Der Ticker vom Dienstag (16.03.2021) zum Nachlesen
Stand: 16.03.2021, 19:22 Uhr
- Pressekonferenz mit Laschet und Laumann zur Corona-Lage
- PEI prüft drei Todesfälle nach Astrazeneca-Impfung
- Impfgipfel am Mittwoch abgesagt
- Karl Lauterbach kritisiert Impfstopp
- Ruf nach Entlassung von Gesundheitsminister Spahn
- Düsseldorfer Ordnungsamt schließt erneut Restaurant
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
So ist die Corona-Lage und Impf-Situation in NRW
Wie ist die Corona-Lage in NRW? Und wie die Impf-Situation? Darüber informierten heute Nachmittag NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) in einer Pressekonferenz, die wir live gestreamt haben.
Das sagten Laschet und Laumann:
Laschet sagte, aktuell seien knapp zwei Millionen Menschen in NRW geimpft. Impfen sei der Ausweg aus der Pandemie. Beim Impfen und Testen "müssen wir besser werden", sagte der NRW-Regierungschef. Es müsse beim Impfprozedere mehr Bürokratie abgebaut werden. Das werde auch Thema beim Impfgipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag sein. Zugleich kündigte Laschet 150.000 zusätzliche Impfungen bis Ende März an. Der dafür nötige Impfstoff stamme aus einer Reserve. Bisher wurden bei Biontech und Moderna rund 50 Prozent der Dosen zurückgelegt. Daraus sollen nun 150.000 Dosen entnommen werden.
Die "Schutzmauer" um die durchgeimpften Bewohner von Alten- und Pflegeheimen wirke, so Laschet. Während es in dieser Gruppe zum Jahreswechsel noch über 5.000 Infizierte gegeben habe, seien es jetzt nur noch 300 Infizierte und damit 94 Prozent weniger. Über 850.000 Menschen über 80 Jahre hätten bereits über 1,7 Millionen Impftermine in NRW vereinbart.
Schulschließungen
Laumann sagte, Schulschließungen - so wie es die Städte Dortmund und Duisburg planen - wird es nicht geben. Sein Ministerium werde dies Dortmund untersagen. Der Gesundheitsminister sagte, dass sein Ministerium noch heute einen entsprechenden Bescheid an die Stadt schicken wird. Gerade bei einer Inzidenz unter 100 halte er es für falsch, ausschließlich auf Schulschließungen zu setzen.
In Dortmund wird es morgen auf Anordnung des Landes zwar wieder Präsenzunterricht geben. Die Stadt halte eine Schließung der Schulen angesichts gestiegener Infektionszahlen aber weiterhin für notwendig. Sie will gegenüber dem Land in den nächsten Tagen weitere Handlungspläne vorlegen.
Astrazeneca
Laschet warnte davor, die Pandemie zum Parteiengezänk zu machen. Die Frage, ob das Aussetzen von Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca richtig war oder nicht, sollte man "nicht aus dem Ärmel beantworten", so der Ministerpräsident und CDU-Bundeschef. Dies sei eine Frage, die mit der Expertise von Fachleuten geklärt werden müsse. Es bringe nichts, wenn ein SPD-Politiker dieses sagt und ein anderer jenes - es sei keine Frage, was "man meint".
Test-Stellen in NRW
In NRW sind laut Laumann inzwischen 1.724 Teststellen für sogenannte kostenlose Bürgertestungen eingerichtet worden. Es seien dort bereits rund 100.000 Tests auf das Coronavirus gemacht worden, von denen 1.210 positiv ausgefallen seien.
Touristisches Reisen
Laschet sieht angesichts der Corona-Entwicklung kaum Möglichkeiten, in der kommenden Woche neue touristische Spielräume zu gewähren. Angesichts steigender Neuinfektionsraten halte er touristische Öffnungen in Deutschland bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin am Montag für fraglich. Dass wieder nach Mallorca gereist werden könne, sei den niedrigen Neuinfektionsraten dort zu verdanken. "Ich würde trotzdem nicht jedem empfehlen, jetzt dahin zu reisen", sagte Laschet.
