigen Höhepunkt erreichen", sagt Spahn heute auf seiner letzten Bundespressekonferenz als Gesundheitsminister in Berlin.
Positiv bewertete Spahn die auf der MPK beschlossenen strengeren Corona-Maßnahmen. "Deutschland nimmt die Lage ernst. Bund und Länder stemmen sich gemeinsam gegen die vierte Welle. Jetzt geht es darum, die Maßnahmen umzusetzen", sagte Spahn. "Die Inzidenz der Ungeimpften liegt in allen Altersklassen deutlich höher als die der Geimpften. Wären alle erwachsenen Deutschen geimpft, steckten wir nicht in dieser schwierigen Lage."
Jens Spahn deutete an, dass er im Bundestag gegen eine allgemeine Impfpflicht stimmen werde. Er habe in dieser Frage eine "grundsätzlich sehr skeptische Haltung", sagt Spahn. Er habe wiederholt sein Wort gegeben, dass eine solche allgemeine Impfpflicht nicht kommen werde. "Das wird auch mein Abstimmungsverhalten bestimmen." Zugleich sei er aber in der "Ansprache sehr klar". Die Impfung sei der einzige Weg aus der Pandemie.
10.17 Uhr: Wieler warnt vor falscher Interpretation der Zahlen
Prof. Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, hat auf der Bundespressekonferenz erneut auf die hohen Infektionszahlen hingewiesen. "Die Fallzahlen sind weiterhin viel zu hoch. Wir sollten bei der Interpretation dieses Plateaus vorsichtig sein", so Wieler. Diese stagnierenden oder sinkenden Zahlen könnten in einigen Bundesländern auf die Erschöpfung der Testkapazitäten zurückzuführen sein. Er schätzte die Untererfassung der Neuinfektionen auf einen Faktor von zwei bis drei. Etwas mehr als ein Prozent der Bevölkerung sei aktuell infiziert, 4.800 Patienten lägen derzeit auf Covid-Stationen.
Zugleich warnte Wieler vor der neuen Virus-Variante Omikron. Sie könnte noch ansteckender sein und Geimpfte und Genesene leichter infizieren. Der RKI-Präsident appellierte erneut an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen und an die bekannten Maßnahmen zu halten.
9.54 Uhr: Testpflicht für Norwegen-Reisende
Norwegen-Reisende müssen nach der Ankunft in dem skandinavischen Land seit Freitag unabhängig von ihrem Impfstatus einen Corona-Test machen. An Grenzübergängen mit Teststationen muss man sich direkt dort testen lassen. Wo diese Stationen fehlen, muss der Test innerhalb von 24 Stunden anderswo erfolgen - ein Schnelltest reicht in diesem Fall. Die Testpflicht gilt für Geimpfte und Ungeimpfte. Ausnahmen gibt es für Grenzpendler, Flugpersonal und Berufskraftfahrer.
9.16 Uhr: Erneut knapp eine Million Impfungen
Am Donnerstag wurden in Deutschland nach Angaben des RKI 966.856 Impfdosen verabreicht. Davon waren 90.707 Erstimpfungen, 72.406 Zweitimpfungen und 803.743 Auffrischungsimpfungen. Das RKI korrigiert zudem die Zahlen für Mittwoch deutlich nach oben: Danach wurden an diesem Tag 1.047.750 Menschen geimpft - so viel wie seit dem 23. Juni nicht mehr.
8.46 Uhr: Dortmunder Polizei ermittelt wegen gefälschter Impfausweise
Bei der Dortmunder Polizei sind im November 56 Strafanzeigen wegen gefälschter Impfausweise eingegangen. Dabei gehe es um 115 Fälle, in denen Verdächtige die falschen Nachweise zum Beispiel in Apotheken vorgelegt hätten, um einen personalisierten QR-Code zu erhalten, teilte die Polizei am Freitag mit.
Die Polizei ermittelt wegen Urkundenfälschung. Dies könne mit Geld- oder sogar Freiheitsstrafen geahndet werden. Wer einen Impfnachweis fälsche, begehe nicht nur eine Straftat, sondern gefährde auch die eigene Gesundheit und das Leben anderer Menschen, sagte Polizeipräsident Gregor Lange.
