Ticker vom Samstag (27.03.2021) zum Nachlesen

Stand: 27.03.2021, 21:07 Uhr

  • Bundesbehörde: viele Selbsttests sehr zuverlässig
  • Spahn hält weiteren Lockdown für erforderlich
  • Inzidenzwert steigt weiter
  • Notbremse "light" in NRW ab Montag
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Viele Selbsttests laut Bundesbehörde sehr zuverlässig

Die Qualität vieler Corona-Selbsttests ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. "Die Empfindlichkeit dieser Schnelltests ist immer besser geworden, und das ist die Voraussetzung dafür, dass wir sie jetzt in der Breite anwenden", sagte der Präsident des in Bonn ansässigen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Karl Broich bei einer Online-Diskussion der Bundesregierung.

Bei 22 von der Behörde geprüften Produkten lägen die Gütekriterien Empfindlichkeit wie auch Spezifität - also die Zuverlässigkeit, Infektionen und Nicht-Infektionen zu erkennen - weit über 90 Prozent, betonte Broich. Die zuverlässigen Schnelltests listet das BfArM auf seiner Website auf.

19.25 Uhr: CDU-Politiker Röttgen fordert "Einschränkung der Mobilität"

CDU-Bundespolitiker Norbert Röttgen hält es für nötig, dass die Menschen weniger unterwegs sind, um Kontakte und somit die Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren. "Wir haben kurzfristig eigentlich nur eine Möglichkeit: die Einschränkung der Mobilität", sagte er in der "Aktuellen Stunde" des WDR.

Nach den Fehlern in der Krisenkommunikation der Corona-Politik sei es nun wichtig, den Menschen "wirklich reinen Wein" einzuschenken. Dazu gehöre auch, dass es nun eine solche Maßnahme geben müsse.

18.46 Uhr: Corona-Demos beschäftigen die Polizei in Köln

Gegner der Corona-Maßnahmen und Gegendemonstranten haben heute die Kölner Polizei beschäftigt. Auf der Domplatte wurde eine nicht angemeldete Versammlung aufgelöst. Nach Polizeiangaben hatten sich dort bis zu 200 Menschen versammelt, die der Hooligan-Szene zuzurechnen seien.

Ebenfalls in der Innenstadt gab es rund um eine angemeldete Kundgebung gegen Corona-Maßnahmen tumultartige Szenen. Die bis zu 80 Demonstranten stießen auf Gegenprotest von bis zu 200 Menschen. Nachdem ein Maskenverweigerer gegenüber Einsatzkräften gewalttätig geworden sei, seien Flaschen geflogen, so die Polizei.

Darüber hinaus fuhr ein Autokorso von rund 30 Fahrzeugen durch die Stadt. Auch dieser habe sich gegen die Schutzmaßnahmen gerichtet.

17.00 Uhr: Inzidenz in NRW steigt: 39 Kreise und Städte über 100

Die Gesundheitsämter in NRW haben in den vergangenen 24 Stunden erneut knapp 4.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit stieg der Corona-Wochenwert nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) leicht auf 123,8 an.

Inzwischen ist der Inzidenzwert 100 bei 39 der 53 Kreise und kreisfreien Städte überschritten (Stand: 27.03.2021). Bleibt dieser Wert drei Tage hintereinander so hoch, soll die Corona-Notbremse greifen. Gestern hatte das NRW-Gesundheitsministerium bereits die Notbremse für 31 Kreise und kreisfreie Städte angeordnet.

Auch im gesamten Bundesgebiet stecken sich mehr Menschen mit dem Coronavirus an. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt laut RKI auf 124,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Vor zwei Wochen lag sie bei 76,1.

16.32 Uhr: Johnson-& Johnson -Impfstoff kommt wohl Mitte April

Gesundheitsminister Jens Spahn zufolge soll eine erste kleinere Lieferung des Impfstoffes von Johnson & Johnson Mitte April ankommen. "Das haben wir gestern erfahren", gab Spahn bei einer Online-Diskussion bekannt. Demnach werde das Mittel des US-Konzerns in der Woche vom 12. April erwartet.