Keine Impfungen bei Kita-Erzieher:innen und Lehrer:innen möglich
Nach dem Astrazeneca-Impfstopp sind derzeit keine Impfungen bei der großen Gruppe der Kita-Erzieherinnen und Lehrer in Nordrhein-Westfalen möglich, wie Laumann sagte. Solange man nicht wisse, wie es mit Astrazeneca weitergeht und welche Mengen des Biontech-Impfstoffs im April genau zur Verfügung stünden, könne man derzeit die mit Astrazeneca vorgesehenen Impfungen bei Kita-Erziehern und Lehrer nicht machen.
19.15 Uhr: Laschet in der "Aktuellen Stunde": Schulen weiter offenlassen
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wirbt dafür, trotz steigender Corona-Infektionszahlen die Schulen vorerst weiter offenzuhalten. Bund und Länder hätten vereinbart, dass als erstes Schulen wieder geöffnet und als letztes Schulen geschlossen werden sollten, sagte Laschet in der "Aktuellen Stunde". Wer dann wie die Städte Dortmund und Duisburg auf die Idee komme, zunächst die Schulen zu schließen, aber Läden und Friseure offenzuhalten, halte sich nicht an Beschlüsse und habe zudem nicht verstanden, wie wichtig Bildung für Kindern ist. Eine mögliche Schulschließung müsse im Konsens erfolge. "Ich finde nicht, dass es gut wäre, wenn es jeder so macht, wie er es für richtig hält", so Laschet.
In NRW-Kommunen werde die Notbremse dann gezogen, wenn der Inzidenzwert vor Ort über 100 steigt. Dann müsse alles getan werden, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Welche Schritte dann angezeigt sind, müsse die jeweilige Kommune mit dem Gesundheitsministerium festlegen.
18.36 Uhr: Immunologe Watzl: Impfungen mit Astrazeneca gehen bald weiter
Der Dortmunder Immunologe Prof. Carsten Watzl geht davon aus, dass bald die Coronaschutz-Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca wieder aufgenommen werden. Sollte es dazu kommen, müssten die zu impfenden Personen umfassend über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden, sagte Watzl dem WDR. In solchen Fällen komme es dann womöglich darauf an, ob die zu Impfenden Vorerkrankungen haben oder nicht. Erst einmal müsse es aber eine neue Risikoabwägung geben.
Watzl bezeichnete zugleich die Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts, die Impfungen mit Astrazeneca vorerst auszusetzen, für richtig. Jetzt sei zu prüfen, ob ein Zusammenhang zwischen den Impfungen und den bei einzelnen Geimpften aufgetretenen Thrombosen in Hirnvenen besteht. Regulär komme es zu solchen Thrombosen in drei bis fünf Fällen pro eine Million Leute im Jahr. Aktuell seien in einem Zeitraum von anderthalb Monaten sieben Fälle bekanntgeworden - bei 1,6 Millionen mit Astrazeneca geimpften Personen.
18.20 Uhr: Impfen in Arzt-Praxen: Mediziner sollen zum Start ausgelost werden
Sollte es trotz des derzeitigen Impfstopps mit dem Wirkstoff von Astrazeneca Ende März mit dem Start von Impfungen in Hausarztpraxen in NRW losgehen, sollen die beteiligten Mediziner ausgelost werden. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein mit. Interessierte Ärzte können sich weiter registrieren. "Unter den registrierten Praxen werden 1.500 Praxen in NRW zu gleichen Teilen im Rheinland und in Westfalen-Lippe per Losverfahren ausgewählt", schrieb die KV auf ihrer Internetseite. "Sie erhalten dann jeweils 100 Impfdosen zur Verimpfung an die eigenen chronisch kranken Patientinnen und Patienten unter 70 Jahren sowie an immobile Ü80-Patientinnen und Patienten im Rahmen des Hausbesuchs bzw. an Begleitpersonen von Schwangeren."