8.35 Uhr: Klingbeil verteidigt Teil-Impfpflicht bis Mitte März
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hält es für sinnvoll, wenn die Teil-Impfpflicht etwa für Pflegepersonal ab Mitte März greift. "Wenn das bedeutet, dass ab Ende Februar, Anfang März der doppelte Impfnachweis vorliegen muss, ist das ein Zeitpunkt, an dem das Ganze auch umsetzbar ist", sagt Klingbeil im ZDF-Morgenmagazin zu den Arbeiten an einem Gesetzentwurf, der Impfungen für Personal in Einrichtungen mit besonders gefährdeten Personen vorschreiben soll.
Auf diese Teil-Impfpflicht hatten sich Bund und Länder auf ihrer vorletzten Ministerpräsidentenkonferenz geeinigt. Der Bundestag soll darüber in der kommenden Woche debattieren.
8.22 Uhr: WHO: Maßnahmen wirken auch bei Omikron
Im Kampf gegen die neue Coronavirus-Variante Omikron sollten Staaten sich nach Angaben von asiatischen WHO-Experten vor allem auf die bisher in der Pandemie gemachten Erfahrungen stützen. "Grenzkontrollen können verzögern, dass das Virus hereinkommt und Zeit gewinnen", sagte der WHO-Direktor für die Westpazifische Region, Dr. Takeshi Kasai heute in einer virtuellen Konferenz von Manila aus. "Aber jedes Land und jede Gemeinschaft muss sich auf neue Wellen vorbereiten."
Die im Umgang mit der Delta-Variante gewonnenen Erfahrungen sollten Grundlage für die Bekämpfung der Pandemie sein. "Die positive Nachricht insgesamt ist, dass wir derzeit keine Information haben, die nahelegen würde, dass wir die Richtung unserer Antwort ändern müssten", sagte er weiter.
7.58 Uhr: Köln mit landesweit höchster Inzidenz
Für NRW sind am Morgen 10.428 Neuinfektionen und 59 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden, die Inzidenz stieg auf 288,1 (Vortag: 282,7). Die landesweit höchste Inzidenz verzeichnet nach wie vor Köln mit 454,1. Inzidenzen über 400 gibt es auch im Oberbergischen Kreis (417,7) und im Landkreis Minden-Lübbecke (411,3). Am niedrigsten liegt der Wert laut RKI in Münster (133,7).
Mit Stand vom Donnerstag wurden in NRW nach Angaben der Landesregierung 2.898 Covid-19-Patienten im Krankenhaus behandelt. 720 von ihnen waren auf der Intensivstation, 373 wurden beatmet. Es gab noch 329 verfügbare Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit, nach 296 am Mittwoch.
6.54 Uhr: Heil will neue Homeoffice-Regeln
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will einem Bericht zufolge das Thema Homeoffice durch neue Regeln weiter ausbauen. "Mit der neuen Bundesregierung werden wir den Menschen den Rücken stärken, die auch nach Corona gelegentlich oder häufiger mobil arbeiten wollen", sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). "Wir schaffen einen Rechtanspruch für die Beschäftigen, mit dem Arbeitgeber konkret über ihren Homeoffice-Wunsch zu sprechen, einen sogenannten Erörterungsanspruch", fügte er hinzu.
Heil sagte dem RND weiter: "Nimmt der Arbeitgeber keine Stellung, wird der Homeoffice-Wunsch zum Anspruch." Dennoch werde auch künftig gelten, dass der Bäcker seine Brötchen nicht zu Hause backen könne und der Fabrikarbeiter seine Arbeit in der Werkshalle machen müsse. "Der Arbeitgeber kann einen Homeoffice-Wunsch aus betrieblichen Gründen ablehnen – aber eben nicht willkürlich, sondern mit einer plausiblen Begründung", sagte der SPD-Politiker. "Wir erleben ja gerade, in wie vielen Berufen mobiles Arbeiten möglich ist."
6.30 Uhr: Impfpflicht in Pflegeheimen und Kliniken wohl ab 16. März
Laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Freitag) soll die angekündigte Impfpflicht für das Personal in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten ab dem 16. März gelten. Nach Informationen aus "Kreisen der Ampel-Parteien" müssten dem Bericht zufolge alle bereits heute Beschäftigten und alle, die ab 1. Januar neu beginnen, spätestens bis zum 15. März einen Nachweis über eine vollständige Corona-Impfung vorweisen.