"Es wird nur eine kleine Lieferung erstmal sein", sagt Spahn, vermutlich 275.000 Impfdosen. Der Stoff muss im Gegensatz zu vielen anderen nur ein Mal gespritzt werden.

15.45 Uhr: Spahn hält weiteren Lockdown für erforderlich

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält einen weiteren Lockdown von 10 bis 14 Tagen für erforderlich. "Wenn wir die Zahlen nehmen, auch die Entwicklungen heute, brauchen wir eigentlich noch mal 10, 14 Tage mindestens richtiges Runterfahren unserer Kontakte, unserer Mobilität", sagte er bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten.

Nötig sei ein Lockdown ähnlich wie an Ostern im vergangenen Jahr, so Spahn. Er selbst würde auch lieber Ostern im größeren Kreis der Familie, sagte er. "Aber es geht halt dieses Jahr noch nicht."

14.55 Uhr: WHO fordert Impfstoff für arme Länder

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bittet um Spenden von Corona-Impfdosen für ärmere Länder. Rund 20 Staaten weltweit hätten bisher noch gar keinen Impfstoff bekommen. Die WHO ruft deshalb reiche Länder auf, mehr Verantwortung für andere zu übernehmen. Sie sollen zehn Millionen Dosen abgeben.

13.13 Uhr: Ruhrgebietsstädte wollen mit Tests von Notbremse abweichen

Mehrere große Ruhrgebietsstädte wollen mit Hilfe von Schnelltests trotz anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen von der Notbremse abweichen. So kündigten Duisburg und Herne am Samstag an, dass Bürger mit tagesaktuellem negativem Schnelltest weiter mit Termin einkaufen oder etwa Museen besuchen dürfen. Auch Essen will die Lockerungen auf dem Wege beibehalten. "Mit der sogenannten Test-Option und dem flächendeckenden Angebot an Corona-Schnelltestzentren im Stadtgebiet können die bisherigen Öffnungen in Essen vorerst beibehalten werden", schreibt die Stadt auf ihrer Internetseite.

Ab Montag müssen Öffnungen von Läden, Museen, Zoos oder Sportanlagen eigentlich wieder rückgängig gemacht werden, wenn der Inzidenzwert drei Tage lang über 100 liegt.

12.05 Uhr: Tausende Ausländer stehen für Gratis-Impfung Schlange

Serbien ist zum Anziehungspunkt für Tausende Impfwillige aus seinen Nachbarländern geworden. Vor dem größten Corona-Impfzentrum der Hauptstadt Belgrad standen heute zahlreiche Menschen aus Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Nordmazedonien Schlange. Oft waren ganze Familien angereist, nachdem die serbischen Behörden erklärt hatten, am Wochenende würden Ausländer gratis gegen Corona geimpft. An Grenzübergängen gab es Staus, wie ein bosnisches Nachrichtenportal berichtete.

11.45 Uhr: Spanien verlangt Corona-Test bei Einreise aus Frankreich

Spanien will für Einreisen über den Landweg aus Frankreich einen negativen Corona-Test verlangen. Lastwagenfahrer, Berufspendler und Anwohner der Grenzregion sollen ausgenommen werden, kündigt das Gesundheitsministerium an. Viele Franzosen fahren angesichts des Lockdowns in ihrem Land über die Grenze, um etwa in Madrid in Gaststätten und Bars zu gehen. In der vergangenen Woche stieg die Zahl der Neuinfektionen in Spanien.

10.00 Uhr: Corona-Prämie für Stahlarbeiter

Rund 70.000 Beschäftigte der Stahlarbeiter-Branche in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen erhalten zum 30. Juni 2021 eine Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro. Dies ist Teil der Tarifeinigung, die Arbeitgeber und IG Metall heute vereinbart haben.