16.51 Uhr: Bartsch fordert zügige Prüfung auf Zulassung von Sputnik V
Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, fordert eine zügige Prüfung auf Zulassung des russischen Impfstoffs Sputnik V. Dabei dürfe es "keine ideologischen Vorbehalte" geben, sagte Bartsch der "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger". "Zügig prüfen und zulassen, wenn wirksam und sicher. Vor allem dann zügig in Deutschland anbieten", verlangte er. Bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA läuft die Prüfung noch. Das Präparat ist nach russischen Angaben bereits in fast 50 Ländern zugelassen, darunter ohne EMA-Zulassung im EU-Land Ungarn.
16.15 Uhr: Rot-Grün verlangt Corona-Sondersitzung des NRW-Landtags
Wegen des Astrazeneca-Impfstopps und der Dortmunder Boykottankündigung gegen Schulöffnungen fordern SPD und Grüne eine Sondersitzung des Landtags an diesem Freitag (19.3.). "Der Landesregierung entgleitet das Corona-Management", erklärten die Fraktionsvorsitzenden Thomas Kutschaty (SPD) und Josefine Paul (Grüne) in Düsseldorf. Die Sondersitzung müsse noch vor der nächsten Konferenz von Bund und Ländern stattfinden. Diese ist für den 22. März geplant ist. Die drittgrößte NRW-Stadt Dortmund hatte am Dienstag angekündigt, angesichts steigender Infektionszahlen und des Stopps der Astrazeneca-Impfungen alle Schulen am Mittwoch zu schließen. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte dagegen erklärt, die Stadt sei dazu nicht befugt.
15.18 Uhr: Neue Corona-Variante in der Bretagne gemeldet
Frankreichs Gesundheitsbehörden haben eine neue Variante des Coronavirus gemeldet, bei der ein Nachweis über die herkömmlichen PCR-Tests erschwert sein könnte. Es habe mehrere Patienten gegeben, die typische Symptome von Covid-19 aufgewiesen, aber ein negatives PCR-Testergebnis erhalten hätten, teilte die Generaldirektion des französischen Gesundheitsministeriums mit. Sie betonte, dass Viren sich ständig weiterentwickeln und dementsprechend Systeme zur Überwachung eingerichtet worden seien.
15.05 Uhr: Stadt Köln verwirft Impfdosen
Nach dem vorläufigen Astrazeneca-Impfstopp hat die Stadt Köln 117 Astrazeneca-Impfdosen verwerfen müssen - sie waren schon aufgezogen und damit nicht mehr lagerfähig. "Aufgezogener Impfstoff darf nur wenige Stunden verwendet werden", erläuterte eine Sprecherin der Stadt am Dienstag. Zunächst seien bis einschließlich Samstag alle Impftermine, bei denen Astrazeneca zum Einsatz kommen sollte, abgesagt worden. Das seien 8.706 Termine. Die Termine für die Biontech-Impfungen fänden dagegen planmäßig statt, betont die Stadt.
14.43 Uhr: EMA nimmt Prüfung des Astrazeneca-Impfstoffs "ernst"
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA nimmt die Prüfung des Astrazeneca-Impfstoffs nach den Worten ihrer Chefin Emer Cooke "ernst". Experten loteten derzeit aus, ob zwischen der Impfung und aufgetretenen Fällen einer Blutgerinnung ein Zusammenhang bestehe, sagt Cooke bei einer Pressekonferenz. Die Ergebnisse der Untersuchung werde die EMA am Donnerstag bekanntgeben. Cooke zeigte sich zugleich weiter "zutiefst überzeugt" vom Nutzen des Astrazeneka-Impfstoffs.