Wer danach seine Tätigkeit starte, benötige den entsprechenden Nachweis von Anfang an, hieß es weiter. Mit der Übergangsfrist hätten alle Betroffenen genug Zeit, sich jetzt noch impfen zu lassen. Ausgenommen von der Pflicht seien Beschäftigte, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Der Gesetzentwurf zur "einrichtungsbezogenen Impfpflicht" solle bis spätestens Mitte Dezember im Bundestag beschlossen werden.
Ohne Nachweis dürfe die Tätigkeit nach den aktuellen Plänen nicht mehr ausgeübt werden. Eine Missachtung werde als Ordnungswidrigkeit behandelt und mit Bußgeldern geahndet.
6.03 Uhr: Studie: mRNA-Impfstoffe haben offenbar stärkste Booster-Wirkung
Der britischen Studie "COV-Boost" zufolge, sind die mRNA-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna am besten für eine dritte Auffrischimpfung geeignet. Die Studie ergab, dass eine volle oder halbe Dosis von Pfizer/Biontech oder eine volle Dosis von Moderna sowohl die Antikörper- als auch die T-Zell-Werte sehr wirksam ansteigen ließen.
Wenn AstraZeneca, Novavax, Johnson & Johnson und Curevac als Auffrischungsimpfung verabreicht wurden, erhöhten sie ebenfalls die Antikörperspiegel für beide Erstimpfstoffe, wenn auch in geringerem Maße.
5.50 Uhr: Aachen startet Impfmarathon
Impfen rund um die Uhr: Aachen startet einen 60-Stunden-Impfmarathon. Damit soll ein unbürokratisches Angebot für die große Nachfrage geschaffen werden. Ab Freitag (8 Uhr) werde bis Sonntag (18 Uhr) rund um die Uhr gepikst teilte die Städteregion Aachen mit. Schauplatz ist ein Einkaufszentrum in der Nähe des Aachener Bahnhofs Rothe Erde. Bis zu zehn Mediziner sind zeitgleich im Einsatz. Hilfsorganisationen wie Johanniter, Malteser, DRK, DLRG und THW unterstützen mit ehrenamtlichen Helfern.
Die Städteregion Aachen teilte mit, gedacht sei die Aktion für alle Menschen, bei denen die offiziellen Grundvoraussetzungen für eine Impfung erfüllt sind. Da zuletzt wegen des windigen und kalten Wetters keine Impfbusse mehr unterwegs waren, wurden auch diese Teams der 60-Stunden-Aktion zugeteilt.
5.42 Uhr: Städtetagschef: Fußball-Geisterspiele in NRW eine Option
Die Beschlüsse von Bund und Ländern zur Bekämpfung der vierten Corona-Welle sind bei den kommunalen Spitzenverbänden in NRW auf ein positives Echo gestoßen. Es sei besonders wichtig, jetzt auf kurzfristig wirkende Kontaktbeschränkungen zu setzen, sagte der Städtetagsvorsitzende Pit Clausen (SPD) der "Rheinischen Post" (Freitag). Mit Blick auf die strengeren Vorgaben für Großveranstaltungen ergänzte er: "Wir können uns auch die komplette Absage von Veranstaltungen im Karneval vorstellen. Auch Bundesligaspiele ohne Publikum im Stadion sind eine Option."
Die Landesregierung sei in jedem Fall aufgefordert, auch die Entschädigung der betroffenen Karnevalsvereine und Unternehmen zu regeln, so der Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld.
5.30 Uhr: Inzidenz steigt wieder leicht an
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist nach einem leichten Rückgang an den drei Tagen zuvor nun wieder gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 442,1 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 439,2 gelegen, vor einer Woche bei 438,2 (Vormonat: 169,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten 74.352 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 76.414 Ansteckungen. Außerdem wurden 390 Todesfälle verzeichnet.
Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher. Auch dem RKI fällt die Beurteilung der Lage schwer. Der gebremste Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz könne "einerseits ein erster Hinweis auf eine sich leicht abschwächende Dynamik im Transmissionsgeschehen aufgrund der deutlich intensivierten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung sein", heißt es im RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend. Allerdings könnte die Entwicklung "regional auch auf die zunehmend überlasteten Kapazitäten im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die erschöpften Laborkapazitäten zurückzuführen sein".
In NRW stieg die Inzidenz auf 288,1 (Vortag: 282,7). Es wurden 10.428 Neuinfektionen und 59 Todesfälle registriert.