9.41 Uhr: Facebook sperrt Präsidentenseite

Facebook schränkt die Seite von Venezuelas Präsident Nicolas Maduro wegen möglicher Falschinformationen ein. Der US-Konzern löschte ein Video, in dem Maduro ein Heilmittel für Covid-19 anpreist. Dies entspreche nicht den Vorschriften des sozialen Netzwerks, sagt eine Facebook-Sprecherin. "Wir halten uns an die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO wonach es derzeit kein Mittel zur Heilung gibt." Für 30 Tage könne auf der Seite von Maduro nichts gepostet werden. Sie sei aber weiter zu lesen.

9.20 Uhr: Kunst-Drive-In in Herne

Die Stadt Herne und das Emschertalmuseum laden heute und morgen zu einer Drive-In-Ausstellung ein. Dabei beschäftigen sich 18 Künstler mit einem veränderten Blick auf die Stadt. Die Skulpturen, Objekte und Installationen können aus dem Auto heraus betrachtet werden - in der Tiefgarage am Kulturzentrum in Herne.

7.51 Uhr: Intensivmediziner fordern harten Lockdown

Der Präsident der Intensivmediziner-Gesellschaft, Christian Karagiannidis, fordert auch den sofortigen Stopp aller geplanten Öffnungsschritte. "Die Beschlüsse für Modellprojekte nach Ostern sind völlig unpassend und müssen von Bund und Ländern sofort zurückgenommen werden", sagte Karagiannidis der Düsseldorfer Rheinischen Post von heute. Es brauche eine Mischung aus hartem Lockdown, vielen Impfungen und Tests. Nur so lasse sich ein Überlaufen der Intensivstationen noch verhindern.

7.20 Uhr: Eine Milliarde für Schülernachhilfe

Deutschland will eine Milliarde Euro investieren, um lernschwachen Schülern zu helfen. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sagte der Funke-Mediengruppe, momentan gebe es vermutlich bei jedem vierten Schüler wegen der Corona-Pandemie große Lernrückstände. Viele Details zur konkreten Umsetzung nannte sie noch nicht.

7.00 Uhr: Gesundheitsminister Spahn beantwortet Bürgerfragen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Rednerpult

Stellt sich Bürgerfragen: Gesundheitsminister Jens Spahn

Selbsttest, Schnelltest, PCR-Test –Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sowie mehrere Experten beantworten heute ab 14.00 Uhr Fragen von Bürgerinnen und Bürgern zum Thema im Livestream. Mit am Tisch sitzen dabei Karl Broich (Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel), Klaus Cichutek (Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts), Notärztin Lisa Federle, Thomas Mertens (Vorsitzender der Ständigen Impfkommission) und Lothar Wieler (Präsident des Robert-Koch-Instituts).

6.20 Uhr: Streit um Modellregionen in NRW

Als Modellregion in NRW darf man mit dem Einsatz einer digitalen App zur Kontaktnachverfolgung und ausreichenden Testmöglichkeiten noch weiter lockern: Kinos öffnen oder Außengastronomie erlauben beispielsweise. Die Landesregierung hat dementiert, dass die Entscheidung über die Bewerbungen schon getroffen sei.

Die SPD lehnt Modellregionen ab. Eine flächendeckende Test-Infrastruktur sei der beste Weg aus dem Lockdown, erklärte Fraktionschef Thomas Kutschaty. Grünen-Fraktionschefin Schäffer nannte das Aussetzen der Notbremse absolut unverständlich und fatal. Das Kommunikations-Chaos sei wieder mal perfekt.

6.00 Uhr: Notbremse "light" in NRW ab Montag

In NRW gilt ab übermorgen eine neue Strategie bei der Corona-Bekämpfung. In Städten mit Inzidenzwerten von über 100 greift die sogenannte Notbremse - und Geschäfte, Zoos oder Museen müssen grundsätzlich schließen. Sie können aber für Menschen mit negativem Corona-Test offen bleiben. Dies müssen die Städte und Kreise entscheiden.

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