14.34 Uhr: Thrombose-Fälle nach Impfung: Vor allem Frauen betroffen
Die sieben Fälle einer speziellen Thrombose, die Grund des Aussetzens der Astrazeneca-Impfungen waren, betrafen Menschen zwischen etwa 20 und 50 Jahren. Das teilte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) am Dienstag mit. Sechs davon hätten eine sogenannte Sinusvenenthrombose gehabt, alles Frauen in jüngerem bis mittlerem Alter. Ein weiterer Fall mit Hirnblutungen bei Mangel an Blutplättchen sei medizinisch sehr vergleichbar gewesen.
"Alle Fälle traten zwischen 4 und 16 Tagen nach der Impfung mit dem Covid-19-Impfstoff Astrazeneca auf", hieß es. Drei der sieben Betroffenen seien verstorben. Alle zur Einschätzung herangezogenen Expertinnen und Experten seien einstimmig der Meinung gewesen, dass hier ein Muster zu erkennen und ein Zusammenhang der gemeldeten Erkrankungen mit der Astrazeneca-Impfung "nicht unplausibel" ist, hieß es vom PEI.
14.19 Uhr: Paul-Ehrlich-Institut prüft drei Todesfälle nach Astrazeneca-Impfung
Bei bislang mehr als 1,6 Millionen Impfungen mit dem Astrazeneca-Wirkstoff in Deutschland sind dem für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sieben Fälle von Hirnvenen-Thrombosen bekannt, die in zeitlichem Zusammenhang mit einer Astrazeneca-Impfung aufgetreten sind. PEI-Präsident Klaus Cichutek sagte in den "Tagesthemen", diese schwere Erkrankung sei "bei drei Fällen tödlich verlaufen".
Geimpfte hätten 16 Tage nach der Impfung nichts mehr zu befürchten, sagte Cichutek. Falls Impfreaktionen wie Kopfschmerzen und Unwohlsein nicht abklingen, sollten sich Betroffene aber an einen Arzt wenden. Cichutek sagte, er gehe davon aus, dass die Analyse der Ursachen noch diese Woche andauern werde.
Dass Großbritannien die Impfung fortsetze, könne zwei Gründe haben, sagte Cichutek. Erstens seien wenige Fälle bekannt, auch weil Hirnvenen-Thrombosen bisher nicht im Fokus stünden. Zweitens impften die Briten eine andere Altersgruppe. Daher müsse jetzt im europäischen Verbund geprüft werden, "ob es sich tatsächlich um Fälle handelt, die vom Impfstoff verursacht wurden oder ob es zufällige statistische Fluktuationen sind".
14.00 Uhr: Moderna testet seinen Corona-Impfstoff an tausenden Kindern
Das US-Unternehmen Moderna prüft die Wirksamkeit und Verträglichkeit seines Corona-Impfstoffs bei Kindern mit einer Testreihe bei unter Zwölfjährigen. An den Tests in den USA und Kanada sollten rund 6.750 Kinder im Alter von sechs Monaten bis 11 Jahren teilnehmen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Wie das Mainzer Unternehmen Biontech hat Moderna einen Corona-Impfstoff auf Grundlage der neuen mRNA-Technologie entwickelt; seit dem 6. Januar ist das Vakzin in der EU zugelassen.
13.25 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Europa überschreitet Schwelle von 900.000
Die Corona-Opferbilanz in Europa hat am Dienstag die Schwelle von 900.000 Todesfällen überschritten. In den 52 Ländern und Territorien des Kontinents, darunter auch Russland und die Türkei, wurden seit Beginn der Pandemie Ende 2019 insgesamt 900.185 Todesfälle von Corona-Infizierten registriert, wie die Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben errechnete. Insgesamt wurden 40.083.433 Ansteckungen in Europa nachgewiesen. Europa ist die Region mit der höchsten Opferzahl der Pandemie, gefolgt von Lateinamerika mit 721.581 Toten und Nordamerika mit 558.110 Todesopfern.
13.15 Uhr: Offenbar kein Konjunktureinbruch im ersten Quartal
Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes durch die Maßnahmen zur Eindämmung der zweiten Welle in der Corona-Pandemie deutlich geringer belastet als im vergangenen Frühjahr. "Ein erneuter drastischer Einbruch der Wirtschaftsleistung ist im ersten Quartal 2021 aufgrund der aktuell vorliegenden Konjunkturindikatoren nicht zu erwarten", sagte Albert Braakmann, Leiter der Abteilung "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Preise" bei einer Online-Veranstaltung des Bundesamtes.
Die zweite Welle habe den Erholungsprozess Ende 2020 zwar gestoppt. Er verwies aber auf eine weiter robuste Entwicklung in der deutschen Industrie und erkannte in dem für die deutsche Wirtschaft wichtigen Sektor Anzeichen "einer weiter kontinuierlichen Erholung".
13.04 Uhr: Patientenschützer: Impfkampagne droht Rückschlag um Monate
Mit dem vorläufigen Impfstopp beim Präparat von Astrazeneca droht Deutschland nach Ansicht von Patientenschützern, um Monate beim Erreichen der gesteckten Impfziele zurückgeworfen zu werden. Das betreffe nicht nur die jetzt fehlenden Impfstoffmengen, die vorerst nicht für die Bevölkerung zur Verfügung stünden, sondern insbesondere auch das Vertrauen in die großangelegte Impfaktion von Bund und Bundesländern. "Vertrauen ist ein scheues Reh. Das ist der Schaden. Und der Schaden ist sehr, sehr groß", sagte Vorstand Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz.
12.53 Uhr: Dortmund will alle Schulen schließen
Die Stadt Dortmund will aufgrund der Infektionslage alle Schulen schließen. Das erklärte heute Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD). Die endgültige Entscheidung darüber muss allerdings das Land treffen. Mit der Schließung will die Stadt Zeit gewinnen, um auf die schnellere Verbreitung der britischen Corona-Virus-Variante reagieren zu können.
Ob die Schließung genehmigt wird, ist unklar. Zuletzt war ein ähnlicher Antrag des Kreises Düren abgelehnt worden.
12.50 Uhr: NRW-Gesundheitsminister kritisiert Impf-Bürokratie
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI) für die Impfzentren kritisiert. Wenn er sehe, was das RKI "sich hat alles einfallen lassen, was die Ärzte abends alles melden müssen aus den Impfzentren - da haste schon den Eindruck: Neune schreiben, einer impft", so Laumann im Podcast "Apokalypse und Filterkaffee". Laumann ergänzte: "Es wäre besser, Neune impfen, einer schreibt."
12.34 Uhr: VRR rechnet mit jahrelangen Verlusten
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erwartet infolge der Pandemie noch bis ins Jahr 2024/25 geringere Ticketumsätze. Nach Einnahmeausfällen im vergangenen Jahr in Höhe von 233,5 Millionen Euro sei auch im laufenden Jahr mit weiteren Ausfällen zu rechnen, teilte der VRR heute in Gelsenkirchen mit.
Derzeit liegen die Fahrgastzahlen laut VRR bei 30 Prozent im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit.
12.04 Uhr: Keine Selbsttests - Schule in Coesfeld schickt alle zum Roten Kreuz
Während viele Schulen in NRW noch auf Corona-Selbsttests warten, geht eine Realschule aus Coesfeld einen anderen Weg. Die Schule hat entschieden - solange es keine Selbsttests gibt - werden alle Schüler und Schülerinnen im Testzentrum des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) getestet.
Insgesamt 300 Kinder und Jugendliche wurden heute auf Corona getestet. Das DRK-Angebot sei auch deshalb ein Vorteil, weil bei einem positiven Schnelltest das Ergebnis sofort mit einem genauen PCR-Test überprüft werden könne, hieß es.
11.55 Uhr: RKI-Experte nennt Lockerungen "irrational"
Das Robert Koch-Institut (RKI) befürchtet ein exponentielles Wachstum der Corona-Zahlen. Der RKI-Epidemiologe Dirk Brockmann sagte im ARD-Morgenmagazin, die Ausbreitung des Virus habe im Vergleich zur Vorwoche um 20 Prozent zugenommen. "Das heißt, wir sind genau in der Flanke der dritten Welle. Da gibt es gar nichts zu diskutieren", so der Wissenschaftler.
Brockmann übte in diesem Zusammenhang scharfe Kritik an der Aufweichung des Lockdowns. Nach seiner Auffassung gehe man in Deutschland derzeit ins exponentielle Wachstum hinein. "Das heißt, das ist total irrational gewesen, hier zu lockern."
11.39 Uhr: 7,7 Prozent der Menschen in NRW wurden bereits geimpft
Mit dem Impfstoff von Astrazeneca haben in NRW bisher 368.160 Menschen eine Erstimpfung gegen Corona erhalten. Aber nur ganz wenige davon - 139 Menschen - haben auch schon die zweite Spritze für den vollen Impfschutz bekommen. Das geht aus den heute veröffentlichten Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.
Insgesamt gibt es in NRW aktuell 1.384.577 Erstgeimpfte mit allen drei bislang zur Verfügung stehenden Impfstoffen. Das entspricht 7,7 Prozent der Bevölkerung. Bei den Zweitimpfungen sind es 3,4 Prozent der Bevölkerung. Beide Quoten liegen leicht unter dem Bundesdurchschnitt (8,1 und 3,5 Prozent).
11.24 Uhr: Biontech liefert Impfstoff-Dosen früher
Die EU-Kommission hat mit dem Impfstoffanbieter Biontech/Pfizer eine vorgezogene Lieferung von zehn Millionen Dosen im zweiten Quartal vereinbart. Damit steige die Gesamtzahl der zugesagten Dosen des Herstellers für den Zeitraum von April bis Juni auf über 200 Millionen, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen heute.
Dies gebe den Mitgliedstaaten "Spielraum" und könne "Lücken bei Lieferungen" anderer Hersteller füllen. Gemeint ist offenbar der Produzent von Astrazeneca, der seine Lieferversprechen an die EU wegen Produktionsproblemen nicht einhalten kann.
10.46 Uhr: Impfstopp könnte laut Wirtschaftsexperten Milliarden kosten
Der vorläufige Impfstopp für Astrazeneca kann dem arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge Milliarden kosten. "Wird der Impfstoff von Astrazeneca für eine Woche ausgesetzt, bedeutet das eine halbe Woche späteren Impfschutz und im Zweifel auch eine halbe Woche längeren Lockdown", sagt IW-Experte Hubertus Bardt. "Die gesamtwirtschaftlichen Kosten sind dann schnell bei zwei Milliarden Euro."
10.30 Uhr: Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch abgesagt
Nach dem Aussetzen des Impfstoffs von Astrazeneca ist der für morgen Abend geplante Impfgipfel von Bund und Ländern verschoben worden. Zunächst solle eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zu dem Vakzin abgewartet werden, teilte ein Regierungssprecher heute mit.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten wollten eigentlich über die Einbeziehung von Hausärzten in die Impfkampagne beraten, um diese schneller voranzubringen.
10.10 Uhr: Impfarzt rechnet mit schnellem Ende des Astrazeneca-Moratoriums
Der leitende Kölner Impfarzt Jürgen Zastrow hofft auf die rasche Wiederaufnahme der Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca. "Das ist ein superguter Impfstoff", sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Köln heute im WDR 5-Morgenecho. Den vorläufigen Impf-Stopp halte er "für ein temporäres Problem".
9.47 Uhr: Datenschutzpanne beim Impfzentrum Ennepe-Ruhr
Nach dem vorläufigen Stopp der Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin müssen die Impfzentren im Land seit gestern Tausende Menschen informieren, dass ihre Impftermine abgesagt wurden. Im Ennepe-Ruhr-Kreis hat es dabei eine Datenschutz-Panne gegeben.
Wie der Kreis dem WDR heute bestätigte, waren 1.494 E-Mails mit Absagen verschickt worden. In den Mails waren die E-Mail-Adressen aller Empfänger sichtbar. Ein Sprecher des Kreises bat die Betroffenen um Entschuldigung.
9.14 Uhr: Dürener Landrat gegen Präsenzunterricht
Wegen hoher Inzidenzwerte und fehlender Testmöglichkeiten wollte der Kreis Düren die Öffnung weiterführender Schulen bis Ostern aussetzen. Doch das NRW-Schulministerium lehnte ab. Der Grund für die Ablehnung sei eine unterschiedliche Interpretation der Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz, erklärte der Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn (CDU) heute im Interview mit dem WDR 5-Morgenecho.
Zwar sollten Lockerungen demnach ab einer Inzidenz von 100 zurückgenommen werden, gleichzeitig hatten Bund und Länder aber beschlossen, Präsenzunterricht in weiterführenden Schulen zu ermöglichen. "Das Ministerium hat sich für die letztere Botschaft entschieden", sagte Spelthahn. Angesichts einer Inzidenzzahl von aktuell 198 in der Stadt Düren sehe er diese Entscheidung kritisch.
8.51 Uhr: Karl Lauterbach hält Impfstopp-Entscheidung für falsch
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat heute im ARD-Morgenmagazin die Bundesregierung erneut für ihre Entscheidung kritisiert, die Impfungen mit Astrazeneca vorerst auszusetzen. Zwar sei das Risiko der beobachteten Thrombosen in Hirnvenen "mit großer Wahrscheinlichkeit" auf das Vakzin zurückzuführen. Es sei aber sehr gering, vor allem im Vergleich mit der Erkrankung Covid-19, die gerade bei Älteren "sehr sehr häufig tödlich verläuft."
Zwar habe sich der Bund an den Empfehlungen des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) orientiert, sagte Lauterbach. Aber diese Empfehlung sei politisch nicht bindend. In Großbritannien zum Beispiel gingen die Impfungen weiter.
8.20 Uhr: Ruf nach Untersuchung von Fehlern bei der Impfkampagne
FDP-Chef Christian Lindner fordert eine Aufarbeitung des schleppenden Impfstarts in Deutschland. "Im nächsten Bundestag werden wir entscheiden, wie wir diese Pandemie aufarbeiten", sagt Lindner zu RTL. "Die erste Option ist eine Art Expertenkommission, Parlament mit Praktikern und Wissenschaftlern. Und die andere Option ist ein Untersuchungssausschuss."
Die Bundesregierung habe unnötig Menschenleben in Gefahr gebracht, sagte Lindner. "Dieser Staat muss sich fragen, ob die Schäden und vor allen Dingen die beklagenswerten Sterbefälle, nicht teilweise hätten reduziert werden können."
7.55 Uhr: SPD-Chef in NRW fordert Entlassung von Jens Spahn
Der nordrhein-westfälische SPD-Fraktionsvorsitzende und designierte Landeschef, Thomas Kutschaty, drängt wegen Versäumnissen in der Corona-Politik auf eine Entlassung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Erst habe Spahn bei der Beschaffung der Impfstoffe versagt, dann bei der Teststrategie, begründete Kutschaty seine Forderung im "Spiegel".
"Spahn ist mit seinem Job überfordert. (...) Ein solcher Gesundheitsminister ist in dieser historischen Krise nicht mehr tragbar. Angela Merkel muss jetzt schnell handeln."
7.11 Uhr: Über Tausend neue Corona-Infektionen in NRW
Die Gesundheitsämter in Nordrhein-Westfalen haben seit gestern insgesamt 1.256 neue Corona-Fälle an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet. Die landesweite Inzidenz, also die Zahl der Corona-Fälle in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner, stieg auf 82,9. Insgesamt meldeten die Gesundheitsämter 50 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
Für Deutschland meldete das RKI am Morgen 5.480 Neuinfektionen. Das sind 1.228 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich zum Vortag leicht auf 83,7 von 83, vor einer Woche lag sie bei 67,5. Insgesamt gab es 238 neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19.
6.41 Uhr: Viele Verstöße gegen Corona-Regeln in NRW-Betrieben
Rund 40 Prozent von 6.073 kontrollierten Betrieben in Nordrhein-Westfalen haben in den vergangenen Monaten gegen die Corona-Arbeitsschutzverordnung verstoßen. Das geht aus einem Bericht von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) an den Personalausschuss des Düsseldorfer Landtags hervor.
Besonders häufig sei von Beschäftigten kein Mund-Nasen-Schutz getragen worden, heißt es in der Bilanz der vom 27. Januar bis zum 4. März erfolgten Kontrollen. Viele Mängel seien darüber hinaus bei der arbeitsmedizinischen Vorsorge und der Gefährdungsbeurteilung zum betrieblichen Infektionsschutz aufgefallen.
6.30 Uhr: Schulen erhalten Selbsttests
Die weiterführenden Schulen sollen ab heute die ersten von 1,8 Millionen Selbsttests erhalten, die bis zu den Osterferien vom Land bereitgestellt werden. Für die Schüler ist bis zum Beginn der Osterferien am 29. März zunächst allerdings nur ein einziger Corona-Selbsttest pro Kopf vorgesehen. Das hat das Schulministerium in Düsseldorf gestern mitgeteilt.
Nach langer Pause wegen Corona startete gestern der Wechselunterricht für alle an den NRW-Schulen. Für viele ist das ein Grund zur Sorge: Die Inzidenzen steigen. Und es fehlen die Selbst-Tests, die Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) im Gegenzug für den Start als Sicherheit gegen eine Infektion mit Covid-19 zugesagt hatte. Am Freitagabend hieß es aus ihrem Ministerium, die Tests kommen am Dienstag. Nun heißt es, am Dienstag wird damit begonnen, die Test-Kits an die Schulen zu verschicken.
0.00 Uhr: Impfzentren in NRW sagen Termine mit Astrazeneca ab
Nach dem von der Bundesregierung verhängten Impfstopp für das Präparat von Astrazeneca werden in NRW nun Termine abgesagt: Nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums können bereits vereinbarte Impfungen mit Astrazeneca vorerst nicht stattfinden.
Der Kölner Impfarzt Jürgen Zastrow zeigte sich enttäuscht über die Aussetzung. Es werde nun noch schwer, die Infektionen im Zaum zu halten, wenn "die Hälfte des Impfstoffes ausfällt". Daher tue es weh, die "Astra-Termine" absagen zu müssen.
Theodor Windhorst, ärztlicher Leiter des Bielefelder Impfzentrums, befürwortet indes die Astrazeneca-Aussetzung. "Das ganze Impfereignis steht nun still. Aber ich kann die Entscheidung gut nachvollziehen", sagte er dem WDR. Sobald ein Verdacht bestehe, dass es Komplikationen gibt, müsse alles daran gesetzt werden, den Sachverhalt zu klären.
Für jene, die sich mit Astrazeneca impfen lassen wollten, ist die Situation dennoch schwierig. "Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl vor der Impfung - aber meine Sorge vor der Krankheit ist größer", sagte eine Frau, deren Termin in Bielefeld heute geplatzt war, einem WDR-Reporter. Sie arbeite in einer Kindertagesstätte und fühle sich Risiken ausgesetzt. Die Entscheidung, die Impfungen zu stoppen, könne sie dennoch verstehen.
0.00 Uhr: Düsseldorfer Ordnungsamt schließt erneut Restaurant
Kellner bedienen Gäste - alle ohne Mund-Nasen-Schutz. Das Düsseldorfer Ordnungsamt hat das Restaurant im Nobelviertel Oberkassel am Donnerstagabend geschlossen. Bei der Nachkontrolle am Freitag saßen laut Mitteilung der Stadt von Montag wieder sechs Gäste an einem Tisch, obwohl wegen der Corona-Schutzmaßnahmen niemand bewirtet werden darf. Sie flüchteten zunächst und versteckten sich mit Weinflaschen und Gläsern in einem Holzverschlag.
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